Die vorliegende Dissertation untersucht, wie bilinguale Städte mit der zunehmenden kulturellen Heterogenisierung durch Einwanderung umgehen, welche speziellen Politiken der Partizipation und Anerkennung sie für ihre Integration entwickeln. Dies ist eine noch weitgehend offene Frage der Forschung, zu deren Beantwortung die Fallbeispiele Brüssel und Montréal mithilfe von Dokumentenanalyse und Experteninterviews untersucht wurden. In beiden Städten stehen sich zwei Sprachgruppen, jeweils eine größere französischsprachige und eine kleinere flämisch- bzw. englischsprachige Gruppe gegenüber, die auch in der Integrationspolitik gegenüber Migranten miteinander konkurrieren. Dabei verfolgen sie zwei entgegengesetzte integrationspolitische Ansätze: Während die Frankophonen einen universalistisch-individuellen Ansatz verfolgen, vertreten die Flamen in Brüssel sowie die Anglophonen in Montréal einen multikulturalistischen Ansatz nach niederländischem bzw. anglo- amerikanischem Vorbild. Wie können nun beide Ansätze für eine erfolgsversprechende Integrationspolitik genutzt werden? Wie können die schon vor der Einwanderung bestehenden Erfahrungen der Bilingualität und Bikulturalität für die Integration von Migranten fruchtbar gemacht werden? Dies sind Fragen, die die Arbeit zu beantworten versucht.
The dissertation analyses how bilingual cities cope with the growing cultural heterogenization through immigration and asks which special policies of participation and recognition they develop for immigrants´ integration. This is a widely open question of research that I try to answer through case studies of Brussels and Montreal using the analyses of documents and expert interviews. In both cities there are two language groups, one bigger French- speaking and one smaller Flemish or English speaking group. Among other areas, both groups are competing with respect to integration policies for immigrants. Furthermore, they even follow two different if not opposed integration approaches: The Francophones a universalist-individual approach, the Flemish in Brussels and the Anglophones in Montreal a multicultural approach according to the Dutch and Anglo-American model. How can both approaches be used for a successful integration policy in the cities? How can the existing experiences of bilingualism and biculturalism become fertile for the integration of migrants? The dissertation aims to answer these questions.