Einleitung: Ziel der Studie war es herauszufinden, ob sich durch den alternativen oder additiven Einsatz des elastischen Tapes bei Ödemen mit lymphostatischer Komponente bessere Therapieergebnisse erzielen lassen als mit der herkömmlichen Entstauungstherapie aus manueller Lymphdrainage und Kompressionstherapie der KPE Phase II. Methodik: Es wurde eine 3-armige prospektive kontrollierte randomisierte Studie über einen Zeitraum von 12 Wochen durchgeführt. Primärer Endpunkt war die Entwicklung des Ödemvolumens im Studienverlauf. Die Volumenänderung an den Extremitäten wurde mit der optoelektrischen Methode (Perometer®) ermittelt. Sekundärer Endpunkt war die Änderung des ödembedingten Spannungsschmerzes. Dieser wurde mithilfe der visuellen Analogskala (VAS) erhoben. Die Patienten wurden in eine von drei möglichen Behandlungsgruppen randomisiert. Die Interventions-gruppe A (n = 29) erhielt das elastische Tape, die manuelle Lymphdrainage und die Kompressionsbestrumpfung. Die Interventionsgruppe B wurde mit der manuellen Lymphdrainage und dem elastischen Tape behandelt. Die Therapie der Interventionsgruppen wurde im Vergleich zur Therapie der Kontrollgruppe C (n = 30) geprüft, welche die herkömmliche Erhaltungstherapie, bestehend aus manueller Lymphdrainage und Kompressionsbestrumpfung erhielt. Ergebnisse: Aufgrund einer Ödemvolumenexazerbation musste die Interventionsgruppe B (MLD, Tape) geschlossen werden. Am Ende der Interventionsperiode fand sich keine Überlegenheit der Interventionsgruppe A im Vergleich zur Kontrollgruppe C hinsichtlich der Entwicklungstendenz des Ödemvolumens. Es konnte keine Reduktion des Ödemvolumens gezeigt werden. Eine schmerzreduzierende Wirkung des elastischen Tapes konnte ebenfalls nicht nachgewiesen werden. Damit ist keine Bestätigung sowohl der Primär- als auch der Sekundärhypothese in dieser Studie gelungen. Schlussfolgerung: Aus den gewonnenen Erkenntnissen dieser Untersuchung kann somit für eine Nutzung des elastischen Tapes einerseits als additive und andererseits als alternative Therapie zur Kompressionsbestrumpfung bei Ödemen der Extremitäten keine Empfehlung ausgesprochen werden. Das elastische Tape kann die Kompressionstherapie nicht ersetzen.
Purpose: To evaluate the effect of different applications of elastic tape on lymphoedema in the maintenance phase of complex decongestive therapy (CDT phase II). Materials and Methods: A 3-armed prospective randomised controlled trial was conducted over a period of 12 weeks. Oedema volume was the primary outcome parameter. Volume was assessed with an optoelectronic volumetry device (perometer®). Secondary outcome was the oedema-related pain, measured with visual analogue scale (VAS). One of the intervention groups (group A, n = 29) received elastic tape as an additional therapy to compression therapy, with the tape worn under the compression stocking. The other intervention group (B) received elastic tape without compression therapy. Intervention was compared to a control group (n = 30) with regular maintenance therapy. Results: Additive elastic tape therapy (group A) showed no significant effect on oedema volume, and pain, compared to controls. Group B was discontinued after volume exacerbation in three cases. Conclusion: Elastic tape as an additional therapy has not proven effective in CDT maintenance phase. Elastic tape should not replace compression therapy as it may deteriorate lymphoedema.