Vorhofflimmern ist die häufigste Rhythmusstörung im Erwachsenenalter mit Symptomen wie Palpationen, Schwindelgefühl, Dyspnoe, Angina pectoris und Hypotonie. Zudem besteht das Risiko der Bildung von Vorhofthromben mit erhöhtem Embolierisiko sowie hämo-dynamischer Kompromittierung mit akuter Linksherzinsuffizienz. Eine schnelle und effektive Möglichkeit der Behandlung stellt die transthorakale Kardioversion dar. Allerdings wurde in 7-26 % der Fälle 26,27 innerhalb der ersten 10 Minuten nach Kardioversion ein Frührezidiv ( immediate recurrence of atrial fibrillation = IRAF) beobachtet, dass heißt der Sinusrhythmus konnte nicht aufrecht erhalten werden. Deshalb ist es wichtig eine geeignete Therapiestrategie zur Behandlung von Vorhofflimmer- Frührezidiven zu entwickeln. In der vorliegenden Arbeit wurde die Kardioversion von 185 Patienten, welche nach einem festgelegten step-up Protokoll erfolgte, ausgewertet. Mindestens zwei Frührezidive ereigneten sich bei 20 Patienten (11 %). Diese Patienten wurden randomisiert entweder mit dem Klasse-III-Antiarrhythmikum Amiodaron i.v., welches Natrium-Kanal-, Kalzium- Kanal und ß-blockierende Eigenschaften hat oder mit dem Kalziumkanalblocker Verapamil i.v. behandelt. Die mit Amiodaron behandelten Patienten (13 Patienten, 65 %) waren den mit Verapamil behandelten Patienten (7 Patienten, 35 %) in ihren demographischen und klinischen Merkmalen gleich. In der Amiodarongruppe konnte bei 6 von 13 Patienten (46 %) nach der Kardioversion eine weitere IRAF-Episode vermieden werden. In der Verapamilgruppe war dies bei 2 von 7 Patienten (29 %) der Fall. Obwohl nach Amiodarongabe bei deutlich mehr Patienten der Sinusrhythmus aufrechterhalten werden konnte, gab es keinen signifikanten statistischen Unterschied zwischen Amiodaron und Verapamil. Bei Misserfolg war ein Wechsel in den anderen Medikamentenarm möglich. Nach dem Wechsel verblieben 8 von 15 mit Amiodaron behandelten Patienten (53 %) sowie 2 von 10 mit Verapamil behandelten Patienten (20 %) im Sinusrhythmus (P=n.s.). Insgesamt konnte bei 10 von 20 Patienten (50 %) eine weitere IRAF-Episode vermieden werden. Das mittlere Kopplungsintervall war in der IRAF-Gruppe signifikant kürzer als in der Gruppe ohne Frührezidiv (P<0,001). Bei der Anzahl der Vorhofextrasystolen und der Zeit bis zur ersten Extrasystole gab es keine signifikanten Unterschiede zwischen den Patienten mit IRAF und den Patienten ohne IRAF. Die Tatsache, dass Patienten mit IRAF nach erfolgreicher Behandlung mit Amiodaron und/ oder Verapamil im Langzeitverlauf keine höhere Vorhofflimmer-Rezidivquote haben als die Patienten ohne IRAF (47% vs. 50 %, P=n.s.), rechtfertigt weitere Kardioversionsversuche nach medikamentöser Vorbehandlung.
IRAF (immediate recurrence of atrial fibrillation) occurs in 10% of patients undergoing transthoracic cardioversion (CV). Amiodarone and verapamil have been employed to treat IRAF after cardioversion. This study compares the efficacy of these agents for the treatment of IRAF. One hundred and eighty- five patients underwent CV for AF. AF recurred within 10 min in 20 patients (10.8%). These patients were randomized to verapamil (seven patients), or amiodarone (13 patients). After administration of verapamil and repeat CV, five patients (71%) experienced IRAF, compared with seven patients (54%) receiving amiodarone (P=0.4). Including the results after crossover, IRAF occurred in 8/10 patients (80%) who received verapamil, compared with 7/15 patients (47%) who received amiodarone (P=0.1). The combination of these agents prevented IRAF in 10/20 patients (50%). After a follow-up of 319±189 days, 50 % of the IRAF patients treated with verapamil and/or amiodarone remained in sinus rhythm, which did not differ from patients without IRAF (53%). Since there is no difference in the long-term maintenance of sinus rhythm between patients with and without IRAF, attempts to restore sinus rhythm after pharmacological pretreatment are justified.