Die fetale Herzfrequenzregistrierung ist eine zuverlässige und weit verbreitete Ūberwachungsmethode in der Geburtshilfe. Das Wohlbefinden des Feten ist mit großer Wahrscheinlichkeit dann gegeben, wenn eine gute Oszillation mit Akzelerationen bei Kindsbewegungen und ohne Dezelerationen nachweisbar ist. Um die Objektivität in der Auswertung von Kardiotokogrammen zu erreichen, wurde von Dawes und Redman ein Computerprogramm Sonicaid Fetal Care entwickelt, welches eine quantitative und objektive Erfassung des fetalen Zustandes ermöglicht. Im Hinblick auf die Sicherheit der Feten bei einem Einsatz von Medikamenten in der Schwangerschaft wurde in dieser Studie der Einfluss von Betamethason und Misoprostol auf die fetale Herzfrequenzparameter nach Dawes und Redman untersucht. Betamethason, das zur Lungenreifeindukton in der Dosis von zweimal 8 mg i.m. verabreicht wurde, hatte einen relevanten Effekt auf die fetale Herzfrequenz. Schon 48 Stunden nach der ersten Gabe kam es zum signifikanten Absinken der Kurzzeitvariation im Vergleich mit der Kontrollgruppe (7,0 ms vs. 9,6 ms; p=0,00007). Dieser Einfluss war auch 72 Stunden nach der Lungenreifetherapie (7,0 ms vs. 9,2 ms; p=0,00008) sowie 96 Stunden (6,85 ms vs. 8,9 ms; p=0,003) signifikant. 120 Stunden nach der Lungenreifeförderung mit Betamethason war die Kurzzeitvariabilität mit dem Kontrollkollektiv vergleichbar (8,25 m vs. 8,8 ms; p=0,10). Im weiteren Teil der Studie wurde der dosisabhängige Einfluss von Misoprostol bei der Geburtseinleitung auf die fetale Herzfrequenz untersucht. Unter CTG Kontrolle wurde Misoprostol in steigender Dosierung dreimal täglich im Abstand von vier Stunden oral verabreicht. Schon nach der Verabreichung von 25 sowie 50 μg Misoprostol kam es zum diskreten Absinken der Kurzzeitvariation im Vergleich mit dem Kontrollkollektiv (10,0 ms und 10,4 ms vs. 12,0 ms; p=0,23 und p=0,62). Nach der Gabe von 100 μg Misoprostol kam es zur signifikaneten Deprimierung der fetalen Herzfrequenz im Sinne einer Verminderung der Kurzzeitvariabilität im Vergleich mit dem Kontroll-Kollektiv (9,8 ms vs. 12,0 ms; p=0,046). Der Zustand der Feten nach der Geburt war in beiden Gruppen vergleichbar. Auch die Rate von vaginalen und operativen Entbindungen war in beiden Gruppen vergleichbar. Die Zeit zwischen der ersten Misoprostol-Gabe und Geburt betrug durchschnittlich 27 Stunden. Ergebnisse dieser Studie geben praktische Hinweise, die bei der Auswertung der fetalen Herzfrequenz nach Medikamenten-Gabe berücksichtigt werden sollten. Einerseits ermöglichen sie die Gefährdung der Feten schnell zu entdecken, andererseits kann durch die Kenntnisse der Kurzzeitvariation-Veränderungen nach Medikamentengabe die Zahl der operativen geburtshilflichen Interventionen zur Schwangerschaftsbeendigung möglichst klein gehalten werden. Dadurch kann die Rate von iatrogenen Frühgeburten sowie Morbidität und Mortalität der Kinder vermindert werden. Ausserdem bestätigen diese Daten die Hypothese, dass Misoprostol in der Dosis von 25 und 50 μg eine sinnvolle und sichere Alternative zu anderen Prostaglandinpräparaten bei der Geburtseinleitung darstellt.
The fetal heart rate monitoring is a reliable and well accepted method of fetal surveillance. The fetal wellbeing is supposed when the fetal trace is well oscillating with accelerations and with fetal movements in the absence of decelerations. In order to assess the fetal condition objectively and quantitative, Dawes and Redman created a computer program called Sonicaid Fetal Care. The aim of the study was to assess the influence of betamethason and misoprostol on the fetal heart rate parameters of Dawes and Redman. Betamethason used to induce the fetal lung's maturity in a dosage of 8 mg twice every 24 hours, had a significant influence on the fetal heart rate. The short time variation 48 hours after the beginning of the therapy was significant lower in comparison with the control-group (7,0 ms vs. 9,6 ms; p=0,00007). This influence was also significant 72 hours after the induction of the lung's maturity (7,0 ms vs. 9,2 ms; p=0,00008) and after 96 hours (6,85 ms vs. 8,9 ms; p=0,003). The short time variability 120 hours after beginning the therapy returned to normal comparable with the control-group (8,25 m vs. 8,8 ms; p=0,10). The influence of misoprostol for induction of labour on the fetal heart rate was assessed in the second part of the study. Misoprostol was administered orally three times a day every four hours in rising concentration. The electronic analysis of the cardiotocogramms concerning the criteria of Dawes and Redman showed a slight reduction of the short time variability beginning at the dosage of 25 and 50 μg misoprostol in comparison with the control-group (10,0 ms und 10,4 ms vs. 12,0 ms; p=0,23 und p=0,62). The short time variation after the administration of 100 μg misoprostol was significant lower than in the control-group (9,8 ms vs. 12,0 ms; p=0,046). Both cohorts were comparable concerning the fetal condition after the delivery and the rates of operative deliveries. Labours occurred on the average 27 hours after the administration of misoprostol. The results of the study give practical suggestions that can be usefull by the estimation of cardiotocogramms in the daily routine. The knowledge of the changes of the short time variations after administration of Betamethason and Misoprostol helps on the one hand to detect the risk situation of the fetus. On the other hand it allows to reduce the number of operative deliveries, premature labours, fetal mortality and morbidity. The results confirm also the hypothesis that the regime of labour induction with a rising dosage of 25 and 50 μg Misoprostol is effective and safe for the mother and fetus.