Die Behandlung des frühen Zervixkarzinoms ist seit über einem Jahrhundert die Domäne der gynäkologischen Chirurgie. Im Laufe der Jahrzehnte hat sich das Vorgehen zunehmend in Richtung minimal-invasiver Konzepte entwickelt. Daher können wir heute vielerorts den Patientinnen eine im Vergleich zu früher wenig belastende und zeitintensive Therapie mit niedrigerer intraoperativer Komplikationsrate, geringerer Langzeitmorbidität und weniger stigmatisierenden Narben anbieten, die es ihnen in den meisten Fällen erlaubt, schnell zu ihrem Alltag zurückzukehren. Diese operativen Techniken weiter im Sinne einer besseren Ergebnisqualität und einer leichteren Erlernbarkeit zu optimieren, war ein Teil dieser Arbeit. In Anbetracht des aktuell in unserer Gesellschaft zu verzeichnenden Wandels hin zur späten Mutterschaft besteht ein dringender Bedarf an fertilitätserhaltenden Konzepten für die Therapie des frühen Zervixkarzinoms. Diese ist seit 1994 mit der Radikalen Vaginalen Trachelektomie gegeben. Die vorliegende Arbeit hat zum Gegenstand, das onkologische Outcome, die Morbidität sowie die Sicherheit der Nachsorge dieser Operationsmethode weiter zu evaluieren. Des Weiteren untermauern die Ergebnisse dieser Arbeit, die heute aufkommende Lehrmeinung, dass man prognostisch günstige, frühe Zervixkarzinome chirurgisch weniger radikal und für die Patientin schonender behandeln kann, ohne eine Verschlechterung des onkologischen Outcome riskieren zu müssen. Für Frauen mit Karzinomen über 2 cm im Durchmesser gab es bis vor kurzem noch keine fertilitätserhaltenden Therapieoptionen. Mit den multimodalen Konzepten, die eine neoadjuvante Chemotherapie mit einer anschließenden uteruserhaltenden chirurgischen Behandlung verbinden, können heutzutage auch diese Frauen ihren Kinderwunsch prinzipiell verwirklichen, auch wenn hier größere Studien und Langzeitergebnisse zur weiteren Evaluation dringend notwendig sind. Die moderne Therapie des frühen Zervixkarzinoms erhebt den Anspruch, nicht mehr methoden- sondern krankheitsbasiert unter Berücksichtigung der Individualität der Patientin zu erfolgen. Diese Arbeit versucht, einen Beitrag zur weiteren Entwicklung der aktuell geforderten, körperlich und seelisch schonenden und im Sinne der speziellen Lebenssituation der Patientin individualisierten Therapiekonzepte zu leisten.
The therapy of early stage cervical cancer is the domain of gynecologic surgery since more than one hundred years. During the last decades, the surgical approach changed more and more towards minimally invasive therapy concepts. Today we can offer our patients less burdening and time intensive therapy, with a lower complication rate, lower long time morbidity and less stigmatizing scars. This allows them to return to normal live faster. The aim of this work was to optimize these techniques, their surgical quality and feasibility. Today a trend to late motherhood can be observed in western countries, so there is a need for fertility sparing concepts in the therapy of early stage cervical cancer. Since 1994, the radical vaginal trachelectomy is a surgical procedure which makes this possible. The objective of this work was to evaluate the oncological outcome, the morbidity and safety as well as the follow-up. Furthermore, the results of this work confirm the upcoming modern scientific consensus that low risk early stage cervical cancer patients may be treated with less radical achieving same oncological outcome. However, for women with cervical cancer more than 2 cm in diameter no fertility preserving option could be offered until now. Today, this becomes possible with multimodal therapy concepts including neoadjuvant chemotherapy followed by uterus sparing surgical procedures. However, larger studies for further evaluation of the long term results of such procedures are needed. Today, the modern therapy of early stage cervical cancer should be more individualized. These work tries to make a contribution to the development of a physically and emotionally less burdening therapy which can be adapted to the individual patients´ needs.