Die Beschreibung der realen Evapotranspiration über bewachsenen Landoberflächen ist teilweise mit erheblichen Fehlern behaftet. Dies gilt insbesondere für Landschaftsformen, die bislang nicht näher auf ihre Eigenschaften bezüglich der Energiebilanz untersucht wurden.
Zu diesen Gebieten gehören die Niedermoore. Sie zeichnen sich vor allem durch eine überdurchschnittliche Wasserverfügbarkeit und eine üppige Vegetation aus. In der vorliegenden Arbeit werden die Auswirkungen dieser Merkmale auf den latenten Wärmefluß ermittelt, quantifiziert und mit Hilfe der PENMAN-MONTEITH- Gleichung mathematisch beschrieben. Dieses Verfahren ermöglicht eine relativ einfache, physikalisch jedoch vollständige Implementierung der Ergebnisse in die mesoskalige Klimasimulation.
Die Grundlage zur Ermittlung der realen Evapotranspiration lieferten differenzierte Untersuchungen der hydrologischen und meteorologischen Standortbedingungen. Die Vegetation fungiert dabei als wichtiges Bindeglied zwischen den jeweiligen Prozessen. Ihr kommt bei der Verdunstung von Landoberflächen eine Schlüsselrolle zu.
Mit Hilfe zeitlich hoch aufgelöster Messungen der Grundwasserverhältnisse und der meteorologischen Parameter wurden auf dem untersuchten Niedermoorstandort ganzjährig überdurchschnittliche Verdunstungsraten ermittelt. Die Ergebnisse ließen sich sowohl durch vergleichende Untersuchungen mit Lysimetern, als auch durch Modellrechnungen verifizieren. Die Durchführung der erforderlichen Messungen unter den natürlichen Standortbedingungen ist in diesem Zusammenhang als besonderer Vorteil zu werten.
Die Einbeziehung aller relevanten meteorologischen, hydrologischen und botanischen Einflußfaktoren hat, zusammen mit der Ergebniskontrolle durch verschiedene Methoden, zu einer hohen Belastbarkeit der Ergebnisse geführt. Sie zeigen auf, daß der latente Wärmefluß über Niedermoorgebieten bislang oftmals unterschätzt wurde. Je nach Flächenanteil, den diese Gebiete einnehmen, kann dies zu signifikanten Unsicherheiten innerhalb der mesoskaligen Klimasimulation führen. Dies gilt auch für ähnlich geprägte Landschaftsformen, wie Flußufer und Auen.
The description of the real evapotranspiration of vegetation covered land surfaces is partly affected with considerable errors, especially for those landscapes, where the influence on the energy balance was not investigated in detail as yet.
An example for such a landscape is the fenland area. It is characterized by a water availability above the regional mean and a well developed vegetation. In this study, the effects of these properties are examined, quantified and described with the PENMAN-MONTEITH equation. This method is a relatively simple, but physically correct way, to implement the results into the mesoscale climate modelling.
Basically, the determination of the real evapotranspiration is performed by detailed investigations of the hydrological and meteorological landscape properties. The vegetation layer is an important link between these processes and has a remarkable influence on the latent heat flux.
High resolution time series of the measured groundwater height and the meteorological parameters resulted in evapotranspiration rates with magnitudes significantly above the regional mean. The results were verified by comparisons with lysimeters as well as by model calculations. In this context, the sampling of the requested data sets inside the questionable region has to be mentioned as a particular advantage.
The inclusion of all relevant meteorogical, hydrological and botanical influences and the verification of the results with different methods led to a high reliability of the results. They show that the latent heat flux of a fen is often underestimated. Dependant from the area size, covered by fens, this can cause significant errors in the mesoscale climate modelling. This is also valid for similar landscapes like riverbanks and well watered meadows.