Die CE MRA (kontrastverstärkte MRA) mit schneller 3D-Gradienten-Echo-Sequenz ist für zahlreiche Gefäßterritorien mittlerweile etabliert. Hierfür werden als Kontrastmittel niedermolekulare gadoliniumhaltige Substanzen eingesetzt, wobei die Datenaufnahme während der arteriellen Passage des Kontrastmittels durchgeführt wird. Gadobenate Dimeglumin ist ein neueres niedermolekulares gadoliniumhaltiges Kontrastmittel, das eine geringe Proteinbindung und daraus resultierend eine höhere Wirksamkeit aufweist. Ziel der vorliegenden Studie war ein Dosisvergleich für Gadobenate Dimeglumin in der CE MRA in vier verschiedenen Dosierungen in drei verschiedenen Gefäßterritorien. Hierzu wurden an einem 1,5 Tesla Ganzkörper-Magnet-Resonanz-Tomographen (Magnetom Vision, Siemens, Erlangen) mit einer ultraschnellen T1-gewichteten 3D- Gradienten-Echo-Sequenz bei 77 Patienten eine Gadobenate Dimeglumin CE MRA durchgeführt. Aus dem akquirierten 3D-Volumendatensatz eines jeden Patienten wurden im Zuge der Bildnachbearbeitung Maximum-Intensity-Projektionen (MIP) angefertigt, die zwölf dreidimensionale Ansichten auf den Gefäßbaum, aus um jeweils 15° gedrehter Perspektive, in einem Gesamtumfang von 180° umfassten. Von den 77 Patienten wurde bei 39 eine Gadobenate Dimeglumin CE MRA der Carotiden, bei 20 eine Gadobenate Dimeglumin CE MRA der Abdominalgefäße und bei 18 eine Gadobenate Dimeglumin CE MRA der Iliakalgefäße durchgeführt. Jeder Patient erhielt eine von vier verschiedenen, durch ein vorgegebenes Randomisierungsschema festgelegte Dosierung von Gadobenate Dimeglumin (Do1: 0,025 mmol/kg KG, Do2: 0,05 mmol/kg KG, Do3: 0,1 mmol/kg KG, Do4: 0,2 mmol/kg KG). Der Dosisvergleich wurde zum einen in Bezug auf die Bildqualität am Gesamtkollektiv (77 Patienten) für die drei verschiedenen Gefäßterritorien durch die Auswertung der Parameter Gesamtbildqualität und Level-of-Confidence (Sicherheit der Diagnosestellung) vorgenommen. Bei einer Untergruppe von 31 Patienten bei denen eine DSA vorlag, wurde zum anderen ein Dosisvergleich ohne Beachtung der verschiedenen Gefäßterritorien hinsichtlich der Validität der CE MRA bezüglich der Diagnose von Aneurysmata und Verschlusskrankheiten, und der Graduierung von Stenosen durchgeführt. Als Referenzstandard diente hierzu die DSA. Validitätseinschränkungen der CE MRA ergeben sich vor allem aus Fehlgraduierungen von Stenosen. Hierbei kann eine Neigung zu Stenoseübergraduierungen festgestellt werden. In einer Dosierung von 0,1 mmol Gadobenate Dimeglumin pro Kilogramm Körpergewicht wurden in der vorliegenden Studie alle diagnostizierten Stenosen und Okklusionen gemäß dem Gold-Standard richtig erkannt. Dieselbe Dosierung erreichte in der Diagnose hämodynamisch relevanter, schwerer Stenosen (das sind Stenosen >50% für Abdominal- und Iliakalgefäße, bzw. Stenosen >75% für Carotiden) eine Sensitivität und Spezifität von 100%. Dies übertrifft die meisten Angaben zur Treffsicherheit der CE MRA mit herkömmlich angewandten gadoliniumhaltigen Kontrastmitteln. Die aufgeführten Ergebnisse deuten an, dass Kontrastmittel mit höherer T1-Relaxationszeitverkürzung in einem Dosisbereich von 0,1 mmol/kg KG die diagnostische Aussagekraft der CE MRA optimieren. Die qualitative Bildanalyse der Gadobenate Dimeglumin CE MRA der Carotiden erbrachte keine statistisch signifikante Abhängigkeit von der Kontrastmitteldosis. In diesem Untersuchungsgebiet wurde mit der kleinsten Kontrastmitteldosierung von Gadobenate Dimeglumin (0,025 mmol/kg KG) eine gleichwertige Bildqualität erzielt wie mit höheren Dosierungen. Hingegen zeigte die Bildqualität der Gadobenate Dimeglumin CE MRA der Abdominalgefäße eine statistisch signifikante Abhängigkeit von der Kontrastmitteldosis. Sie erreichte in der Dosierung 0,1 mmol/kg KG ein Optimum. Dasselbe traf für die qualitative Bildauswertung der Gadobenate Dimeglumin CE MRA der Iliakalgefäße zu. Hier wurde in der Dosierung 0,2 mmol/kg KG eine optimierte Bildqualität beobachtet. Hinsichtlich der Bildqualität und Validität der Gadobenate Dimeglumin CE MRA kann anhand der vorliegenden Ergebnisse eine Dosierung von 0,1 mmol Gadobenate Dimeglumin pro Kilogramm Körpergewicht empfohlen werden. Wobei für die Untersuchung der Iliakalgefäße eine etwas höhere Dosierung von Nutzen sein könnte und für die Untersuchung der Carotiden möglicherweise eine sehr kleine Kontrastmitteldosis unter 0,025 mmol/kg KG ausreichen könnte. Weiterführende Studien sind sinnvoll.
This study was conducted to determine the efficacy and safety of four different doses of gadobenate dimeglumine for contrast-enhanced three- dimensional MR angiography of the carotic arteries, the abdominal aorta with renal arteries and the pelvic arteries. SUBJECTS AND METHODS: Seventy-seven patients with suspected abnormality of these arteries underwent contrast- enhanced MR angiography after the IV injection of one out of four doses of gadobenate dimeglumine (0.025, 0.05, 0.1, and 0.2 mmol/kg of body weight). Thirty-one of all patients underwent conventional catheter angiography (digital subtraction angiography; DSA) additionally. Efficacy of contrast- enhanced MR angiography was compared to conventional catheter angiography in terms of lesion count and graduating of stenosis per vessel segment by two blinded off-site reviewers. Secondary efficacy end points included total diagnostic quality score and level of confidence in lesion characterization. Safety assessments comprised adverse event monitoring, physical evaluation, vital signs, ECG, and laboratory investigations. RESULTS: In a dose of 0.1 mmol/kg of body weight contrast-enhanced MR angiography detected the same vascular lesions as conventional catheter angiography found. A significant change in the total diagnostic quality score was observed for the abdominal aorta with renal arteries and for the pelvic arteries. An increasing dose led to a better diagnostic quality score, plateauing at the 0.1 mmol/kg dose level for the abdominal aorta with renal arteries and at the 0.2 mmol/kg dose level for the pelvic arteries. For MRA of carotic arteries no dose effect for diagnostic qualtity could be detected . All doses were well tolerated, and no significant changes in safety parameters were observed. CONCLUSION: Compared to conventional catheter angiography, gadobenate dimeglumine is an equally effective and safe agent for contrast-enhanced MR angiography of the carotic arteries, the abdominal aorta with renal arteries and the pelvic arteries. A dose of 0.1 mmol/kg of body weight appears to be the most suitable.