Anhand einer Doppelblindstudie an 41 Hunden wurde der Nutzen einer unmittelbar präoperativ verabreichten Methylprednisolonsuccinat-(MPSS)-Injektion auf die Heilungsergebnisse bei thorakolumbalen Bandscheibenvorfällen des Typs 1 nach Hansen untersucht. Die Hunde wurden durch den behandelnden Chirurgen den Gruppen zugeordnet. Die MPSS-Gruppe erhielt 30 mg/kg KGW i. v. präoperativ, während die Kontrollgruppe keine Injektion erhielt. Das Behandlungsprotokoll der Patienten wurde der Untersucherin erst nach der Abschlussuntersuchung zugänglich gemacht. Die Tiere wurden während ihres Klinikaufenthaltes täglich untersucht. Nach der Entlassung wurden die Hunde regelmäßig bis zum Wiedererlangen der Propriozeption bzw. bis drei Monate postoperativ kontrolliert. Die Besitzer erhielten Anweisungen, wie sie die Heilung ihrer Tiere durch Übungen unterstützen sollten. Bei dem Vergleich des neurologischen Status einen Tag post op. konnte kein Unterschied zwischen der MPSS- und der Kontrollgruppe festgestellt werden. Um die beiden Gruppen über den gesamten Heilungsverlauf beurteilen zu können, wurden die kumulativen Prozente ausgewertet. Hierbei zeigt die Kontrollgruppe für den Schweregrad 3 eine Tendenz zum schnelleren Wiedererlangen der einzelnen Funktionen. Die Heilungstendenz bzw. die Geschwindigkeit, mit der die Hunde wieder gesund wurden, war Maßstab für ein Benotungssystem, welches es ermöglichte, die Patienten trotz unterschiedlicher Schweregrade zu beurteilen. Tendenziell schienen mehr Hunde der Kontrollgruppe die Note "Eins" erreicht zu haben. Anhand des Chi-Quadrat-Tests konnte allerdings kein Unterschied festgestellt werden. Durch die einmalige hoch dosierte Verabreichung von MPSS präoperativ konnte bei den hier zugrunde liegenden klinischen Bedingungen kein erkennbarer Nutzen dokumentiert werden.
The use of a single immediate preoperatively given methylprednisolone (MPSS) injection on the results of a thoracolumbar disc hernitation typ 1 (Hansen) was exanimate by a doubleblindstudy in 41 dogs. The dogs were treated by the surgeon in charge, who split them into two groups. The MPSS-Group received a 30 mg/kg bodyweight i.v. injection, while the control group received no special medication. This treatment stayed unknown for the examinator until the last examination of the patient. During the hospitalization the dogs were exanimated daily. After their dismissal they were checked regularly either until the regain of proprioceptation or three month after surgery. The owner received exercise instructions to support their dogs cure. Comparing the neurological state of the dogs a day after surgery, a significant difference between the MPSS- and the control group couldn't be determined. To compare the two groups in the course of the healing period the cumulative percentage was rated. It shows that there is a tendency for a faster regain of function for the control group but only for dogs with a grade three fall out. The tendency of healing respectively the healing time was taken as a graduation to mark the patients, so that they could be judged despite their differences of fallen out functions. There seemed to be a slight tendency for dogs of the control group to gain the best grade, but the difference couldn't be determined by the chi- square-test. Giving a single large dose of MPSS before surgery to the dogs couldn't document an advantage under clinical circumstances.