dc.contributor.author
Bohnert, Helene Emilia
dc.date.accessioned
2018-06-07T22:12:40Z
dc.date.available
2012-02-22T11:16:21.595Z
dc.identifier.uri
https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/8996
dc.identifier.uri
http://dx.doi.org/10.17169/refubium-13195
dc.description.abstract
Seit längerem fallen bei parenteral ernährten Patienten erhöhte
Serumretinolkonzentrationen auf, ohne dass sich dafür einfache Gründe finden
ließen. Ziel der Arbeit ist es, Einflussfaktoren aufzudecken, die zu diesen
erhöhten Werten beitragen können. Die Grundlage sind 2440 Laborwertsätze von
insgesamt 528 langfristig parenteral ernährten Patienten, die von 1997 bis
2008 in der Klinik für Allgemein-, Visceral-, Gefäß- und Thoraxchirurgie der
Charité-Universitätsmedizin Berlin betreut wurden. Erhöhte Serumretinolspiegel
lagen bei über einem Viertel dieser Patienten vor. Die verfügbaren Daten
wurden auf Zusammenhänge von 40 Laborparametern mit der Höhe der
Serumretinolkonzentration hin untersucht. Von diesen wurden 15, bei denen ein
Zusammenhang nachweisbar war, näher betrachtet und ihr Einfluss auf die
Serumretinolkonzentration mit einem gemischten linearen Modell geschätzt.
Weiterhin wurde der Einfluss verschiedener Grunderkrankungen und von Alter,
Geschlecht und Dauer der parenteralen Ernährung auf die Serumvitamin-A-Spiegel
berechnet. Die Berechnungen ergaben für 14 Laborparameter einen erhöhenden
Einfluss auf die Serumretinolkonzentration: Albumin, Cholinesteraseaktivität,
Eisen, Gesamtcholesterin, Gesamtprotein, Hämoglobin, Harnsäure, Harnstoff,
Kreatinin, Lipaseaktivität, Phosphat, Thromboplastinzeit, Transferrin und
Vitamin E. Das C-reaktive Protein trägt hingegen zu einer Verminderung der
Retinolkonzentration bei. Weiterhin konnte gezeigt werden, dass weder Alter
noch Geschlecht der Patienten einen Einfluss auf die Höhe der
Serumretinolkonzentration hatte. Ebenso blieb die Dauer der parenteralen
Ernährung ohne Einfluss auf den Vitamin-A-Spiegel. Drei Gruppen von
Grunderkrankungen ergaben signifikante erhöhende Einflüsse: Entzündliche,
nichtentzündlich-nichtmaligne Erkrankungen und Tumoren des unteren
Gastrointestinaltrakts. Für andere Grunderkrankungen, zu denen Ösophagus- und
Magenkarzinome, HNO- und gynäkologische bzw. urologische Tumorerkrankungen
sowie sonstige maligne Erkrankungen zählten, konnte kein Einfluss auf die Höhe
der Serumretinolkonzentration nachgewiesen werden. Im Anschluss an die
Berechnungen wird erläutert, wie diese Einflüsse zustande kommen können. Dies
wird zum Einen mit den biochemischen Wechselwirkungen der Laborparameter mit
dem Vitamin-A-Haushalt begründet. Zum Anderen wird erstmals gezeigt, wie
einige der Grunderkrankungen der hier untersuchten Patienten zu einer Erhöhung
der Serumretinolkonzentrationen beitragen können. Die Zusammensetzung einer
parenteralen Ernährung erfolgt derzeit standardisiert. Die Dosierung ist
unabhängig von Grunderkrankung, Gewicht und Vitamin-A-Status des Patienten und
lässt auch keine Berücksichtigung von retinolkonzentrationserhöhenden
Faktoren, von denen in dieser Arbeit 17 aufgedeckt werden konnten, zu. Liegen
verschiedene Risikofaktoren, wie z. B. erhöhte Kreatininwerte bei einer
entzündlichen Darmerkrankung, gleichzeitig vor, ist davon auszugehen, dass
erhöhte Serumkonzentrationen auftreten, die zu einer chronischen Intoxikation
mit Vitamin A beitragen können. Die hier vorliegende Untersuchung zeigt, dass
zur Vermeidung von Hypervitaminosen A bei parenteral ernährten Patienten eine
individualisierte Dosierung von Vitamin A, sowie eventuell eine
physiologischere Mischung verschiedener Vitamin-A-Verbindungen in der
Substitutionslösung notwendig ist. Ein geeignetes Präparat, das dieser
Situation gerecht wird, ist derzeit nicht verfügbar.
