dc.contributor.author
Mohnke, Sebastian
dc.date.accessioned
2018-06-07T22:48:28Z
dc.date.available
2016-08-15T10:13:05.002Z
dc.identifier.uri
https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/9670
dc.identifier.uri
http://dx.doi.org/10.17169/refubium-13868
dc.description.abstract
Eine Vielzahl von Studien zeigte übereinstimmend, dass die Theory of Mind
(ToM), die Fähigkeit, mentale Zustände verstehen zu können, bei Patienten mit
Schizophrenie und bipolar affektiver Störung beeinträchtigt ist. Damit
übereinstimmend verweisen bildgebende Studien an diesen Patientengruppen auf
veränderte Hirnaktivierungen in Regionen des ToM-Netzwerks: Dem medialen
präfrontalen Kortex (MPFC), der temporo-parietalen Übergangsregion (TPJ) und
dem Precuneus / posterioren Gyrus cinguli (Pcu/PCC). Da beide Störungen eine
hohe Heritabilität besitzen und auch die Fähigkeit zur ToM eine
Erblichkeitskomponente hat, könnten ToM-Veränderungen und ihre
hirnfunktionellen Korrelate einen intermediären Phänotyp beider Störungen
darstellen. Diese Hypothese wird auch dadurch gestützt, dass entsprechende
Auffälligkeiten zuvor bei nicht erkrankten Verwandten von Patienten gefunden
wurden, State-unabhängig zu sein scheinen und durch genetische Risikovarianten
für Schizophrenie und bipolare Störungen beeinflusst werden. Ziel der
vorliegenden Arbeit war es weitergehend zu untersuchen, ob Veränderungen in
der hirnfunktionellen ToM-Verarbeitung bei beiden Störungen Kriterien für
intermediäre Phänotypen erfüllen. Dabei sollte die vorliegende Datenlage um
Studien zu zwei Kriterien für intermediäre Phänotypen erweitert werden: Die
Assoziation mit den Störungen und das erhöhte Vorkommen bei nicht erkrankten
Verwandten. Anliegen von Studie 1 war die Replikation einer zuvor berichteten
Assoziation einer Risikovariante im Gen ZNF804A für Schizophrenie und bipolare
Störungen mit der Aktivität des ToM-Netzwerks bei psychisch nicht erkrankten
Probanden. In Studie 2 wurden Veränderungen im ToM-Netzwerk bei nicht
erkrankten erstgradigen Verwandten von Patienten mit Schizophrenie untersucht
und in Studie 3 wurden hirnfunktionelle Auffälligkeiten sowohl bei Patienten
mit bipolarer Störung als auch bei nicht erkrankten Verwandten untersucht.
Dabei konnte repliziert werden, dass mit zunehmender Risikoallelzahl in einem
Einzelnukleotidpolymorphismus in ZNF804A Hirnaktivität in Kernregionen des
ToM-Netzwerks abnimmt (Studie 1). Überlappend mit diesen Effekten wiesen
Verwandte von Patienten mit Schizophrenie eine verminderte Aktivierung des
MPFC auf (Studie 2). Darüber hinaus beobachtete Hyperaktivierungen in
posterioren ToM-Regionen waren in dieser Gruppe ferner mit subklinischer
paranoider Symptomatik assoziiert. Bei Patienten mit bipolarer Störung fand
sich verminderte Aktivität der bilateralen TPJ sowie reduzierte funktionelle
Konnektivität zwischen der TPJ und dem MPFC (Studie 3). Zwar wiesen Verwandte
von Patienten dieser Störungsgruppe intermediäre Aktivierungs- und
Konnektivitätsmuster auf, doch waren diese Effekte nicht statistisch
signifikant. Die Gruppe der Verwandten zeigte jedoch eine erhöhte rechts-
temporale Aktivierung im Vergleich zu Patienten sowie eine erhöhte
Konnektivität zwischen dieser Region und dem MPFC. Diese Ergebnisse stützen
die Hypothese, dass Veränderungen in der hirnfunktionellen ToM-Verarbeitung
einen intermediären Phänotyp der Schizophrenie darstellen könnten. In Bezug
auf die bipolare Störung ergaben sich hingegen uneinheitliche Befunde, die
weiterer Erforschung bedürfen.
de
dc.description.abstract
A multitude of studies consistently showed that Theory of Mind (ToM), the
ability to understand mental states, is compromised in patients with
schizophrenia and bipolar disorder. Congruently, functional imaging studies in
these patient populations demonstrated altered activity in core regions of the
ToM network, i.e. the medial prefrontal cortex (MPFC), temporo-parietal
junction (TPJ), and precuneus / posterior cingulate cortex (Pcu/PCC). Since
both disorders are highly heritable and ToM abilities have a heritable
component as well, ToM alterations and its functional brain correlates might
qualify for an intermediate phenotype of both disorders. This hypothesis is
supported by findings that abnormalities were also found in unaffected
relatives of patients. Furthermore, they seem to be state-independent, and
they were shown to be affected by genetic risk variants for schizophrenia and
bipolar disorder. Aim of the present study was to further explore whether
alterations in functional ToM processing would fulfill criteria for
intermediate phenotypes in both disorders. The current state of research was
to be expanded by studies on two criteria for intermediate phenotypes: the
association with the disorders and the higher prevalence in unaffected
relatives. Study 1 was conducted in order to investigate whether a previously
shown association of a risk variant for schizophrenia and bipolar disorders in
the gene ZNF804A with activity of the ToM network could be replicated in
healthy controls. Study 2 focused on ToM network alterations in unaffected
first-degree relatives of patients with schizophrenia and study 3 explored
aberrations in patients with bipolar disorder as well as unaffected relatives.
Decreasing activation of core ToM regions with increasing risk allele dosage
of a single nucleotide polymorphism within ZNF804A was successfully replicated
(study 1). Overlapping with these effects, relatives of patients with
schizophrenia exhibited diminished MPFC recruitment (study 2). In addition,
relatives also showed hyperactivity in posterior ToM regions, which correlated
with subclinical paranoid symptomatology. In patients with bipolar disorder
reduced bilateral TPJ activity as well as diminished functional connectivity
between the TPJ and the MPFC was observable (study 3). Though relatives of
patients with bipolar disorder demonstrated intermediate brain activation and
connectivity patterns, these effects were not statistically significant.
Still, relatives showed increased right middle temporal activation and
enhanced connectivity between this area and the MPFC when compared to
patients. These results support the notion that alterations in functional ToM
processing might represent an intermediate phenotype of schizophrenia.
However, findings for bipolar disorder were equivocal and warrant further
investigation.
en
dc.rights.uri
http://www.fu-berlin.de/sites/refubium/rechtliches/Nutzungsbedingungen
dc.subject
intermediate phenotype
dc.subject
bipolar disorder
dc.subject
imaging genetics
dc.subject.ddc
600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften::610 Medizin und Gesundheit
dc.title
Theory of Mind – Neurogenetische Grundlagen und klinische Relevanz
dc.contributor.firstReferee
N.N.
dc.contributor.furtherReferee
N.N.
dc.date.accepted
2016-09-09
dc.identifier.urn
urn:nbn:de:kobv:188-fudissthesis000000102118-1
dc.title.translated
Theory of Mind - Neurogenetic foundations and clinical relevance
en
refubium.affiliation
Charité - Universitätsmedizin Berlin
de
refubium.mycore.fudocsId
FUDISS_thesis_000000102118
refubium.mycore.derivateId
FUDISS_derivate_000000019269
dcterms.accessRights.dnb
free
dcterms.accessRights.openaire
open access