The focus of this thesis is the analysis of educational choices and outcomes at different points in a student's life in Germany. The thesis aims to inform about the determinants of a students educational choices and the outcomes of these choices. Knowledge about these factors is important when thinking about the design of an educational system that gives all students the opportunity to receive the optimal education, conditional on their level of ability. The first chapter analyzes if students are willing to move from their home federal state to another state to avoid paying tuition fees. Our results show that with the introduction of the state-specific tuition fees the probability of applying for a university in the home state falls by 2 percentage points (baseline: 69 percent) for high-school graduates who come from a state with tuition fees. Moreover, students with (very) good grades have an even higher probability of applying in their home state than they would have had in a scenario without tuition fees, while students with worse grades are more likely to leave. This heterogeneous effect is likely to have consequences for the composition of students in universities and can be valuable for the consideration of the future design and implementation of a tuition fee system. Chapter \ref{ch:fields} compares the monetary benefits of graduating from different fields of education. Positive economic returns to the level of education have been consistently found but not many studies differentiate by field when estimating returns to education. By comparing the returns and the earnings risk of graduating from one of 74 fields of education, we show that not only the level of education is important for later returns but also the chosen field. A longer university education does not always pay off against a shorter vocational training or university of applied science education. Considering earnings risks further suggests that only looking at the average returns does not always give the correct picture on what the most financially attractive educational choice is. The information on the financial returns to fields of education can be an important factor in a prospective students choice of post-secondary education. Chapter \ref{ch:choice} compares estimates of the differences between lifetime earnings of persons with different secondary school degrees and identifies the effect of the earnings expectations on educational choices. A comparison of earnings of a person with a low-qualifying school degree and vocational training as a post-secondary education and a person with a high-qualifying \emph{Abitur} and the same level of post-secondary education indicates that a high value is attached to the \emph{Abitur}. The earnings a student can expect also influences his decision on the chosen degree. As studies on university enrollment have already shown, an increase in expected earnings with a certain degree increases the share of students who obtain that degree. The sensitivity of earnings varies by socio- economic background and by the earlier school attendance of a student. This suggests that the share and composition of school leavers with the \emph{Abitur} could be altered if a reform, as for example the shortening of years of schooling to the \emph{Abitur}, increases the expected lifetime earnings. How does the attendance of a high-qualifying school type as the \emph{Gymnasium} in Germany affect the later educational decisions of a student? This question will be investigated in the fourth chapter. Applying OLS with many control variables and an instrumental variable approach, we find a significant effect of the attendance on later outcomes. Hence, the estimates suggest that even when comparing assumably \emph{ex ante} equal students, the attendance of a \emph{Gymnasium} increases the probability to enter an academic path later. Possible explanations are the reduced costs of earning the \emph{Abitur} because a transfer to a school that offers the \emph{Abitur} is not necessary but also better and more motivated peers and teachers could be impact factors. To validate our results, we apply a new method by \citet{Altonji2005} that determines the possible bias of the estimated effect due to unobservable variables. The results from this method indicate that a bias from unobservables is in fact too large as for us to determine with certainty if there is indeed a causal effect of the attendance of a \emph{Gymnasium} on the outcomes of interest. The last chapter concludes with policy recommendations and ideas for further research.
