dc.contributor.author
Seehofer, Daniel
dc.date.accessioned
2018-06-07T22:36:02Z
dc.date.available
2007-07-03T00:00:00.649Z
dc.identifier.uri
https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/9443
dc.identifier.uri
http://dx.doi.org/10.17169/refubium-13642
dc.description
TITEL UND INHALTSVERZEICHNIS
1 Einleitung
2 Ziele der Untersuchung
3 Material und Methoden
4 Ergebnisse
5 Diskussion
6 Zusammenfassung
7 Literatur
dc.description.abstract
Aus klinischen und experimentellen Untersuchungen ist gut bekannt, dass bei
ungestörter Regeneration 75 % des Leberparenchyms unproblematisch reseziert
werden können. Trotzdem tritt bei einem geringen Prozentsatz von Patienten
eine temporäre oder dauerhafte postoperative Leberinsuffizienz auf, die oft
mit einer vorbestehenden Lebererkrankung oder postoperativen Komplikationen
assoziiert ist und potentiell lebensbedrohlich werden kann. Bei einem Teil
dieser Fälle spielen postoperative Infektionen eine wichtige Rolle. Trotz
zahlreicher klinischer und experimenteller Hinweise existieren bisher keine
systematischen Untersuchungen zur Interaktion von bakteriellen Infektionen und
der Leberregeneration nach Resektion. Um den Einfluß von postoperativen
Infektionen und Entzündungsreaktionen auf die Leberregeneration systematisch
zu untersuchen, musste zunächst ein entsprechendes Kleintiermodell etabliert
werden. Hierfür wurden zwei etablierte Infektionsmodelle, die coekalen Ligatur
und Punktion (CLP) und eine experimentell angelegte Kolonstenose jeweils mit
einer 70 prozentigen Leberresektion (LR) im Rattenmodell kombiniert. Die
Kombination von 70 % LR und der CLP hatte dabei eine signifikant stärkere
Inhibition der Leberregeneration zur Folge als die Kolonstenose, so dass
dieses Modell für die systematischen Untersuchungen verwendet wurde. Die
Kombination von LR und CLP zeigte relativ stabile und reproduzierbare
Parametern der Leberregeneration und Leberfunktion bei einer ausreichende
Überlebensrate von mehr als >90%. Insgesamt kam es nach simultaner LR und CLP
nur zu einem geringfügig verzögerten Beginn des Regenerationsprozesses, aber
zu einer deutlich verringerten maximalen Regenerationsrate. Insbesondere die
Progression zur Mitose, aber auch der gesamte Zellzyklus, wurde durch die
simultane Infektion deutlich verlangsamt. Bei der deutlich flacheren
Regenerationskinetik nach simultaner LR und CLP persistierte die
regeneratorische Aktivität deutlich länger als nach alleiniger LR. So war 72
und 96 h nach LR+CLP noch eine deutlich höhere regeneratorische Aktivität
nachweisbar als nach alleiniger LR. Die Charakterisierung der Leberfunktion
während des ungestörten und des gestörten Regenerationsprozesses mit Hilfe von
Serumparamtern (Bilirubin, Quick), der Galleproduktion und der ICG
Dissapearance ergab unmittelbar postoperativ keine Unterschiede zwischen LR
und LR+CLP. Dagegen war im Verlauf der ersten 48 h eine signifikante weiteren
Einschränkung der Leberfunktion zu verzeichnen. Diese war - verglichen mit
alleiniger LR - nach 48h am deutlichsten ausgeprägt. Dies korrelierte mit
einem Anstieg der regeneratorischen Aktivität zu diesem Zeitpunkt. Somit
stellt die erhöhte metabolische Belastung bzw. die Leberfunktionsstörung eine
mögliche Verbindung zwischen Infektionen und Leberregeneration dar, da
aufgrund der eingeschränkten Leberfunktion eine maximale Regenerationsrate -
als energieintensiver Prozeß - nicht erreicht werden kann. Zusätzlich kam es
nach LR und CLP zu einer stark erhöhten Freisetzung von pro-inflammatorischen
Zytokinen, die ebenfalls für die Hemmung der Regeneration mitverantwortlich
sein könnte. Insbesondere IL-1beta gilt als potenter Inhibitor der
Leberregeneration. Entsprechend waren die systemischen, und lokalen IL-1beta
Konzentrationen nach simultaner Leberresektion und CLP signifikant erhöht und
in den 24 h Gruppen war eine signifikante Korrelation zwischen der hepatischen
IL-1beta Konzentration und der Höhe der Regenerationsparameter nachzuweisen.
