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The Constitutional Revolution (1905-1911) represents the first direct
encounter between traditional Shiite Islam and modernity in Iran. All the
earlier attempts at modernization, although involving important changes were
conducted in areas only marginally connected with underlying traditional
values. In this Revolution, new ideas and terms emerged for the first time,
among them, the idea of a Constitution, the limitation and separation of
government power, freedom, state, the nation (millat) of Iran and especially
the equality of all people before the law. The traditionalist, whether
governors or clerics, who held their criteria on the basis on the Islamic
Shiite doctrines, opposed with some new concepts such as the equality of all
people before the law. The main subject of this dissertation concerns a study
and evaluation of the encounter of the Shiite legal doctrines with modern
ideas, especially those which have something to deal with the rights of
religious minorities in Iranian laws. It was not until 1906 that Iran did not
have the official, legislative body; hence, the legal status of the religious
minorities was based on the legal opinions that had been firmly rooted based
on such Islamic sources, as the Quran and the Sunna and the fiqh-oriented
opinions of precedent jurists. The explanation of those opinions and their
developments in the Iranian laws during last century constitutes the content
of the chapters of dissertation. The result of the explanation is that the
status of religious minorities in Iranian law has improved over the last
century, compared with their situation in fiqh-oriented opinions but the new
social legal situation was a result of modernization and its influence on the
governors and clerics, not of purely theological legal discussions existed
among theologians and jurists. Finally, two strategic solutions are suggested
the result of which is expected to find expression in a new modus operandi of
ijtihad which would try to offer some suggestions to improve the status of the
religious minorities in the Iranian law.
de
dc.description.abstract
Die hinter dieser Dissertation steckende Hauptmotivation ist mein Wunsch
gewesen, die Kultur des Dialoges und Gedankenaustausches im Iran zu
unterstützen. Die Sache geht zurück in die Zeit, als ich ein wichtiges Werk
des Christentums, d.h. Die Nachahmung Christi von Thomas A. Kémpis ins
Persische übersetzte (2002); das Werk erheischte viel Aufmerksamkeit und ich
merkte, dass es einen wirklichen Bedarf gibt, diesen Aspekt der iranischen
Kultur zu verstärken. Es besteht jedoch ein Haupthindernis für mehr Dialog und
eine bessere Koexistenz von verschiedenen Anhängern der Religionen im Iran,
und zwar fiqh (islamisches Recht)-orientierte Meinungen (fatāwā) der
schiitischen Rechtsgelehrten, eingebettet in der Geschichte der nicht ethisch-
mystischen Lehren der schiitischen Tradition. Diese Meinungen als nicht-
kodifizierte Vorschriften existierten bis zum Ende des neunzehnten
Jahrhunderts unter normalen Menschen, Geistlichen sowie Eliten. Das ist der
Grund, warum die Dissertation auf die Bewertung der muslimischen Quellen
setzt, vor allem der schiitischen, im Hinblick auf die Rechte der religiösen
Minderheiten, um den Prozess der Bildung jener juristischen Meinungen
herauszufinden. In den ersten Jahren des zwanzigsten Jahrhunderts, während der
konstitutionellen Revolution von 1906, erlebte die schiitische Tradition die
Begegnung mit neuen Konzepten und Institutionen der modernen Zeit, und einige
der fiqh-orientierten Meinungen gingen in neuer Kleidung in die Verfassung und
andere Gesetze und Verordnungen ein. Jetzt, nach über hundert Jahren, sind nur
noch wenige von diesen fiqh-orientierten Meinungen über religiöse Minderheiten
in den iranischen Gesetzen übrig geblieben. Diese aus fünf Kapiteln bestehende
Studie bewertet im Kapitel Eins die Bildung der Rechte und / oder Pflichten
der religiösen Minderheiten in den schiitischen Quellen einschließlich des
Koran, der Sunna und der fiqh-orientierten Meinungen. Angesichts der Tatsache,
dass der erste Einfluss auf den Status der religiösen Minderheiten in der
iranischen Gesellschaft im neunzehnten Jahrhundert auf das zurückgeht, was in
diesen Quellen eingebettet ist, erscheint es als notwendig, sie ausführlich zu
prüfen, um die Grundlagen und wahrscheinlich Veränderungen der Rechte der
religiösen Minderheiten in den iranischen Gesetzen herauszufinden. Während
diese Quellen so unklare Aussagen bezüglich des Themas haben, dass es
schwierig ist, sie konsequent zu kategorisieren und ein endgültiges Urteil
abzugeben, bildeten die meisten schiitischen Rechtsgelehrten, im Anschluss an
die Pioniere, einen juristischen Korpus, durch den die religiösen Minderheiten
einen minderwertigen rechtlichen Status in den muslimischen Gesellschaften
zugesprochen bekamen. Die Regelungen, die allmählich eine göttliche Färbung
annahmen, wurden ihnen aufgedrängt, verbunden mit der Hoffnung auf ihre
Konvertierung zum Islam. Die Annahme, dass die Erlösung auf eine bestimmte
Religion beschränkt ist, war die Basis der Gestaltung von fiqh-orientierten
Meinungen über Nicht-Muslime in Dar al-Islam. Mit diesen Rechtsmeinungen
beschäftigt sich Kapitel Eins. Dann, von 1906 an, fand Iran zum ersten Mal
kodifizierte Rechts- und Verwaltungsvorschriften. Die sozio-kulturellen und
wirtschaftlichen Hintergründe der Revolution von 1906 und die Umstände der
religiösen Minderheiten in der zweiten Hälfte des neunzehnten Jahrhunderts ist
die wichtigste Frage des Kapitels Zwei. Nach den Analysen wird sich zeigen,
dass der iranische Konstitutionalismus, unter dem Einfluss des Nationalismus-
Paradigmas jener Zeit, ein Instrument zur Reformierung der Qājār- Regierung
und zur Konsolidierung des Prestiges Irans in der Region war. Die allgemeinen
Merkmale von Musaffar al-Din Shāh und vor allem die politische Situation in
der Region waren Mitursache für einen Bedarf an Reformen in den ersten Jahren
des zwanzigsten Jahrhunderts. Die Forderung nach Reformen wurde dann
gleichzeitig unterstützt durch Proteste der Bevölkerung gegen die Diktatur des
Regimes sowie gegen die Tyrannei und die Korruption der lokalen Gouverneure.
