Die Technikkritik und die Kunstfrage bilden das sogenannte spätere Denken Heideggers. Aber das Wesen der Technik betrachtet er nicht als etwas Technisches, sondern als herausforderndes Ge-Stell, welches sich in Form des neuzeitlichen „Weltbilds“ allen Seienden als Bestellbares im Herausfordern des Techniksystems darstellt. Heideggers Besinnung auf die Technik erfolgt im Bereich der Kunst, um diese in Bezug auf die Konstellation der Wahrheit als τέχνη im Ereigniszusammenhang der bodenständigen άλήθεια zu begreifen. Dieses neuzeitliche technische Weltbild entstand jedoch nicht plötzlich, sondern hat seine Wurzel in der überlieferten Tradition der abendländischen Metaphysik. Damit beschäftigt sich Heidegger mithilfe der Destruktion und fasst dessen ontologische Grundlage zur Denkweise der „Vor-stellung“ zusammen. Diese gilt bei ihm als ein entscheidender Leitfaden des Entwicklungsprozesses der abendländischen Seinsgeschichte und verursacht den technologischen und bodenlosen Zustand des Geistes in der Gegenwart. Mit Verweis auf die kantische Urteilswahrheit und die cartesianische Theorie der Substanz geht Heidegger davon aus, dass dieses Vorstellungsdenken schon dem neuzeitlichen Verständnis von Technologie zugrunde liegt. Die Macht der Vorstellungskraft als verfügbarer Wert im Zeitalter des Weltbilds ist schließlich durch den Wertsatz des Willens zur Macht Nietzsches mitgestaltet. Die kantische Urteilswahrheit steht einerseits für eine Wahrheitsstruktur innerhalb der Vorstellung, während das cartesianische Substanzverständnis andererseits den ontologischen Grund für die Vorstellungsweise liefert. Mithilfe der Wertsetzung erhebt die Subjektivität des Willens zur Macht Anspruch auf die Wirklichkeit des neuzeitlichen Vorstellungsdenkens und lässt folglich die Welt im Ganzen als das Gegenstehende im Herstellen des Techniksystems erscheinen. Die Verwindung des technischen Weltbilds als Ge-Stell konzentriert sich im phänomenologischen Ausgangspunkt Heideggers auf die Kunstfrage. Darin wird der Zusammenhang zwischen der Vorstellungskritik, in der sich die ontologische Quelle des Vorstellungsdenkens enthüllt, und der ursprünglichen Wahrheit (Άλήθεια) aufgezeigt, insofern dieses Verhältnis die ursprüngliche Unverborgenheit durch das phänomenologische Problembewusstsein in Auseinandersetzung mit der nietzscheanischen Ästhetik offenbart. Diese Besinnung Heideggers kann man zusammenfassend mit dem griechischen Begriff τέχνη in seiner Technikkritik verbinden. Im Vergleich zur modernen Technologie ist τέχνη „ursprüngliche Technik“, die sich nicht nur auf das handwerkliche Tun und Können, sondern auch auf die schönen Künste sowie die hohe Kunst bezieht. Der Ausdruck bedeutet vielmehr Her-vor-bringen, etwas Poietisches. Deshalb kennzeichnet der Begriff Her-vor-bringen das Wesen des Künstlers und gehört zu einem Vermögen, welches etwas auf die poietische Weise ins Sein setzt.
Heidegger’s later thought is mainly about the criticism of technology and the question of art. The essence of technology is not, for him, the technical, but the challenging “Ge-Stell”, which, as a mode of contemporary “World Picture”, makes all beings available objects for a challenging of the technological system. Such reflections on technology are within the category of art. Heidegger sees art as a constellation of truth, τέχνη in the event-context of “indigenous άλήθεια”. However, this modern technological World Picture has not occurred suddenly, but has its roots in the tradition of Western metaphysics. Heidegger deals with this criticism, by means of destruction, and summarizes it in the key term re-presentation [Re-präsentation] (setting-before [Vor- stellung]). For Heidegger, the thinking of re-presentation [Vor-stellung]) is considered as a crucial guide in the development of the Western history of Being and caused the technological and bottomless state of mind in the present. With reference to Kant’s truth of judgment and the Cartesian theory of substance, Heidegger believes that the thinking of re-presentation already underlies modern understandings of technology. The power of re-presentation as the available value in the age of the world picture finally is organized by the value set of Nietzsche's will to power. The Kantian truth of judgment supports the structure of truth within the thinking of re-presentation on the one hand, while the Cartesian understanding of substance provides its ontological ground on the other hand. With the help of valuation, the subjectivity of the will to power claims to be the reality of modern re- presentation and thus sets totality of the world as the object in the production of the technology system. The twisting of the technological world picture as Ge-Stell can be focused on the question of art in the phenomenological starting point of Heidegger. This work is performed in the relationship between the criticism of re-presentation, in which its ontological source can be revealed, and the original truth [Άλήθεια]; in this respect this relation is manifesting the original unconcealment [Unverborgenheit] by the phenomenological investigation in conflict with Nietzsche’s aesthetics. In summary, Heidegger’s reflection on the problem of technology can be connected to the Greek concept τέχνη. Compared with modern technology, τέχνη as the original technique is related not only to artisanal actions and skills, but also to fine arts and sublime art. τέχνη means essentially concept self-bringing-forth [Her-vor-bringen], something poetical. Therefore, the term self-bringing-forth designates the essence of the artist and belong to a capability, which puts something on the poietic way into being.