dc.contributor.author
Daetz, Carsten
dc.date.accessioned
2018-06-07T22:52:06Z
dc.date.available
2010-06-16T09:23:37.778Z
dc.identifier.uri
https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/9750
dc.identifier.uri
http://dx.doi.org/10.17169/refubium-13948
dc.description.abstract
Die Zielstellung der vorliegenden Arbeit bestand darin, durch wiederholte,
ultrasonogra-phische Messung der Rückenfettdicke die Entwicklung der
Körperkondition von Milchkühen und Färsen innerhalb der Trockenstehperiode
bzw. der Vorbereitungsperiode genauer zu untersuchen. Dazu wurden 445 Kühe und
81 Färsen eines größeren ostdeutschen Milchviehbetriebes für die Dauer der TS
bzw. der Vb im wöchentlichen Abstand untersucht. Weiterhin wurden die
erfassten Konditionsdaten den Parametern der Milchleistung, Fruchtbarkeit und
Tiergesundheit im ersten Laktationsdrittel gegenübergestellt. Ergänzend sind
die Auswirkungen einer gezielten Konditionskorrektur innerhalb der TS bei
einer Gruppe von Kühen beobachtet worden. Die Körperkondition sollte zum
Trockenstellen der Kühe 20-25 mm RFD betragen und während der
Trockenstehperiode annähernd konstant gehalten werden. Die Dauer der TS sollte
bei Kühen nicht länger als 50 Tage und die Vorbereitungsperiode bei Kühen und
Färsen nicht länger als 21 Tage sein. In der untersuchten Herde schwankte die
TS-Dauer erheblich und lag im Mittel bei 65 Tagen. Die Vorbereitungsperiode
dauerte bei den Kühen im Mittel 22 Tage und bei den Färsen durchschnittlich 33
Tage. Der Anteil unterkonditionierter Tiere lag zum Trockenstellen bei 44,2 %
und stieg auf 57,0 % zu Beginn der Vorbereitungsperiode. Diese Entwicklung
zeigt die unzureichende Energie-versorgung in der TS1-Periode. Zu Beginn der
TS2 stieg die Kondition der Kühe leicht an und in der letzten Woche a.p. war
das Einsetzen der antepartalen Lipomobilisation feststellbar. Nach der Kalbung
verstärkte sich die Fettmobilisation erwartungsgemäß deutlich. Die Änderung
der RFD innerhalb des untersuchten Zeitraumes zeigt ein Problem in der
energetischen Versorgung der frühen Trockensteher. Besonders die jüngeren
Tiere sind nicht in der Lage, zum Ende der ersten Laktation ihre
Körperfettreserven ausreichend aufzubauen. Ähnlich wie die Kühe zeigten auch
die untersuchten Färsen während der Vorbereitungsperiode eine Körperkondition
z.T. weit unter den angegebenen Empfehlungen. Aus den Ergebnissen wird
ersichtlich, dass Konditionsprobleme sehr spezifisch für den einzelnen Betrieb
auftreten können. Anhand der jeweiligen Situation sind Zeitpunkt und
Tiergruppe zur problemorientierten Konditionsüberwachung individuell
festzulegen. Die durchgeführten Untersuchungen haben gezeigt, dass die
Konditionsbeurteilung im Management von Milchkuhherden wichtige Hinweise auf
Defizite in der energetischen Versorgung der Tiere in bestimmten
Haltungsabschnitten liefern kann. So ist es möglich, ungenutzte
Leistungsreserven der Kühe zu aktivieren oder aber auch die Entstehung von
Gesundheitsrisiken bei Einzeltieren oder Tiergruppen frühzeitig zu erkennen.
Um die Konditionsempfehlungen zum Trockenstellen umzusetzen, ist eine
Kontrolle der Körperkondition im letzten Laktationsdrittel notwendig.
