Einführung Die Optimierung der operativen Versorgung bei aktiven Mittel- und Innenohrimplantaten ist Gegenstand aktueller Forschung. In den vergangenen Jahren sind die Indikationen für die Versorgung mit aktiven Mittel- und Innenohrimplantaten zunehmend erweitert worden. Diese Änderungen der Indikationsgrenzen für implantierbare Systeme gingen mit Änderungen der operativen Techniken einher. Die präsentierten Arbeiten befassen sich zum einen mit der Qualitätskontrolle und Verbesserung der operativen Versorgung mittels Mittelohrimplantaten und zum anderen mit intracochleären Druckveränderungen bei Cochleaimplantaten (CI), welche bei dem Erhalt des Restgehörs eine wichtige Rolle spielen. Material und Methoden Bei 20 Patienten, die mit einer Vibrant Soundbridge (Med-El) versorgt wurden, erfolgte eine teilweise retrospektive und teilweise prospektive Evaluation verschiedener Parameter. Hierbei wurde radiologisch die Positionierung des floating mass transducer (FMT) am runden Fenster (RW) untersucht und mit den audiologischen Ergebnissen sowie spezifischen Ankopplungsquotienten verglichen. Die intracochleären Druckmessungen fanden in einem künstlichen Cochleamodell statt. Zum einen wurden intracochleäre Druckveränderungen bei RW-Eröffnung mit verschiedenen Instrumenten, zum anderen wurden Druckveränderungen bei verschiedenen Insertionsgeschwindigkeiten einer Cochlear Implant Elektrode gemessen. Ergebnisse Die Position des FMT in der RW-Nische konnte radiologisch klassifiziert werden. Es zeigte sich eine gute Korrelation zwischen der Position des FMT im RW und den audiologischen Ergebnissen. Die Eröffnungen der RW-Membran mit scharfen oder mechanischen Instrumenten gehen mit erheblichen intracochleären Druckveränderungen einher. Die Eröffnung mit dem Diodenlaser zeigt deutlich geringere maximale Druckwerte. Niedrigere Insertionsgeschwindigkeiten (0,1mm/s) gehen mit deutlich geringeren intracochleären Druckwerten als höhere Insertionsgeschwindigkeiten (2mm/s) einher. Schlussfolgerung Die postoperative radiologische Kontrolle nach FMT Positionierung am RW ermöglicht eine Klassifikation der Lage des FMT im Verhältnis zur RW-Membran. Die audiologischen Ergebnisse korrelieren mit der FMT Position, wenn bestimmte chirurgische Vorgaben eingehalten werden. Die Druckveränderungen im Cochleamodell bei RW-Eröffnung und bei CI Insertion mit verschiedenen Insertionsgeschwindigkeiten sind beträchtlich. Inwieweit diese im Modell gemessenen Druckveränderungen auf die humane Cochlea übertragbar sind, muss weiter untersucht werden. Eine bedeutsame Rolle beim angestrebten Erhalt des Restgehörs nach Cochlear Implantversorgung liegt nahe.
Introduction Improvement of the surgical options in active middle ear implants and cochlear implants is widely discussed in the literature. Over the past decades the indication for active middle ear and inner ear implants have been extended. The change of the indications involved new surgical techniques. The presented studies deal with the quality control in middle ear implants and with intracochlear pressure changes due to insertions of cochlear implants which are important in preservation of residual hearing. Material and methods In 20 patients who recieved a Vibrant Soundbridge (Med-El) several parameter were evaluated in a mixed retrospective and prospective observational study. The radiological position of the floating mass transducer (FMT) at the round window (RW) was evaluated and compared with the audiological results and a specific coupplingquotient. Intracochlear pressure measurements took place in an artificial cochlear model. Intracochlear pressure changes related to RW opening with different instruments were measured as well as intracochlear pressure changes due to different insertion speeds of a CI electrode. Results The position of the FMT in the RW niche was classified radiologically. A good correlation was seen between the position of the FMT in the RW and the audiological results. RW openings with sharp tools showed high maximum pressure values, whereas RW opening with the diode laser showed rather low pressure values. Slow insertion speed (0,1mm/s) causes clearly lower intracochlear pressure values than fast insertion speed (2mm/s). Conclusion The postoperative control of the FMT in the RW niche led to a classification of the position of the FMT in proportion to the RW-Membrane. The audiological results correlate if surgical guidelines are kept in mind. Intracochlear pressure changes due to RW opening and CI insertion with different speed of insertion are enormous. To which extent the pressure changes observed in the cochlear model can be transferred to the human cochlear needs further investigation. An important part in preservation of residual hearing in CI surgery can be estimated.