dc.contributor.author
Yesilkus, Nursel
dc.date.accessioned
2018-06-07T15:20:39Z
dc.date.available
2013-01-23T10:02:01.635Z
dc.identifier.uri
https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/921
dc.identifier.uri
http://dx.doi.org/10.17169/refubium-5123
dc.description.abstract
Komorbide psychische Störungen können sich negativ auf die Tinnitusentstehung
und -verarbeitung auswirken und somit die Habituation an das Ohrgeräusch
erschweren. Studien zeigen besonders hohe Prävalenzraten depressiver
Symptomatiken bei stationären Ohrgeräuschpatienten. Für ambulante
Tinnitusleidende sind diese bislang nicht hinreichend belegt. Daher war das
Ziel der vorliegenden Studie die Ermittlung depressiver Belastung bei
chronischen Tinnituspatienten. Dazu wurde eine Stichprobe von 500 Patienten
aus dem Tinnituszentrum der Charité - Universitätsmedizin Berlin mittels
audiometrischer und psychometrischer Testverfahren untersucht. Zur Beurteilung
der subjektiven Tinnitusbelastung wurde als standardisiertes Messinstrument
der Tinnitus-Fragebogen (TF) nach Goebel und Hiller eingesetzt. Zusätzlich
dienten Visuelle Analogskalen (VAS) zur Evaluation tinnitusspezifischer
Parameter wie Lautheit, Häufigkeit und Beeinträchtigung durch das Ohrgeräusch.
Anhand der etablierten Allgemeinen Depressionsskala (ADS) sowie des Berliner
Stimmungsfragebogens (BSF) ließen sich depressive Verstimmungen bis hin zu
manifesten Depressionen nachweisen. Unterstützend wurde der Perceived Stress
Questionnaire (PSQ) hinzugezogen, um neben der Beurteilung von
Stressbelastungen einen Bezug zu wichtigen depressionsassoziierten
psychosomatischen Symptomen herstellen zu können. Weiterhin wurden
audiometrisch diagnostizierte Hörschäden sowie psychoakustische
Tinnitusmerkmale wie Lautheit, Schallqualität, Frequenz und Lokalisation des
Tinnitus auf einen möglichen Einfluss hinsichtlich tinnitusbedingter
psychischer Belastung geprüft. Zusammenhänge zwischen dem Grad der
Tinnitusbelastung und psychischer Komorbidität ließen sich durch
Korrelationstests analysieren. Demographische Faktoren wie Geschlecht und
Alter wurden als mögliche Prädiktoren berücksichtigt. Alle untersuchten Daten
bezogen sich ausschließlich auf den Aufnahmetag des Patienten. Für die
Mehrheit der ambulanten Patienten konnte ein kompensiertes Tinnitusleiden
mittels TF festgestellt werden. Durch Einsatz der VAS zeigte sich eine
pathologisch gehäufte subjektive Tinnitusfrequenz besonders auffällig.
Basierend auf den drei psychometrischen Messinstrumenten ADS, BSF und PSQ
ließen sich bei einem Viertel der Patienten ernsthafte depressive Störungen
und annähernd bei der Hälfte emotionale und körperliche Stressbelastungen
feststellen. Eine audiometrisch diagnostizierte Hörminderung galt für die
Minderheit, bemerkenswerter waren die engen Zusammenhänge zwischen
Hörminderungsgrad und Tinnitusbeeinträchtigung sowie Depression. Dies
spiegelte sich auch in den TF-Subskalen „Hörprobleme“ und „Tinnituspenetranz“
wider. Psychische Störungen zeigten einen starken Einfluss auf die Belastung
durch das Ohrgeräusch, wobei die Depressivität den einflussreichsten Faktor
ausmachte. Zudem konnte eine prädiktive Wertigkeit für die Parameter
Geschlecht und Alter bezüglich tinnitusbedingter und psychischer Belastungen
herausgefunden werden. Obwohl sich bei den meisten ambulanten
Tinnituspatienten keine beachtlichen psychischen Störungen bestimmen ließen,
leiden diese im Vergleich zur Gesamtbevölkerung bis zu viermal häufiger an
depressiven Erkrankungen. Aufgrund des erhöhten negativen Einflusses, den
psychische Symptome auf die Tinnitusbelastung ausüben, sollte künftig vor
Einleitung von Therapiemaßnahmen die Exploration psychischer Komorbiditäten in
fachärztlichen Anamnesen mittels geeigneter psychometrischer Diagnostik mehr
Beachtung finden.
de
dc.description.abstract
Psychiatric comorbidities have a negative influence on tinnitus development
and processing. Research has shown a high prevalence of depressive symptoms in
patients with chronic Tinnitus. This work evaluates the depressive distress in
Tinnitus outpatients. 500 patients suffering from tinnitus were examined on
the first day of admission at the outpatient clinic of the Charité University
Hospital in Berlin. Besides the assessment of audiometric data, the depression
variables and tinnitus-related distress were investigated by using the
following five psychometric instruments: Tinnitus Questionnaire of Goebel and
Hiller (TQ), Visual Analogue Scales (VAS), General Depression Scale (ADS),
Berlin Mood Questionnaire (BSF) and Perceived Stress Questionnaire (PSQ). The
SpearmanŽs Rank Correlation Test for independent samples was used to determine
a possible association of the severity of tinnitus and the degree of hearing
loss as well as the psychiatric comorbidities. Furthermore differences in
psychometric parameters concerning age and gender were analyzed. Based on the
TQ-total score of the Tinnitus Questionnaire the majority was suffering from
compensated tinnitus. The ADS revealed severe depressive impairments in more
than a quarter of the patients. The remaining questionnaires detected
emotional and physical complaints in almost the half of the population. The
degree of hearing loss positively correlates with the two TQ-subscales
Auditory Perceptional Difficulties and Intrusiveness. Moreover a significant
correlation was found between the subjective tinnitus distress, depression,
age and gender. Compared with the general German population, tinnitus patients
are strongly affected by depressive disorders. This recent study shows that
the psychological aspects of subjective tinnitus distress should be explored
with psychometric tests prior to starting a therapy.
en
dc.rights.uri
http://www.fu-berlin.de/sites/refubium/rechtliches/Nutzungsbedingungen
dc.subject
chronic tinnitus
dc.subject
outpatient clinic Charité
dc.subject.ddc
600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften::610 Medizin und Gesundheit
dc.title
Depressive Belastung bei Tinnituspatienten
dc.contributor.firstReferee
Priv.-Doz. Dr. med. B. Mazurek
dc.contributor.furtherReferee
Prof. Dr. med. St. Knipping
dc.contributor.furtherReferee
Prof. Dr. med. habil. G. Hesse
dc.date.accepted
2013-02-01
dc.identifier.urn
urn:nbn:de:kobv:188-fudissthesis000000040421-3
dc.title.translated
Depressive stress disorder in tinnitus patient
en
refubium.affiliation
Charité - Universitätsmedizin Berlin
de
refubium.mycore.fudocsId
FUDISS_thesis_000000040421
refubium.mycore.derivateId
FUDISS_derivate_000000012710
dcterms.accessRights.dnb
free
dcterms.accessRights.openaire
open access