dc.contributor.author
Rohr, Sophie
dc.date.accessioned
2018-06-07T22:48:13Z
dc.date.available
2013-06-06T11:22:21.837Z
dc.identifier.uri
https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/9666
dc.identifier.uri
http://dx.doi.org/10.17169/refubium-13864
dc.description.abstract
Die vorliegende Dissertation befasst sich mit dem Klinikalltag an der
Universitätskinderklinik der Charité Berlin in den Jahren 1941 bis 1948. Es
wurden dafür 6.018 Krankenakten von einer Arbeitsgruppe aus drei
Doktorandinnen in einer relationalen Datenbank aufgenommen. In dieser Arbeit
wird die Beschreibung des Materials, die Methode der Auswertung mit den
Schwerpunkten Patientenherkunft, Ärzteschaft sowie allgemeine Betrachtungen
zur Letalität und Mortalität in den Mittelpunkt gerückt. In den zwei
verbundenen Dissertationen werden die Krankenakten in Hinblick auf Therapie
und Diagnosen untersucht. Die Auswertung der Krankenakten stellt eine
bedeutende Grundlage für die Aufarbeitung der Alltagsgeschichte der
Krankenversorgung dar. Die Akten wurden im Frühjahr 2003 beim Umzug der
Kinderklinik der Charité auf das Rudolf-Virchow-Gelände und dem anschließenden
Renovierungsbeginn des alten Hauses der Kinderklinik im Heizungskeller
entdeckt. Es konnte festgestellt werden, dass noch etwa 85 Prozent der Akten
erhalten geblieben sind. An der Kinderklinik der Charité gab es einen akuten
Ärztemangel, der anhand der Akten belegbar ist. Unter anderem durch das
Inkrafttreten der Vierten Verordnung zum Reichsbürgergesetz am 30.09.1938 und
den damit einhergehenden endgültigen Approbationsentzug für jüdische Ärzte
verringerte sich die Ärzteschaft auf nur noch 60 Prozent. Die Einberufung der
männlichen Ärzte zum Kriegsdienst, das Fehlen von Nachwuchs und Kriegsopfer
führte zu einem Tiefpunkt im Oktober 1944 von nur noch fünf statt eigentlich
vorgesehenen sechszehn gleichzeitig beschäftigten Ärzten an der Kinderklinik.
Bei der Betrachtung der nahezu gleich bleibenden Aufnahmezahlen zeigte sich
kein signifikanter Einfluss des Krieges. Aus der Verteilung der Herkunftsorte
von Patienten in den Kriegsjahren ist darstellbar, dass sich das Einzugsgebiet
von einer Universitätskinderklinik zu einem Gebietskrankenhaus veränderte. Bis
zum Jahr 1944 gab es eine gleichbleibende Verteilung der Herkunftsorte. Ab dem
Jahr 1945 stiegen die ortsnahen und sanken die ortsfernen Herkunftsbereiche.
Dass die Letalität durch den Krieg beeinflusst wurde, kann man anhand der
häufigsten Diagnosen zeigen. Über den gesamten Zeitraum lassen sich stabile
Wahrscheinlichkeiten an einer Erkrankung zu versterben aufzeigen. Lediglich im
Jahr 1945 verdreifachte sich die Letalität. Während des Endes des Krieges sind
Kinder verstärkt an Erkrankungen verstorben, die sonst üblicherweise nicht
tödlich verliefen. Insgesamt konnte der Einfluss des Krieges anhand einzelner
Merkmale der gefundenen Krankenakten aufgezeigt werden.
de
dc.description.abstract
This thesis deals with the daily life within the Pediatric Clinic of the
Charité in Berlin between 1941 and 1948. A group of three doctoral students
analysed 6,018 files of patients. In this thesis the description of the
material, the method of evaluation with a focus on patient origin, the medical
community and general observations on mortality will become the focus. The
other two related theses focus on therapy and diagnosis. The evaluation of
medical records is an important basis to look into the history of health care
represented by the files discovered in early 2003 during the move of the
Pediatric Clinic of the Charité on the Rudolf Virchow Centre. The files were
found in the old house of the children's hospital in the boiler room. It was
found that about 85 percent of the files still remain intact. At Pediatric
Clinic of the Charité, there was an acute shortage of physicians provable on
the basis of records. Among other things, the Reich Citizenship Law on
09/30/1938 and the consequent withdrawal of Jewish doctors, the medical
profession was reduced to only 60 percent. The convening of the male doctors
for military service, the lack of young and war victims led to a low point in
October 1944, only five instead of the sixteen simultaneously employed
physicians at the beginning of the Nazi seizure of power. When considering the
almost constant numbers of concurrent patients no significant influence of the
war is shown. From the distribution of the places of origin of patients during
the war years the reputation as university children's hospital changed to an
area hospital. Until the year 1944, there was a consistent distribution of the
places of origin. From the year 1945 the near areas of origin rose and distant
areas of origin fell. One can show on the basis of the most common diagnoses
that the mortality rate was affected by the war. Over the entire period stable
probabilities of dying from a disease it is shown. Only in 1945 the mortality
rate tripled. During the end of the war, children increasingly died on
diseases that were otherwise usually not fatal. Overall, the impact of the war
on the basis of individual characteristics of the patient records found could
be identified.
en
dc.rights.uri
http://www.fu-berlin.de/sites/refubium/rechtliches/Nutzungsbedingungen
dc.subject
Pediatric Clinic
dc.subject
medical records
dc.subject.ddc
600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften::610 Medizin und Gesundheit
dc.title
Die Kinderklinik der Charité im Spiegel der Krankenakten von 1941 bis 1948
dc.contributor.contact
sophie.rohr@web.de
dc.contributor.firstReferee
Prof. Dr. V. Hess
dc.contributor.furtherReferee
Prof. Dr. med. E. Seidler, Prof. Dr. med. Th. Schnalke
dc.date.accepted
2013-06-23
dc.identifier.urn
urn:nbn:de:kobv:188-fudissthesis000000094167-5
dc.title.translated
The Pediatric Clinic of the Charité in the light of its medical records
between 1941 and 1948
en
refubium.affiliation
Charité - Universitätsmedizin Berlin
de
refubium.mycore.fudocsId
FUDISS_thesis_000000094167
refubium.mycore.derivateId
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dcterms.accessRights.dnb
free
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open access