de
dc.description.abstract
For quite some time increased serum retinol levels were registered in patients
undergoing long-term parenteral nutrition without any specific reasons. This
thesis aims to find influence factors, which are responsible for these
increased levels. The dataset consists in 2440 routine blood parameter
controls of 528 patients undergoing long-term parenteral nutrition who were
treated in the Department of General, Visceral, Vascular and Thoracic Surgery
of Charité-Universitätsmedizin Berlin between 1997 and 2008. More than 25% of
these patients showed increased serum retinol levels. In this thesis it was
tried to find coherencies between 40 laboratory parameters and the
concentration of serum retinol. 15 Laboratory parameters showed such a
coherency. By using multivariate analysis with mixed models their influence
was estimated. Furthermore the influences of age, sex, underlying diseases and
the duration of the parenteral nutrition were determined. The statistical
results showed an increasing effect on serum retinol levels of the following
parameters: albumin, cholinesterase activity, protein, hemoglobin, urea, uric
acid, creatinine, lipase activity, phosphate, prothrombin time, transferrin,
vitamin E. C-reactive protein showed a decreasing effect. Age, sex and
duration of parenteral nutrition showed no effect. Three types of underlying
diseases showed a significant increasing influence on serum retinol levels:
inflammatory bowel diseases, non-inflammatory-non-malign bowel diseases and
colorectal carcinomas. Other underlying diseases including tumors of upper
gastrointestinal tract, gynaecological and urological tumors and other malign
diseases did not show any influence. Afterwards possible explanations for
these results are given, based on biochemical interactions of these laboratory
parameters and vitamin A. For the first time it could be shown how underlying
diseases increase serum vitamin A. The substitution with vitamins of patients
undergoing long-term parenteral nutrition is standardized without a
possibility to individualize the dosis of single vitamins. Retinol increasing
factors which were discovered in this thesis cannot be considered in this
standard treatment. Therefore any risk factors such as high creatinine levels
in combination with an inflammatory bowel disease may lead to chronic
intoxication with retinol. This thesis shows the necessarity of individual
treatment of patients undergoing long-term parenteral nutrition to prevent
hypervitaminosis A. A suitable medication does currently not exist.
en
dc.rights.uri
http://www.fu-berlin.de/sites/refubium/rechtliches/Nutzungsbedingungen
dc.subject
parenteral nutrition
dc.subject.ddc
600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften::610 Medizin und Gesundheit
dc.title
Vitamin-A-Spiegel unter langfristiger parenteraler Ernährung
dc.contributor.contact
Helene_Bohnert@gmx.de
dc.contributor.firstReferee
Priv.-Doz. Dr. med. P. Thul
dc.contributor.furtherReferee
Prof. Dr. R. Hilgers
dc.contributor.furtherReferee
Priv.-Doz. Dr. J. Raila
dc.date.accepted
2012-02-24
dc.identifier.urn
urn:nbn:de:kobv:188-fudissthesis000000035949-9
dc.title.translated
Vitamin A in long-term parenteral nutrition
en
refubium.affiliation
Charité - Universitätsmedizin Berlin
de
refubium.mycore.fudocsId
FUDISS_thesis_000000035949
refubium.mycore.derivateId
FUDISS_derivate_000000010627
dcterms.accessRights.dnb
free
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open access