Im Fokus dieser Dissertation steht die Frage nach den Determinanten und Ergebnissen von Bildungsentscheidungen zu verschiedenen Zeitpunkten im Leben von jungen Menschen in Deutschland. Faktoren erkennen zu können, die im Zusammenhang mit diesen Entscheidungen stehen, ist maßgeblich, wenn über die Ausgestaltung eines Bildungssystems nachgedacht wird, das jedem Schüler die Chance geben soll, entsprechend seiner Fähigkeiten den höchsten Bildungsabschluss zu erreichen. Das erste Kapitel analysiert, ob angehende Studenten bereit sind, das Bundesland zu wechseln, wenn sie dadurch Studiengebühren vermeiden können. Die Ergebnisse zeigen, dass die Einführung von Studiengebühren in nur einigen Bundesländern dazu geführt hat, dass sich die räumliche Mobilität von angehenden Studenten erhöht. Für Studienbewerber aus Ländern, in denen Gebühren eingeführt wurden, fällt die Wahrscheinlichkeit, sich in dem Bundesland für einen Studienplatz zu bewerben, in dem sie ihr Abitur gemacht haben, um zwei Prozentpunkte (Ausgangswahrscheinlichkeit: 69 Prozent). Darüber hinaus wird gezeigt, dass Studenten mit guten Noten eine erhöhte Wahrscheinlichkeit haben, sich trotz Studiengebühren in ihrem Heimatland zu bewerben, während Studienbewerber mit weniger guten Abiturnoten eher den Wohnort wechseln. Dieser heterogene Effekt impliziert mögliche Konsequenzen für die Zusammensetzung von Studenten in den Universitäten und muss bei weiteren Diskussionen um die Ausgestaltung von Studiengebühren berücksichtigt werden. Kapitel 2 vergleicht den monetären Nutzen von verschiedenen Studien- und Ausbildungsfächern. Positive ökonomische Renditen bezogen auf das Bildungsniveau werden in vielen Studien bestätigt. Wenige Studien jedoch unterscheiden zwischen verschiedenen Bildungsfächern innerhalb eines Niveaus. Mit dem Vergleich von Renditen und Einkommensrisiken von 74 unterschiedlichen fachlichen Abschlüssen zeigen wir, dass nicht nur das Bildungsniveau sondern auch das Fach eine große Rolle für spätere Verdienste spielen. Eine längere Universitätsausbildung lohnt sich nicht immer gegenüber einer kürzeren beruflichen Ausbildung oder einem Fachhochschulstudium. Betrachtet man zusätzlich das Risiko, das mit den Renditen verbunden ist, ergibt sich, dass der eingeschränkte Blick auf die Renditen nicht immer ein korrektes Bild über die Rangfolge der finanziell anscheinend attraktivsten Fächer abgibt. Informationen über die finanzielle Attraktivität eines Fachs können ein wichtiger Faktor in der Studien- oder Ausbildungswahl von Schülern nach Abschluss der Schule sein und zu einer effizienteren Verteilung von Studenten bzw. Auszubildenden auf die verschiedenen Fächer führen. Kapitel \ref{ch:choice} vergleicht die Unterschiede in dem geschätzten Lebenseinkommen von Personen mit unterschiedlichen Schulabschlüssen und identifiziert den Effekt von Erwartungen über das Einkommen auf die Schulabschlussentscheidung. Das niedrigere Lebenseinkommen von Personen mit einem niedrigen Abschluss und einer beruflichen Ausbildung gegenüber Personen mit Abitur und einem beruflichen Abschluss, weist auf den hohen Wert hin, der mit dem Abitur verbunden ist. Wie andere Studien bereits gezeigt haben, führt ein erhöhter Erwartungswert auf ein späteres Einkommen in einem Beruf mit universitärem Abschluss dazu, dass mehr Personen diesen Abschluss wählen. Meine Ergebnisse zeigen, dass dies auch der Fall für die frühere Entscheidung von jungen Menschen ist, das Abitur zu machen. Darüber hinaus variiert die Sensitivität von Schülern auf eine Veränderung des erwarteten Einkommens mit ihrem sozio- ökonomischen Hintergrund. Aus diesem Grund kann erwartet werden, dass eine Veränderung des erwarteten Lebenseinkommens eines Abiturienten z.B. durch eine Reduktion der Schuljahre hin zum Abitur, den Anteil und die Komposition von Personen mit Abitur verändert. Auf Basis der vorangegangen Ergebnisse wird dieser Effekt simuliert und gezeigt, dass durch die Reduktion der Schuljahre, vor allem Schüler die zunächst kein Gymnasium besuchen, eine erhöhte Wahrscheinlichkeit haben, das Abitur zu erreichen. Wie beeinflusst der Besuch eines Gymnasiums nach der Grundschule weitere Bildungsentscheidungen eines Schülers in Deutschland? Diese Frage wird im vierten Kapitel dieser Dissertation bearbeitet. Sowohl unter Nutzung der Methode der kleinsten Quadrate mit einer Vielzahl an Kontrollvariablen, als auch mit Instrumentenvariablen, finden wir einen signifikanten Effekt des Gymnasialbesuchs auf spätere Bildungsergebnisse. Das heißt, Schüler mit \emph{ex ante} gleichen Eigenschaften haben eine höhere Wahrscheinlichkeit das Abitur und eine Hochschulausbildung anzustreben, wenn sie nach der Grundschule direkt das Gymnasium besuchen, als Schüler auf einem anderen Schulzweig. Eine mögliche Erklärung sind die geringeren Kosten des Abiturs, da ein Schulwechsel nicht notwendig ist, aber auch motiviertere Klassenkameraden können eine Rolle spielen. Um unsere Ergebnisse zu bestätigen, nutzen wir eine neue Methode von \citet{Altonji2005}. Hierbei wird determiniert, wie groß eine mögliche Verzerrung des Schätzers durch unbeobachtbare Charakteristika sein müsste, um den gesamten Effekt zu erklären. Die Resultate der Methode zeigen, dass die Verzerrung durch unbeobachtbare Faktoren tatsächlich zu groß ist, um den positiven Effekt eines Gymnasialbesuchs auf unsere Ergebnissvariablen zu belegen. Das letzte Kapitel fasst die Ergebnisse der Arbeit zusammen und beschreibt Ideen für weiterführende Forschung.