Bei 102 zufällig ausgesuchten Patienten aus dem Patientengut des Zentrums für Zahnmedizin der Charité Zahnklinik Nord erfolgte durch zwei von BLUNCK kalibrierte Behandler eine Nachuntersuchung jeweils einer Kompositfüllung im Frontzahngebiet nach durchschnittlich 6 Jahren. Von den 102 mit Füllungen versehenen Zähnen sind innerhalb der 6 Jahre 10 Zähne (10,2 %) prothetisch versorgt worden. Zwei Zähne sind aufgrund parodontaler Lockerung extrahiert worden. Drei Füllungen (3 %) sind in der Zeit von 6 Jahren erneuert worden und eine ging verloren. 86 Zähne wurden daher einer klinischen Nachuntersuchung nach modifizierten RYGE-Kriterien zugeführt. Letztendlich konnten 80 Füllungen zur statistischen Auswertung herangezogen werden, da nur bei diesen OptiBond FL als Adhäsiv und Herculite XR als Füllungsmaterial verwendet wurden. Von diesen 80 Füllungen wurden 67 Füllungen der quantitativen Auswertung unter dem Rasterelektronenmikroskop zugeführt. Die Ergebnisse zeigen, dass Hybridkompositfüllungen im Frontzahngebiet der Black-Klasse III und IV zum Zeitpunkt der Nachuntersuchung zu einem sehr großen Anteil (96 %) noch in situ sind. Weiterhin sind die Patienten abgesehen von einigen wenigen Ausnahmen (5 %) mit ihrer Frontzahnrestauration im Hinblick auf Ästhetik und Funktion auch nach 6 Jahren noch zufrieden. Bei den Füllungen der Black-Klasse IV konnte ein statistisch signifikant höherer Anteil an Eckenverlusten und Chipping festgestellt werden. Bei der Auswertung der quantitativen Randanalyse unter dem Rasterelektronenmikroskop zeigten sich bei Verwendung von Kofferdam statistisch signifikant höhere Anteile an perfekten Rändern als ohne Kofferdam. Eine Spaltbildung trat an Füllungen der Black-Klasse IV statistisch signifikant häufiger auf als an Füllungen der Black-Klasse III. Signifikant höhere Anteile von Füllungsrandspalten traten auch bei Füllungen beider Black- Klassen auf, die bei Begrenzung der Kavität zum Zeitpunkt der Füllungslegung teilweise Dentin oder Schmelz mit weniger als 0,5 mm Stärke aufzeigten, was wohl auf ein teilweises Versagen des Adhäsivverbundes hindeutet. Bei der klinischen Einschätzung einer Kompositfüllung durch den praktizierenden Zahnarzt mittels Sonde und Spiegel kann der Zustand einer Füllung in Bezug auf Randverfärbung oder Über- bzw. Unterschuss des Füllungsrandes keinen Rückschluss auf das Vorliegen eines Randspaltes liefern, da eine Randverfärbung bei Überschuss oder sogar perfektem Rand statistisch signifikant öfter vorkommt als bei einem Spalt. Zusammenfassend kann gesagt werden, dass Kofferdam eine conditio sine qua non ist, um den Anteil an perfekten Rändern zu erhöhen. Einen Füllungsrand in Bereiche mit sehr wenig Schmelz zu legen, birgt eine erhöhte Gefahr an Randspalten und Eckaufbauten weisen mehr Randspalten als Füllungen im Frontzahnbereich ohne inzisalen Anteil auf. Füllungen mit Randverfärbungen sollten nicht gleich ausgetauscht werden, da eine Verfärbung nicht auf einen Randspalt der Füllung hinweist.
At 102 randomly chosen patients from the Charité-Universitätsmedizin Berlin Dental School, Campus Virchow-Klinikum, one anterior composite resin restoration each were evaluated after 6,2 ±1 years by two dentists, who were calibrated by BLUNCK. From these 102 restored teeth, 10 teeth (10,2 %) received a prosthetic treatment within the 6 years. Two teeth were extracted because of periodontal reasons. Three fillings (3 %) were replaced within the time of 6 years and one was lost. Therefore, 86 teeth were evaluated by using modified RYGE-criteria. Finally, 80 restorations were included into the statistical evaluation, because only those were placed by using OptiBond FL in combination with Herculite XR as a restorative material. From these 80 restorations, 67 were also evaluated by the quantitative margin analysis in a scanning electron microscope (SEM). The results showed that 96 % of the evaluated anterior restorations placed with a hybrid composite resin, were still in situ. With only few exceptions (5 %) the patients did still agree with the aesthetics of the restorations after 6 years. Class IV restorations showed a statistically significant higher loss of incisal edges and chipping. The quantitative margin analysis revealed statistically significant higher amounts of “continuous margins” at restorations placed under rubberdam compared to those restorations which were applied without using it. A statistically significant higher percentage of gap formation was found at Class IV compared to Class III restorations. There was also a significantly higher amount of gap formation at both cavity classes when the cervical margin was located in dentin or in enamel with a thickness less than 0.5 mm. The clinical inspection by a practicing dentist using probe and mirror can hardly detect gaps at the restoration’s margins. Marginal staining occurred statistically significantly more often at margins which have been categorised by the margin analysis as “overhangs” and even as “continuous margins”. From the result of this study it can be concluded that rubberdam is mandatory in order to increase the amount of perfect margins. The cervical margin in dentin or in areas with rather thin remaining enamel increases the risk for gap formation as well as reconstructions of incisal edges in comparison to anterior restorations without incisal extension. Marginal staining is not necessarily a reason for replacing a restoration because it does not definetely mean gap formation.