The dissertation contributes to the study of aging-related changes in decision making abilities, in particular, the impact of cognitive aging on strategy adaptivity, the preference for particular strategies, and the efficiency with which strategies are applied. One set of experiments investigated the impact of cognitive aging on the ability to select decision strategies as a function of environment structure. Participants made decisions in either an environment which favored the use of information-intensive inference strategies or one favoring the use of simple, information-frugal strategies. The results indicate that both younger and older adults are adaptive decision makers in that they use simpler strategies more often in the appropriate noncompensatory environment, and chose more information-intensive strategies in the compensatory environment. Concerning age differences in information search and strategy use, older adults took longer to make decisions and viewed less information than younger adults. In addition, the distribution of strategies differed between young and older adults, with older adults more often using simpler, more information-frugal strategies, than younger adults. Individual differences in working memory capacity, speed, and reasoning explained most age-related variance in strategy selection, suggesting that the main reason for the overall tendency of older adults to use simpler strategies was older adults decline in cognitive capacity. The second component of the dissertation presents a neurocomputational model of the impact of age-related cognitive decline on the application of decision strategies. The rationale underlying the approach is that age-related changes in neuromodulatory processes impact cognition at the level of its basic information processing components which produce age differences at the behavioral level, including the effectiveness of application of decision strategies. The predictions originating from the neurocomputational model were the following 1) older adults make on average more application errors than younger adults, 2) an age by strategy difficulty effect, the performance of older adults shows a larger decrement with more cognitively demanding strategies compared to younger adults, and 3) larger intra-individual variability in performance with increased age. An experiment made use of younger and older adults trained to use an information-frugal and an information-intensive strategy, and evaluated how accurate the two age groups were in applying the two decision mechanisms. The results indicated that older adults more often selected an option not prescribed by the two strategies and that their performance was more variable across similar sets of trials compared to younger adults. Overall, these results suggest that age-related cognitive decline impacts strategy use at the level of the effectiveness with which strategies are applied, with older adults being worse off than younger adults.
Das Hauptziel der vorliegenden Arbeit war es, den Einfluss kognitiven Alterns auf die Auswahl und Anwendung von Entscheidungsstrategien zu verstehen. Zwei Fragen standen dabei im Vordergrund: 1) Die Veränderung der Fähigkeit, Entscheidungsstrategien angepasst auf die Struktur der Umwelt auszuwählen, die mit der Abnahme kognitiver Kapazität im Alter einhergeht; 2) zu untersuchen, wie sich die Fähigkeit, Entscheidungsstrategien effektiv anzuwenden, zwischen jungen und älteren Erwachsenen unterscheidet. Die Ergebnisse zeigen, dass Menschen ihre Entscheidungsstrategien angepasst an die Umweltstruktur auswählten, und unterstützen somit die Annahme einer adaptiven Werkzeugkiste. Insgesamt wies das Suchverhaltenden der Teilnehmenden darauf hin, dass sie in kompensatorischen Umwelten (in denen alle Cues den gleichen Vorhersagewert für das Zielkriterium wertvoll hatten) informationsintensivere Suchstrategien benutzten als in nicht-kompensatorischen Umweltstrukturen (in denen alle Cues unterschiedliche Vorhersagewerte für das Zielkriterium darstellen). Ähnliches gilt auch für die Strategiebenutzung: Einfachere Strategien wurden öfter in der dafür angemessenen, nicht-kompensatorischen Umwelt eingesetzt, wohingegen die Mehrheit der Teilnehmenden informationsintensivere Strategien in den kompensatorischen Umwelten anwendete. Da dieses Muster in allen Experimenten auftrat, unterstützen diese Befunde die Annahme, dass beide, sowohl jüngere als auch ältere Erwachsene Entscheidungsstrategien adaptiv, d.h. angepasst an die jeweilige Struktur der Umwelt, auswählen und können. Ein neuro- computationaler Ansatz ist präsentiert um die Auswirkungen der altersbedingten Abnahme kognitiver Kapazitäten auf die Anwendung von Entscheidungsstrategien vorherzusagen. Dieser Ansatz verbindet die Annahme, dass sich Menschen beim Entscheiden aus der adaptiven Werkzeugkiste bedienen mit formaler konnektionistischer Modellierung des Alterns. Dieser Herangehensweise liegt die Annahme zugrunde, dass altersbezogene Veränderungen neuromodularer Prozesse Kognition auf der Ebene ihrer elementaren Informationsverarbeitungseinheiten beeinflussen. Diese altersbezogenen Veränderungen wiederum führen zu Unterschieden auf Verhaltensebene, wie dem effektiven Einsatz von Entscheidungsstrategien. Insgesamt deuten die Ergebnisse darauf hin, dass eine altersbezogene Abnahme kognitiver Kapazität Auswirkungen auf die Effektivität, mit der Strategien gebraucht werden, hat, wobei ältere Erwachsene davon stärker betroffen sind als jüngere. Nichtsdestotrotz, scheinen die Altersunterschiede in der Leistung keinen dramatischen Nachteil der älteren gegenüber den jüngeren darzustellen, was bedeuten könnte, dass die Fähigkeit zu Entscheiden bis ins hohe Alter relativ gut erhalten bleibt. Dass ältere Erwachsene informationsintensive Strategien so anpassen zu können scheinen, dass sie kognitiv weniger anspruchsvoll sind, impliziert dass ihr Entscheidungsverhalten im Kern adaptiv ist.