Risikotiere sollten anhand bestimmter Kennzahlen (Laktationsdauer,
voraussichtliches Kalbedatum, Milchleistung, Alter, Konditions-zustand)
identifiziert werden und rechtzeitig entsprechende Maßnahmen erfolgen. Ein
weiterer wichtiger Punkt ist die Gestaltung der TS-Periode. Hierbei sollte auf
die Einhaltung der zeitlichen Empfehlungen geachtet werden. Insbesondere bei
Weidegang ist die ausreichende Energieversorgung der Tiere zu kontrollieren
und gegebenenfalls durch TMR-Vorlage zu ergänzen. Eine ausreichende Kondition
der Färsen und Jungkühe, auch zum Ende der Laktation, sollte in Anbetracht der
noch erwartenden körperlichen Entwicklung angestrebt werden. Eine gezielte
Korrektur der Körperkondition in der TS1 führte nur zu einer sehr
kurzfristigen Anlage zusätzlicher Körperfettreserven und erhöhte die Aktivität
der peripartalen Lipolyse deutlich. Daher sind derartige Maßnahmen in der
Trockenstehperiode abzulehnen und die Forderung nach einer optimalen Kondition
zum Trockenstellen zu bekräftigen. Die dem Körperfettgewebe zugeschriebenen
positiven und negativen Eigenschaften für die Milchkuh haben sich in den
Ergebnissen bestätigt. So wirkten sich ausreichend angelegte Fettdepots
positiv auf die erbrachten Milchleistungs- und Fruchtbarkeitsleistungen aus.
Als nachteilig ist die erhöhte Ketoserate der besser konditionierten Tiere zu
bewerten. Der negative Einfluss einer stärkeren peripartalen Lipolyseaktivität
auf die Futteraufnahme wird auch durch die Veränderungen der
Blutserumparameter dieser Tiere deutlich. Auffallend war der mit 78,6 % hohe
Anteil von Kühen mit einem Serumkalzium < 2,2mmol/l. Dieses Ergebnis
unterstreicht die zentrale Rolle der Hypokalzämie in der Transitperiode der
Milchkühe. Zusammenfassend kann festgestellt werden, dass im untersuchten
Landwirtschaftsbetrieb durch weitere Maßnahmen zur optimalen Gestaltung der
TS-Periode Reserven zur Ausschöpfung des Leistungspotentials der Kühe und
Färsen und auch zur Verbesserung der Tiergesundheit genutzt werden können. Die
regelmäßige Beurteilung der Körperkondition sollte fester Bestandteil im
Herdenmanagement sein. Zeitgleich mit zuchthygienischen Untersuchungen sind
mit der ultrasonographischen Messung der RFD mit nur geringem Mehraufwand
zuverlässige Werte für die Beurteilung der Körperkondition verfügbar.
de
dc.description.abstract
The aim of this paper consists in investigating more closely the development
of the body condition of dairy cows and heifers within the dry period or
respectively the preparation period by the repeated, ultrasonographic
measurement of the back fat thickness. For this 445 Holstein cows and 81
heifers from a major East German dairy cattle farm were examined at weekly
intervals for the duration of the drying off or respectively of the
preparation. Furthermore the recorded condition data were juxtaposed with the
parameters of milk yield, fertility and animal health in the first lactation
trimester. In addition the effects of a targeted condition correction were
observed within the drying off of a group of cows. The body condition for the
drying of the cows should amount to 20-25 mm of back fat thickness and be
maintained approximately constant during the dry period. The duration of the
dry period for dairy cows should be no longer than 50 days and the preparation
period for cows and heifers no longer than 21 days. In the herd investigated
the dry period fluctuated considerably and averaged 65 days. The preparation
period for the cows averaged 22 days and for the heifers averaged 33 days. The
proportion of animals below condition for the drying off was 44.2 % and rose
to 57.0 % at the beginning of the preparation period. This development shows
the inadequate energy supply in the early dry period. At the beginning of the
preparation period the body condition of the cows rose slightly and in the
last week befor calving the onset of the antepartal lipomobilisation was
identifiable. After calving the fat mobilisation grew pronounced as expected.
