Die Gewebedoppler-Echokardiographie (GDE) hat sich im Laufe des letzten Jahrzehnts als ein Routinediagnostikum in der Humanmedizin etabliert. Mittlerweile findet sie auch zunehmend in der Kleintiermedizin Anwendung. Erste Studien deuten auf eine bedingte Einsatzfähigkeit auch beim Pferd an. Die vorgestellte Arbeit hatte zum Ziel, festzustellen, ob die humanmedizinisch am Myokard angewendeten GDE-Schnittebenen gemäß dem 16-Segment-Modell der American Society of Echocardiography auf das Pferd übertragen werden können. An der Klinik für Pferde, allgemeine Chirurgie und Radiologie der Freien Universität Berlin wurden hierzu 12 herzgesunde Pferde, nach klinischer und konventioneller (B-Mode, M-Mode) echokardiographischer Untersuchung mittels farbkodierter und Spektral-GDE untersucht. Die farbkodierte GDE wurde an insgesamt 6 linksventrikulären Messpunkten durchgeführt. Die Messung mittels Spektraldoppler erfolgten an 5 verschiedenen Positionen der linken Herzkammer. Zusätzlich wurden an den gleichen Messpunkten 22 weitere Pferde mit beiden Modi untersucht. 11 dieser Probanden wiesen mindestens eine mittelgradige Aortenklappeninsuffizienz auf. 9 dieser Pferde zeigten eine vergrößerte linke Herzkammer, ein Pferd hatte zudem einen vergrößerten linken Herzvorhof. Im Rahmen der kardiologischen Untersuchung an 11 weiteren Pferden konnte an diesen eine mindestens mittelgradige Mitralklappeninsuffizienz diagnostiziert werden. Bei 7 Pferden dieser Gruppe konnte eine Vergrößerung des linken Atriums diagnostiziert werden. Die Messungen umfassten jeweils 4 komplette Herzzyklen, die digital als Cineloop gespeichert wurden. In jedem Zyklus wurden anschließend „off-line“ die systolische myokardiale Spitzengeschwindigkeit gemessen. Anhand des mitlaufenden EKGs konnten die entsprechenden Geschwindigkeitskurven exakt identifiziert werden. Eine Übertragbarkeit der humanmedizinischen Messpunkte erwies sich als möglich. Die Messung der radiären Bewegungsgeschwindigkeit gelang an allen hierfür beim Menschen vorgesehenen Messpositionen. Eine zuverlässige Bestimmung der longitudinalen Myokardbewegung war beim Pferd hingegen nicht zu erreichen. Differenzen zwischen den Gruppen waren auch in Abhängigkeit zum untersuchten Herzsegment unterschiedlich stark ausgeprägt. Eine signifikante Erhöhung der Geschwindigkeiten an allen Messpunkten am Interventrikularseptum und in beiden GDE-Modalitäten konnte nur in der Gruppe der Pferde mit Aortenklapeninsuffizienz festgestellt werden. Dagegen konnten bei Pferden mit Mitralklappeninsuffizienz nur teilweise signifikante Abweichungen der myokardialen Geschwindigkeiten aufgezeichnet werden.
During the last decade, Tissue Velocity Imaging (TVI) established as a routine diagnostic tool in human medicine. Nowadays it is used in small animal medicine with increasing importance. Primary studies adumbrate a utilizability of TVI in horses as well. The objective of this study was to test TVI section planes according to the 16 segment-modell of the American Society of Echocardiography to their adaptability on horses. Therefore 12 horses with no clinical signs after clinical and conventional echocardiographic examination have been investigated by coloured and pulsed-wave TVI in the equine clinic of the Free Universtity of Berlin. Coloured TVI was performed on 6, pulsed-wave TVI on 5 measuring points of the left ventricle. In addition 22 horses were examed with the same modus operandi. 11 of these 22 patients showed a at least moderate insufficiency of the aortic valve. 9 of the 11 horses showed a dilatation of the left heart chamber, 1 with an accessory enlarged left atrium. The other 11 horses exhibited an at least moderate insufficiency of the mitral valve with a dilatated left atrium in 7 patients. The measurements enfolded 4 complete heart cycles that have been saved digital as cineloops. The myocardial systolic peak velocity was measured off-line in each cycle. The identification of the adequate velocity graph was secured with a revolving ECG. The assignability of the TVI section planes used in human medicine to horses is possible. The measurement of the radial myocardial velocity succeeded in all positions scheduled therefore in humans. A reliable determination of longitudinal myocardial deformation is not possible in horses. In addition to the measured section plane, differences occurred among the groups. The horses with aortic valve insufficiency showed a significant increase of systolic peak velocity in all section planes and examination modes along the interventricular septum. On the other hand, the examination of horses with mitral valve insufficiency did only show patrial significant differences in myocardial systolic peak velocities compared to horses with no clinical findings.