Die Inzidenzen der intraokularen Augendruck(IOP)erhöhung und des Sekundärglaukoms nach Keratoplastik bei endothelialen Hornhauterkrankungen sind nicht zu vernachlässigen, trotzdessen die Inzidenzen nach DMEK niedriger zu sein scheinen als nach DSAEK und nach perforierender Keratoplastik, da Folgekomplikationen möglich sind, insbesondere irreversible Gesichtsfeldausfälle durch einen glaukomatösen Optikusschaden. Für das frühzeitige Erkennen einer IOP Erhöhung ist die IOP Messung maßgeblich. Bisher gibt es keinen Goldstandard für die IOP Messung, jedoch scheint ein direkter Austausch der verschiedenen Messmethoden bei breiter Streuung nicht empfehlenswert und Verlaufskontrollen sollten immer mit dem gleichen Messverfahren erfolgen. Die häufigste Ursache für die IOP Erhöhung bei allen drei Operationstechniken stellt die Steroid-induzierte IOP Erhöhung dar. Durch Änderungen des postoperativen Therapieregimes bei den lamellären Techniken auf weniger potente Steroide kommt es in der Zukunft möglicherweise zu einer Reduktion der steroidinduzierten IOP Erhöhung. Ein weiterer wichtiger Risikofaktor für eine IOP Erhöhung und ein Sekundärglaukom nach perforierender Keratoplastik, DSAEK und vermutlich auch DMEK stellt das vorbestehende Glaukom dar. Patienten mit vorbestehendem Glaukom sollten daher engmaschiger und über einen längeren Zeitraum postoperativ kontrolliert werden, auch weil sie häufiger mehr als nur einer medikamentösen Therapie bedürfen. Bei den lamellären Keratoplastiken ist das Risiko für eine IOP Erhöhung in den ersten 48 Stunden nach der Operation aufgrund eines akuten Glaukomanfalls durch eine fehlpositionierte Luftblase deutlich erhöht, jedoch bisher ohne nachweisbare Folgekonsequenzen. Periphere vordere Synechien scheinen als Ursache für eine IOP Erhöhung und ein Sekundärglaukom seltener nach DMEK als nach DSAEK und perforierender Keratoplastik aufzutreten. Bei allen Operationsverfahren gilt, dass Patienten mit einer FED ein niedriges Risiko für eine IOP Erhöhung und ein Sekundärglaukom haben. Bei zukünftiger Ausweitung des Indikationsspektrums bei den lamellären Techniken, insbesondere der DMEK, steigt jedoch möglicherweise das Risiko für IOP Erhöhungen und die Entwicklung eines Sekundärglaukoms, insbesondere wenn aufgrund der Indikationen wieder auf höher potente Steroide zurückgegriffen werden muss. Insgesamt ist eine erfolgreiches Management der IOP Erhöhung und des Sekundärglaukoms bei endothelialen Hornhauterkrankungen durch eine effektive drucksenkende Therapie möglich und führt zu einem gutem Visus, einem guten Transplantatüberleben und keinen erhöhten Endothelzellverlusten.
The incidences of intraocular pressure (IOP) elevation and post-keratoplasty glaucoma in corneal endothelial disorders cannot be ignored, despite that the incidences after DMEK appear to be lower than after DSAEK and after penetrating keratoplasty, because complications are possible, especially irreversible visual field defects. For the early detection of an IOP elevation the IOP measurement is crucial. So far, there is no gold standard for IOP measurement. A direct exchange of the different measurement methods is not recommended because of a broad distribution of values and follow-ups should always be done with the same measurement method. The most common cause of IOP elevation in all three surgical techniques is the steroid-induced IOP elevation. The rate of steroid-induced IOP elevation may be lower in the future due to changes in the postoperative therapy regime after lamellar techniques to less potent steroids. Another important risk factor for IOP elevation and post-keratoplasty glaucoma represents the pre-existing glaucoma. Patients with pre-existing glaucoma should therefore be monitored postoperatively more often and over a longer period. Especially because these patients often require not only a drug therapy. After posterior lamellar keratoplasty, the risk of IOP elevation in the first 48 hours after surgery is significantly increased because of a mechanical angle-closure glaucoma, but so far with no detectable consequences. Peripheral anterior synechiae appear less often after DMEK than after DSAEK and penetrating keratoplasty as a cause of IOP elevation and post-keratoplasty glaucoma. For all surgical procedures, patients with FED have a low risk of IOP elevation and post-keratoplasty glaucoma. In future, the expansion of the spectrum of indications for the lamellar techniques, in particular the DMEK, possibly increases the risk of IOP elevation and the development of a post-keratoplasty glaucoma. Especially when it is necessary to use higher potent steroids again due to the more complicated indications. Overall, a successful management of IOP elevation and the post-keratoplasty glaucoma is possible by an effective anti-glaucomatous therapy and results in a good visual acuity, a good graft survival and no increased endothelial cell loss.