Einleitung: Dies war eine prospektive Studie, basierend auf der Bestimmung des angle of progression in der Eröffnungsphase der Geburt zur Höhenstandbestimmung des fetalen Kopfes. Dabei wurde der angle of progression durch eine translabiale Ultraschalluntersuchung bei kleiner 5cm- Muttermundöffnung sowie größer 5cm- Muttermundöffnung durchgeführt. Methodik: Es wurden verschiedene Einflussfaktoren wie Kopfumfang, Geburtsgewicht, Oxytocingabe, Periduralanästhesie, Parität bestimmt und der Einfluss auf den angle of progression analysiert. Des Weiteren wurden drei Berechnungsvarianten erstellt, um eine mögliche Geburtsdauer bzw. den Geburtsmodus vorherzusagen. Einschlusskriterien waren Einlinge, spontan-vaginale Geburt, Schädellage, vordere Hinterhauptslage, Primi- und Multiparae und Patientinnen mit Periduralanästhesie. Ausschlusskriterien waren pathologischer Kardiotokographie, hintere Hinterhauptslage, Beckenendlage, Wunsch nach einem geplanten Kaiserschnitt. Ergebnisse: Insgesamt 30 Schwangere, von insgesamt 80 Patientinnen, erfüllten die Studienbedingungen. Der Anteil für die spontan- vaginalen Geburten lag bei 90%, die der vaginal-operativen bei 10%. Der Durchschnittswinkel des angle of progression lag bei den spontan-vaginalen Entbindungen bei <5cm bei 100,9°, bei > 5cm bei 125,3°. Bei den vaginal- operativen Entbindungen lag der Durchschnittswinkel bei <5cm bei 93° und bei > 5cm bei 113,9°. Bei den Faktoren Kopfumfang, Oxytocingabe und Geburtsgewicht konnte in unserem Patientenkollektiv kein Einfluss auf Geburtsdauer oder Geburtsmodus gesehen werden. Bei der Parität konnte festgestellt werden, dass im Durchschnitt der Abstieg des fetalen Kopfes bei unter 5cm bei Nulliparae bei 97,9° und bei Multiparae bei 103° liegt und dass im weiteren Verlauf der fetale Kopf bei den Multiparae (119,8°) langsamer ins tiefe Becken tritt als bei den Nulliparae (126,8°). Patientinnen mit einer Periduralanästhesie hatten eine verlängerte Geburtsdauer. Der Abstieg des fetalen Kopfes lag in der Gruppe der Schwangeren mit Periduralanästhesie bei unter 5 cm Muttermundöffnung bei 103,35° und ohne Periduralanästhesie bei 103,8° und ist somit kaum verändert. Bei der Vergleichsgruppe über 5cm Muttermundöffnung tritt das Absinken des fetalen Kopfes langsamer mit Periduralanästhesie (124,75°) ein als ohne PDA (128,56°). Unter Verwendung der Berechnungsformel lässt sich nur in der ersten Variante, das heißt AOP 1 / Muttermundöffnung in cm bei der 1. Messung, eine Tendenz zur Geburtsdauer erkennen, jedoch nicht bezüglich des Entbindungsmodus‘. Ein zunehmender Winkel scheint dabei mit einer kürzeren Geburtsdauer assoziiert zu sein. Er ist jedoch nicht statistisch signifikant. Bei den jeweiligen anderen beiden Formeln ist keine Tendenz und Signifikanz zur Geburtsdauer sowie zum Geburtsmodus zu erkennen. Schlussfolgerung: Die prognostische Aussagefähigkeit des Ultraschalls unter der Geburt in der Eröffnungsphase lässt Tendenzen zur Geburtsdauer erkennen. Eine genaue Vorhersage über den Entbindungsmodus ist nur eingeschränkt möglich, da zu viele Einflussfaktoren unter der Geburt vorhanden sind.
Introduction: This prospective study aimed in defining the angle of progression (AOP) in relation to the height position of the fetal head during first stage of labour. It was investigated if it is possible to predict the mode of delivery or the duration of labour by AOP. Methods: AOP was performed via translabial ultrasonography, firstly while the cervical os was less than 5cm and again at over 5cm. Influencing factors on delivery were head circumference, birth-weight, administration of oxytocin, epidural anaesthesia (EA) and parity and their impact on AOP was analysed. AOP was calculated using three different formulas. Inclusion criteria were vaginal delivery of singeltons in cephalic, occipito-anterior presentation. Exclusion criteria were elective caesarean section, pathological cardiotocography, occipito- posterior and breech presentation. Results: 30/80 recruited women met the study criterias. 90% delivered spontaneously vaginally, 10% had instrumental- assisted vaginal delivery. The average AOP in spontaneous vaginal deliveries was 100.9° at cervical dilation less than 5cm, and 125.3° at cervical dilatation more than 5cm. The average AOP in instrumental-assisted births was 93° and 113,9° when the cervical os was less than 5cm and more than 5cm, respectively. There was no impact on the duration of labour or mode of delivery regarding head circumference, administration of oxytocin and birth- weight. Regarding the parity, it was noticed that, on average, the descent of the fetal head was 97.9° in nulliparae and 103° in multiparae when cervical os was less than 5cm. Fetal head descended more slowly among multiparae (119.8°) than among nulliparae (126.8°). Patients with EA had an extended duration of labour and a more slowly descent of fetal head. The descent of the fetal head was at 103.35° and 103.8° with and without EA, respectively, at less than 5cm cervical dilatation and at 124.75° and 128.56° with and without EA, respectively, at more than 5cm cervical dilatation. Analysis identified a predictive trend towards the duration of labour only by use of the first AOP- formula, but not regarding the mode of delivery. In the process, an increasing angle seems to be associated with a shorter duration of labour. However, this is statistically not significant. Regarding the two other AOP-formulas, no trend and significance could be identified. Conclusion: Sonographically assessed AOP during first stage of labour indicates trends regarding the duration of labour. A precise prediction for the mode of delivery is only possible to a limited extent, as too many influencing factors are present during delivery.