Durch eine Eröffnung des Hufgelenkes über die Fesselbeugesehnenscheide soll eine Druckminderung im Hufgelenk erreicht werden, in dem ein Abfluss vermehrter Synovia in die Sehnenscheide geschaffen wird. In Form einer Synovialfistel soll diese Öffnung eine möglichst dauerhafte Abflussmöglichkeit von vermehrt gebildeter Synovia darstellen und somit eine Druckminderung im Hufgelenk bewirken. Das Ziel dieser Arbeit ist es, anatomische Verhältnisse darzustellen und die Durchführbarkeit verschiedener Operationsmethoden experimentell zu erproben. Dabei sollen Überlegungen über unterschiedliche Zugangsmöglichkeiten und Durchführungen, die Wirkungsweise und mögliche Komplikationen angestellt werden. In der vorliegenden Arbeit wurden an 41 distalen Gliedmaßenpräparaten von Pferden anatomische Studien und drei Operationsmethoden zur Eröffnung des Hufgelenkes über die Fesselbeugesehnenscheide durchgeführt. Die Versuche erfolgten an 41 Vordergliedmaßen von Pferden, die in der Klinik für Pferde der Freien Universität Berlin entweder aus zwingendem Grund euthanasiert oder als Frischpräparate von einem Schlachthof zur Verfügung gestellt wurden. Die Präparate stammten von Pferden aller Rassen (ausgenommen Ponys), Geschlechter, Altersklassen und ohne Körpergewichtsbegrenzungen. Als Grundlage dieser Studie dienten im Karpalgelenk abgesetzte Vordergliedmaßen. In den anatomischen Studien konnte ein Zugang über die distale Palmaraussackung in die Fesselbeugesehnenscheide erprobt werden. Das Ziel der Studie ist, die Eröffnung des Hufgelenkes in Folge einer Durchtrennung der bindegewebigen und elastischen Verbindung, eine Membran von ca. 2,5 cm Länge und ca. 1,2 cm Breite. Die drei Operationsmethoden sind als minimal-invasive Eingriffe durchführbar und sie erzielen den erwünschten Erfolg der Druckminderung im Hufgelenk. Die bimanuelle Methode unter tendovaginoskopischer Kontrolle erwies sich als sehr sicher. Die Probleme entstanden auf Grund der engen Platzverhältnisse innerhalb der FBSS. Die Methode mit der Durchleuchtungskontrolle mit Hilfe des C-Bogens hatte den Vorteil des einseitigen Zuganges. Der technische und zeitliche Aufwand ist aber unangemessen. Die Methode ohne visuelle Kontrolle war einfacher durchführbar, ohne großen instrumentellen Aufwand und schnell. Sie setzt aber eine hohe anatomische Kenntnis mit praktischer Erfahrung voraus. Die Wahl der Instrumente zum Durchtrennen der Verbindung ist abhängig von der Methode und welche langfristigen Reaktionen die hochfrequenz-chirurgischen Instrumente verursachen. Ohne optische Kontrolle sollte nicht mit den HF-Instrumenten gearbeitet werden. Ob ein Vorteil für eine dauerhafte oder eine vorübergehende Öffnung durch das koagulierende Schneiden erzielt werden kann, ist zu untersuchen. In der Kontrollstudie unter reellen Belastungsverhältnissen auf den distalen Gliedmaßenabschnitt wurde die Effektivität dargestellt und bewiesen. Auf Grund der anatomischen Verhältnisse sollte ein chronischer und therapieresistenter Hufgelenkerguss behandelt werden, da es sonst zu den oben beschriebenen arthrotischen Veränderungen und Komplikationen kommen kann. Durch die Eröffnung des Hufgelenkes über die Fesselbeugesehnenscheide kann vermehrte und veränderte Synovia in diese abfliesen und sich austauschen. Durch die ständige Bewegung in der distalen Gliedmaße soll es so zu einer Druckentlastung im Hufgelenk kommen und zu einem Austausch von artikulärer und tendovaginaler Synovia.
To reduce pressure in the DIP joint a communication should be created from the digital sheath to the DIP joint. This allows increased synovial fluid to flow out of the DIP joint into the digital sheath. As a synovial fistula it should be durable in decreasing the pressure in the DIP joint. The aim of this study is to show the anatomical relationship of the structures in question as well as a comparison of the possible surgical methods. Surgical access, effectiveness and complications will be discussed. This study is based on anatomical studies of 41 leg cadavers and 3 different surgical methods. The 41 front leg cadavers for the experiment were from horses that had to be euthanised at the Equine Department of the Veterinary Hospital of the Free University of Berlin or from a local abbatoir. The cadaver included all breeds other than ponies, any gender, age and bodyweight. They were all front legs, resected in the carpal area. In the anatomical study access through the disto palmar pouch of the digital sheath could be tested. The aim is an opening of 2.5 cm by 1.2 cm as a result of the surgical separation of connective and elastic tissues in between both structures. All three surgical methods are minimal invasive and achieve the desired reduction of pressure in the DIP joint. A bi manual method controlled by tendinovaginoskopy proved to be very safe. Difficulties were due to tight spaces within the digital sheath. The method with fluoroscopy had the advantage of a single access site only, but time and technical expenses weren t in relation to that. The third method without any visual control was the easiest and without the need of technical equipment but needed a detailed knowledge of the anatomical structures and surgical experience in this approach. The choice of instruments for the tissue separation depends on the surgical methods and the long term reactions to HF surgery. HF surgical instruments should not be used without visual control. Further evaluation is needed to see if there is an advantage to coagulating incisions regarding their durability. A control study with in vivo pressure applied to the distal phalanx proved effectiveness of the surgical principle. Due to the described possible complications this surgical procedure should be used only in chronic and therapy resistant cases. The communication of DIP joint and digital sheath allows increased synovial fluid to flow into the digital sheath and an exchange of synovial fluid with tendovaginal fluid is possible. This way you can then get a tendovaginitis as well, which might increase the degree of lameness.