Ziel der vorliegenden Studie war es, den Einfluss einer Leberverfettung auf die Detektionsleistung der T1w-hepatobiliären Spätphase mit Gd-EOB-DTPA in der MRT zu untersuchen. Entsprechend einem von uns beschriebenen hypothetischen Modell, kann es durch die Kombination einer vorliegenden Steatosis hepatis mit der Anwendung eines hepatobiliären Kontrastmittels bei der Akquisition fettgesättigter 3D-T1w-Aufnahmen zu einem Kontrastverlust bis hin zu einem „Fade-out“ von Läsionen mit konsekutiv verminderter Detektionsleistung in der Spätphase kommen. Unter einem retrospektiven Ansatz wurden 52 Patienten aus dem klinikeigenen Archiv mit einer signifikanten Leberverfettung sowie Lebermetastasen herangezogen, die eine leberdiagnostische Untersuchung mit Gd- EOB-DTPA erhalten hatten. Für zwei Observer erfolgte ein zeitlich getrennter Vergleich der Detektionsleistung der nativ/dynamischen Frühphasen gegen die fettgesättigte hepatobiliäre Spätphase mit Gd-EOB-DTPA. Zusätzlich wertete man für das Auftreten der „Fade-out“-Läsionen die Einflussfaktoren Grad der Lebersteatose, Läsionsgröße sowie Funktionsleistung der Leber aus. Das ausgewählte Patientenkollektiv zeigte eine Gesamtläsionsanzahl von 479 Metastasen unterschiedlicher Primärentität. Für beide Observer konnte, anderen Studien entsprechend, eine signifikant (p<0,05) bessere Detektionsleistung der hepatobiliären Spätphase gegenüber den nativen/dynamischen Frühphasen gezeigt werden. Andererseits wurde deutlich, dass bei einer höheren Steatosis hepatis im Schnitt 9,5% der in den Frühphasen detektierbaren Läsionen in den Spätphasen nicht nachgewiesen wurden, wobei für die ermittelten „Fade- out“-Läsionen eine signifikante (p<0,05) Verteilung zu höheren Steatosiswerten festgestellt werden konnte. Für den untersuchten Einflussfaktor Läsionsgröße konnte ebenfalls ein signifikanter (p<0,05) Einfluss für das Auftreten der „Fade-out“-Läsionen ermittelt werden. Dagegen konnte für die durch vorliegende Bilirubinwerte und relatives Enhancement beschriebene Funktionsleistung der Leber keine Korrelation zu den detektierten „Fade-out“-Läsionen aufgestellt werden. Zusammenfassend konnte im Rahmen der Studie sowohl für den Einflussfaktor Steatosis hepatis als auch für den Einflussfaktor Läsionsgröße eine Korrelation zu einer verminderten Detektionsrate in der hepatobiliären Spätphase mit Gd-EOB-DTPA ermittelt werden. In derartigen Fällen empfiehlt sich eine Abwandlung der Untersuchungsstrategie, um das Potenzial des Kontrastmittels voll ausschöpfen zu können.
The objective of the present study was to investigate the influence of a hepatic steatosis on the detection rate of the hepatobiliary phase at Gd-EOB- DTPA-enhanced MR imaging with recommended standard- 3DT1FS-sequence. According to our model the liver/lesion contrast may be diminished by the use of fat saturation pulses, recommended in standard 3D late phase imaging, and the presence of hepatic steatosis. The potentially resulting alignment of the liver and lesion signal intensity herein referred to as ˈfade-outˈ could thus reduce the detection benefit of Gd-EOB-DTPA in the hepatobiliary late phases. The study included 52 patients with hepatic steatosis and liver metastases undergoing MRI liver examination with Gd-EOB-DTPA. The image analysis was carried out by two blinded and independent observers. For the evaluation, the image data set of a patient was split into early and hepatobiliary late phase images. The evaluation of the two data sets was done separately in random order in a time distance of at least 14 days. All visible liver metastases were counted to determine the detection rate. The influence of the impact factors degree of liver steatosis, lesion-size and liver-function was verified on the reduction of lesion detection in hepatobiliary late phase imaging. Equivalent to other studies a significant (p<0.05) superior detection rate for the hepatobiliary late phases was shown for both observers. Nevertheless in average 9.5% of the lesions were not detected in patients with a higher level of liver steatosis. For both hepatic steatosis and lesion size significant (p<0.05) influence was shown on the occurrence of `fade-out` lesions and herein reduced detection rate of the hepatobiliary late phases. On the other hand for the impact factors bilirubin and relative enhancement representing liver function no correlation to a reduced sensitivity of the hepatobiliary phase was shown. In conclusion for both impact factors steatosis hepatis as well as lesion size a significant correlation was shown on a reduced detection rate on late phase imaging with Gd-EOB-DTPA. In these cases an adjustment of the examination protocol should occur to gain full profit of the potential of this contrast agent.