Parallel wurde ein Rattenmodell mit einer abakteriellen Entzündung (gallige
Peritonitis) in Kombination mit einer 70% Leberresektion etabliert, um
Ähnlichkeiten und Unterschiede zwischen bakteriellen und abakteriellen
Entzündungsreaktionen in dieser speziellen Situation herauszuarbeiten. Auch
hier konnte eine Hemmung der Leberregeneration nachgewiesen werden, wobei die
Regenerationskinetik bei Galleleck der nach simultaner LR und CLP ähnelte.
Dagegen fand sich eine etwas veränderte Zytokinantwort mit vornehmlicher
Freisetzung von TNF-alpha und IL-6. Wie auch bei Infektionen war die
verzögerte Regeneration bei simultanem Galleleck von einer signifikanten
Einschränkung der Leberfunktion begleitet. Diese war auch hier 48 h
postoperativ am stärksten ausgeprägt und korrelierte ebenfalls mit einem
Anstieg der regeneratorischen Aktivität zu diesem Untersuchungszeitpunkt. Als
weiterer Schritt sollte untersucht werden, ob generell eine Beeinflussung
dieser Regenerationsstörung möglich ist. Hierfür wurde sich des endogenen
Schutzmechanismus des Organismus durch Präkonditionierung bedient. Es konnte
gezeigt werden, daß die Störung der Leberregeneration bei gleichzeitigen
Infektionen grundsätzlich sowohl durch eine unspezifische Streß-
Präkonditionierung (Sham-Operation) als auch durch eine Präkonditionierung
mittels einer vorbestehenden Infektion vermindert werden kann. Allerdings
konnte bei weitem nicht das Niveau der ungestörten Regeneration erreicht
werden. Mit der verbesserten Regeneration einher ging auch eine tendenziell
niedrigere Mortalität, trotz insgesamt eher Verschlechterung der Leberfunktion
(Exkretions- und Syntheseleistung). Die beiden angewendeten Formen der
Präkonditionierung unterschieden sich nur geringfügig in ihrer Effektivität.
So war die Präkonditionierung durch eine vorhergehende CLP dabei etwas
effektiver als eine alleinige Sham Operation. Zusammenfassend konnte in der
vorliegenden Arbeit erstmals direkt nachgewiesen werden, dass sich schwere
bakterielle Infektionen und die Leberregeneration wechselseitig zu
beeinflussen: während septische Reaktionen bekanntermaßen die Leberfunktion
beeinträchtigen, konnte hier erstmals gezeigt werden, dass schwere Infektionen
auch die Leberregeneration per se inhibieren und somit insgesamt nach
Leberresektion im Extremfall zu einem Circulus vitiosus mit konsekutiver
weiterer Verschlechterung von Leberfunktion und Leberregeneration führen
können. Eine therapeutische Beeinflussung der Regenerationsstörung scheint -
wie anhand der präkonditionierten Versuchsgruppen gezeigt - grundsätzlich
möglich, so dass in weiteren Studien praktikablere Interventionen untersucht
werden sollten. Die genaue Aufklärung der zugrundeliegenden Mechanismen der
Regenerationsstörung steht noch aus, anhand der vorliegenden Ergebnisse
konnten jedoch potentielle Mediatoren identifiziert werden.
de
dc.description.abstract
From clinical experience it is well known, that 75% of the liver can be safely
removed, provided the regeneration process is not impaired. However, a certain
percentage of patients develops postoperative hepatic insufficiency, which is
often related to pre-existing liver disease or post-operative complications.
