Während der Zeit der Chemotherapie sehen sich Patienten mit vielfältigen körperlichen, psychischen und sozialen Problemen konfrontiert, die ihre Lebensqualität erheblich einschränken können. Rezeptive Musik ist ein bewährtes, leicht zu implementierendes Medium zur Entspannung, Ablenkung und Verbesserung der Lebensqualität im Krankenhaussetting. Mit vorliegender Studie wurde zum ersten Mal die Wirkung von Musik bei Patientinnen mit gynäkologischen Malignomen während der Chemotherapie untersucht. Dazu wurden prospektiv 61 Patientinnen eingeschlossen, wobei 30 Musik hörten (Mozart- oder Instrumentalmusik) und 31 als Kontrollgruppe dienten. Das Konzept der Studie war leicht durchführbar, was durch die hohe Einwilligungsrate von 86% und die Compliancerate von 77% noch unterstrichen wird. Damit zeigten die Patientinnen unserer Studie eine größere Teilnahmebereitschaft im Vergleich mit anderen Studien. Musikhören hatte keinen positiven Einfluss auf körperliche Beschwerden (gemessen durch den GBB-Fragebogen), Krankheitsverarbeitung (gemessen durch den FKV-Fragebogen), Schlaf, körperliches Befinden, Blutdruck und Puls oder Stress. Es gab allerdings Hinweise auf einen positiven Einfluss von Musik auf das seelische Befinden der Patientinnen. Desweiteren gab es eine Verringerung der Frequenz des Erbrechens in der Musikgruppe. Es bleibt unklar, ob diese Beobachtung als ein Effekt des Musikhörens zu betrachten ist oder durch andere Ursachen, z.B. das Nutzen von Antiemetika erklärt werden kann. Übelkeit war tendenziell, jedoch nicht statistisch signifikant geringer in der Musikgruppe. Die Bewertung der Studie durch die Patientinnen war auβerordentlich positiv. Neunundsechzig Prozent der Patientinnen hatte die Musik gut gefallen, 55% hat sie geholfen sich zu entspannen und 92% gaben an, weiterhin während der Chemotherapie Musik hören zu wollen. Im Vergleich zwischen Mozart- und Instrumentalmusik konnte ein „Mozarteffekt“ nicht bestätigt werden. Die Studie demonstriert das hohe Interesse der Patientinnen an derartigen wissenschaftlichen Untersuchungen und die einfache Integration von rezeptiver Musik in den klinischen Alltag. Sie zeigt, dass Musik einen Beitrag zur Verbesserung der Lebensqualität von Patientinnen während der Chemotherapie leisten kann.
During chemotherapy patients are faced with a variety of physical, psychological, and social challenges that can severely limit their quality of life. Receptive music is a proven, easy-to-implement medium for relaxation, distraction, and improving the quality of life in a hospital setting. This study was the first to investigate the effects of music during chemotherapy in patients with gynecological malignancies. Sixty-one patients were enrolled, of which 30 listened to music during therapy (Mozart or instrumental) and 31 served as the control group. The concept of the study was easy to implement, demonstrated by an approval rate of 86% and a compliance rate of 77%. In comparison with other studies the patients showed a greater willingness to participate. Listening to music had no influence on physical complaints (as measured by the GBB questionnaire), coping (as measured by the FKV questionnaire), sleep, physical health, blood pressure and pulse, or stress. However, the study indicates there is a positive influence of music on the mental condition of such patients. Furthermore, there was a reduction in the frequency of vomiting in the music group. It remains unclear whether this can be regarded as an effect of listening to music or is purely a result of other causes, such as the effect of antiemetics. Nausea was slightly, but not significantly lower in the music group. The evaluation of the study by the patients was exceptionally positive. Sixty-nine percent of patients in the music group liked the music, for 55% it had helped them to relax and 92% said they wanted to continue listening to music during chemotherapy. Comparing the effects of Mozart compositions with those of instrumental music did not reveal a “Mozart effect” in this study. The study highlights the willingness of patients to participate in this type of scientific investigation and the ease of integrating receptive music into the everyday clinical practice. Finally, it shows that music can indeed contribute to improving a patient’s quality of life during chemotherapy.