The change in the back fat thickness in this period investigated indicates a
problem in the energy supply in the early dry period. The younger animals
especially are not in a position to build up their fat reserves adequately by
the end of the first lactation. Like the cows the heifers examined during the
preparation period also exhibited a body condition sometimes far below the
recommendations. From the results it becomes clear that condition problems can
occur very specifically for the individual herd. On the basis of the current
situation, the time and animal group are to be individually identified for
problem-oriented body condition monitoring. The investigations carried out
have shown that the assessment of body condition in the management of herds of
dairy cows can provide important information on deficits in the energy supply
to the animals at specific rearing stages. It is thus possible to activate the
cows’ unused output reserves or also to recognise early the emergence of
health risks in individual animals or groups of animals. In order to implement
the body condition recommendations on drying off, a check on the body
condition is necessary in the last lactation trimester. At-risk animals should
be identified using specific characteristic figures (duration of lactation,
probable calving date, milk output, age, condition state) and suitable
measures be taken in good time. A further important point is the management of
the drying off period. For this attention should be paid to adherence to the
timing recommendations. The adequacy of energy supplies for the animals is to
be checked, particularly for pasturing, and if necessary supplemented by the
provision of TMR. An adequate condition of the heifers and young cows, even at
the end of the lactation, should be aimed for in view of the bodily
development still expected. A targeted correction of the body condition in the
early dry period only leads to a very short term creation of body fat reserves
and distinctly increases the activity of the peripartal lipolysis. Thus
measures of this type are to be rejected in the dry period and the demand for
an optimal body condition for drying off to be affirmed. The positive and
negative properties for the dairy cow attributed to the bodyfat tissue have
been confirmed in the results. Thus adequately laid down fat deposits have a
positive effect on the milk yield and the fertility performance. The increased
ketose rate of the better conditioned animals has to be assessed as a
disadvantage. The negative influence of more intense peripartal lipolysis
activity on the dry matter intake also becomes clear due to the changes in the
blood serum parameters of these animals. The high proportion of cows (78.6 %)
with a serum calcium < 2.2mmol/l was noticeable. This result underlines the
central role of hypocalcaemie in the transit period of the dairy cows. To
summarise, in the dairy farm investigated it can be established that by
further measures for optimal management of the dry period, reserves can be
utilised for exploitation of the milk yield potential of the cows and heifers
and also to improve the health of the animals. The regular assessment of the
body condition should be a permanent component in herd management. Synchronous
with breeding investigations, reliable figures are available for the
assessment of the body condition with the ultrasonographic measurement of the
back fat thickness, with only a small amount of extra outlay.
en
dc.rights.uri
http://www.fu-berlin.de/sites/refubium/rechtliches/Nutzungsbedingungen
dc.subject
herd management
dc.subject
body condition
dc.subject
back fat thickness
dc.subject
dry period Milchkuh
dc.subject
Bestandsbetreuung
dc.subject
Körperkondition
dc.subject.ddc
600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften::630 Landwirtschaft::630 Landwirtschaft und verwandte Bereiche
dc.title
Untersuchungen zur Konditionsentwicklung bei Milchkühen in der
Trockenstehperiode mittels ultrasonographischer Messung der Rückenfettdicke
und deren Einfluss auf Leistung, Fruchtbarkeit und Tiergesundheit in der
Frühlaktation
dc.contributor.firstReferee
Univ.- Prof. Dr. Rudolf Staufenbiel
dc.contributor.furtherReferee
Univ.- Prof. Dr. Helmut Hartmann
dc.contributor.furtherReferee
Univ.- Prof. Dr. Uwe Rösler
dc.date.accepted
2009-12-04
dc.identifier.urn
urn:nbn:de:kobv:188-fudissthesis000000017771-8
dc.title.translated
Investigations into the body condition development of dairy cows in the dry
period using ultrasonographic measurement of the back fat thickness and its
influence on milk yield, fertility and animal health in early lactation
en
refubium.affiliation
Veterinärmedizin
de
refubium.mycore.fudocsId
FUDISS_thesis_000000017771
refubium.note.author
Mensch und Buch Verlag; ISBN 978-3-86664-769-5
refubium.mycore.derivateId
FUDISS_derivate_000000007690
dcterms.accessRights.dnb
free
dcterms.accessRights.openaire
open access