Die Geschichte der Pferdebrucellose wird von Beginn der schriftlichen Quellen vom Anfang des 20. Jahrhunderts bis in die Gegenwart dargestellt. In der Arbeit werden über 200 Literatur-Quellen ausgewertet, anfangs im historischen Rückblick erörtert und anschließend in den Kapiteln Diagnostik, Epizootiologie, Klinik und Therapie gesondert dargestellt. Besonders hervorzuheben ist in der Diagnostik die einheitliche, zu gleichgerichteten Ergebnissen führende Serumlangsamagglutinination, die erst durch die Einführung eines standardisierten Brucella-Trockenantigens ermöglicht werden konnte. Sie bildet die Grundlage zur Ermittlung des Grenztiters. Die überwiegende Mehrzahl der in der Literatur erfassten Brucellosefälle beim Pferd beruhen auf einer Brucella abortus-Infektion. Nur in drei Fällen konnte die Brucella suis als Infektionsquelle ermittelt werden. Einmal gelang es, die Brucella canis serologisch nachzuweisen. Die klinischen Erscheinungen beim brucelloseerkrankten Pferd sind sehr vielgestaltig. Die häufigsten Symptome sind neben Lethargie die durch Brucellen hervorgerufenen Bursenhygrome der Bursa cucullaris und der Bursa nuchalis. Zuzüglich zeigen die Brucellen eine besondere Affinität zum retikuloendothelialen System, in dem sie sich über längere Zeit inaktiv verhalten und durch besondere Stressfaktoren in Schüben über die Blutbahn in prädestinierten Organen lokalisieren können. Brucellenaussscheidungen über Harn, Nachgeburt und Kot konnten nachgewiesen werden. In Durchführung der Bekämpfungsprogramme in Deutschland, die im engen Zusammenhang mit den serologischen und bakteriologischen Kontrolluntersuchungen bis in die Gegenwart stehen und eine gewisse Parallelität zur Tilgung der Rinderbrucellose aufweisen, konnte der Nachweis erbracht werden, daß in Deutschland ab 1965 offensichtlich keine weiteren Erkrankungsfälle von Pferdebrucellose verzeichnet wurden. Auf die möglichen Gefahren der Reinfektion wird unter Zugrundelegung der Mitteilungen vom Internationalen Tierseuchenamt Paris, der bestehenden Infektionsgefahr brucellainfizierten Wildes und des internationalen und interkontinentalen Tierverkehrs besonders hingewiesen.
The history of brucellosis infected horses is reviewed by written documents from the beginning of the 20th century till the present time. In this thesis more than 200 international publications were evaluated, at first placed in the historical background and in the following discussed separately in detail with regard to diagnosis, epizootiology, clinic and therapy. In the field of diagnostics it is to underline that the development of a standardized brucella dry antigen made the slow reacting serumagglutination with its comparable results possible. This was the background to define a titer threshold. In the majority of the described cases with brucellosis in horse an infection with brucella abortus was found. The serological results showed only in three cases a brucella suis and in one case a brucella canis infection. The clinic of a brucellainfected horse is variable. Symptoms are lethary and bursa hygromatosis, especially of the bursa cucullaris and bursa nuchalis. The brucella agent may stay inactive in the reticuloendothelial system for a period of time. In stessful situations a wash-out in prefered organs is possible. The brucella agent was found in urin, afterbirth and in feces. In Germany programmes to fight this disease were initiated in close connection with serological and bacteriological control tests. They were carried out till now showing a certain parallelism to the extermination of cattle brucellosis. As a result of this no infection of horse brucellosis has been diagnosed between 1965 and today in Germany. Special reference is made to the possible risks of reinfection based on reports published by the Office International des Epizooties Paris. The risks we face today are brucellainfected game, international, and intercontinental animal transports.