Among others also infectious complications are thought to play an important
role. However, no systematic investigations of interactions of postoperative
infections and liver regeneration after resection are available. To
investigate the impact of postoperative infections and inflammatory conditions
on the regeneration process an adequate small animal model had to be
established first. Therefore two established infection-models, the cecal
ligation and puncture (CLP) and the experimentally induced colonic stenosis
were each combined with a 70% liver resection (LR) in rats. The combination of
CLP plus 70% LR induced a significantly stronger inhibition of liver
regeneration than the colonic stenosis. Therefore the CLP model was used for
the further systematic investigations. The combination of LR+CLP revealed
relatively stable and reproducible parameters of liver regeneration and liver
function and a sufficient survival rate of more than 90%. The initiation of
the regeneration process was only minimally delayed after LR+CLP, but the
maximum regeneratory activity was significantly lower. Especially the mitotic
activity but also the cell cycle progression in general was significantly
delayed by simultaneous infection. The slower initial regeneration kinetic
after LR+CLP was followed by a persistently elevated regeneratory activity 72
and 96 h after operation. Characterization of liver function during normal and
delayed regeneration by serum paramters (bilirubin, coagulation parameters),
bile production and the ICG-disappearance revealed immediately after operation
no significant differences between the groups with LR and LR+CLP. In the
further postoperative course, a significantly impaired liver function was
observed after LR+CLP with a maximum at 48 h. This correlated with an
increasing regeneratory activity in the LR+CLP group. Therefore the increased
metabolic burden of the liver might represent a connection between liver
regeneration and severe bacterial infections. It might be speculated, that due
to the impaired liver function the maximum regeneratory activity can not be
reached, since regeneration is also a highly energy dependent process. In
addition, after LR+CLP a markedly elevated liberation of pro-inflammatory
cytokines might also contribute to the impaired liver regeneration. Especially
IL-1beta, a known potent inhibitor of liver regeneration was highly elevated
after LR+CLP and the level of hepatic IL-1beta correlated significantly with
the regeneratory activity 24 h after surgery. As model of abacterial
inflammation further groups with bile peritonitis and simultaneous liver
resection were performed to depict parallels and differences between bacterial
and abacterial inflammatory conditions. Also bile peritonitis resulted in a
similar delay of the regeneration process, as observed after LR+CLP. However
the cytokine response was slightly different with predominance of TNF-alpha
and IL-6 liberation. The liver function was also severely impaired after bile
leakage, and this was most pronounced at 48 h after surgery. It was
additionally investigated, if the regeneration after LR+CLP can be improved at
all. Therefore in further groups an endogenous preconditioning was performed.
As well unspecific stress-preconditioning by previous sham operation as
preconditioning with a previous infection (CLP) was able to improve liver
regeneration. However, the level of normal liver regeneration was not reached
by far. Both forms of preconditioning showed only small differences regarding
their efficacy, but the CLP-preconditioning was slightly more potent. In
summary, the present analysis shows, that infectious conditions can delay
liver regeneration. The data suggest a cross-linkage of both conditions via
the functional liver capacity. A direct role of microorganisms seems unlikely,
but an inhibitory effect of pro-inflammatory cytokines might also be involved.
Therapeutic intervention seems generally possible, as seen in the groups with
pre-conditioning. However, investigation of the precise underlying mechanisms
is still outstanding.
en
dc.rights.uri
http://www.fu-berlin.de/sites/refubium/rechtliches/Nutzungsbedingungen
dc.subject
liver regeneration
dc.subject
partial hepatectomy
dc.subject
bacterial infection
dc.subject
liver function
dc.subject.ddc
600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften::610 Medizin und Gesundheit::610 Medizin und Gesundheit
dc.title
Experimentelle Untersuchung zur Beeinflussung der Leberregeneration nach
Resektion durch Infektionen und Inflammationsreaktionen
dc.contributor.firstReferee
Prof. Dr. M.D. Menger
dc.contributor.furtherReferee
Prof. Dr. A. Hirner
dc.date.accepted
2007-01-22
dc.date.embargoEnd
2007-07-05
dc.identifier.urn
urn:nbn:de:kobv:188-fudissthesis000000003053-5
dc.title.translated
Impact of bacterial infections and inflammatory conditions on liver
regeneration after major hepatectomy in rats
en
refubium.affiliation
Charité - Universitätsmedizin Berlin
de
refubium.mycore.fudocsId
FUDISS_thesis_000000003053
refubium.mycore.transfer
http://www.diss.fu-berlin.de/2007/455/
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FUDISS_derivate_000000003053
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open access