Die Architekten der Verfassung haben neue Begriffe und Konzepte eingefügt, die
in ihren Gesprächen als erste Schritte in Richtung einer Modernisierung Irans
angesehen werden. Die Debatten zwischen Gegnern und Anhängern des
Konstitutionalismus waren die ersten Konflikte zwischen den Vertretern der
Tradition und der Moderne im Iran. Für ein besseres Verständnis dieser
Atmosphäre erscheint ein kurzer Bericht dieser Gespräche in diesem Kapitel.
Der relevante Punkt ist, dass die religiösen Minderheiten ernsthaft zu der
konstitutionellen Revolution von 1906 beigetragen haben. Es ist interessant,
dass in dem revolutionären Milieu, wo das ganze Volk zur Reformation geeinigt
war, die fiqh-orientierten Meinungen über die religiösen Minderheiten
ignoriert wurden. Der Punkt wird bei der vorgeschlagenen neuen Methode des
ijtihād im fünften Kapitel verwendet, wo es um eine Lösung für die
Verbesserung des rechtlichen Status der iranischen religiösen Minderheiten
geht. Kapitel drei befasst sich mit der großen Errungenschaft der Revolution,
d.h. der Kodifizierung der Verfassung (1906) und ihrer Ergänzung (1907). Durch
die Einführung der Autoren der Verfassung und ihrer Methode versucht die
vorliegende Studie zu beweisen, dass die Idee der Revolution ursprünglich von
der aristokratischen und intellektuellen Klasse der Gesellschaft geplant war.
Der größte Teil des Kapitels befasst sich mit der Analyse des Inhalts der
Artikel, die die Rechte der religiösen Minderheiten betreffen, und mit der
Bedeutung der neuen Begriffe, die in der Verfassung Anwendung fanden. In dem
gleichen Kapitel versucht die Untersuchung die Annahme zu beweisen, dass neben
solchen Werken wie Yik Kalama [ein Wort: die Essenz der Moderne, eine
Abhandlung über kodifiziertes Recht], geschrieben von Mustashār al-Dawla im
Jahre 1895, die Autoren der Verfassung verschiedene Modelle vor Augen hatten,
einschließlich der französischen, belgischen und osmanischen Verfassungen.
Kapitel drei fährt mit der Geschichte der Kodifizierung der Rechts- und
Verwaltungsvorschriften in der Pahlawi-Zeit fort. Wir werden sehen, dass Rezā
Schāh durch seine Kraft und Autorität, eine neue Dynastie gründete und die
Modernisierung in verschiedenen Aspekten zu erweitern versuchte. Die
Kodifizierung des Zivil- und Strafgesetzbuches, was der Wunsch der
Revolutionäre von 1906 war, verwirklichte sich in jener Zeit. Nach der
Kodifizierung des Code civile konnte, Rezā Schāh das Recht der Kapitulation
für Ausländer, die im Iran lebten, beenden. Die säkulare Haltung vom Pahlawi-
Regim und die Entwicklung der Modernisierung zu jener Zeit gab den religiösen
Minderheiten das Gefühl, einen etwas besseren rechtlichen Status in der neuen
Situation gewonnen zu haben. Allerdings stellte sich heraus, dass das Regime
im Großen und Ganzen jetzt den Nationalismus und die iranische Identität als
eine neue Ideologie den religiösen Tendenzen gegenüber bevorzugte. Die
religiösen Gruppen hatten den Eindruck, verloren zu haben. Neben dem
despotischen Verhalten des Regimes und dem ausländischen Druck für die
Durchführung einiger internationaler Bündnisse, war die gewählte Strategie
nicht kompatibel mit den sozialen Tatsachen; das waren die wichtigsten
Faktoren, die die meisten Menschen, einschließlich der religiösen
Minderheiten, zu dem Glauben brachten, das Regime sei unverbesserlich; sie
protestierten gegen Muhammad Rezā Schāh, um eine Änderung der herrschenden
Politik und Regierung zugunsten einer demokratischeren zu gewinnen, also
gleiche Rechte und mehr Freiheit. Kapitel vier ist der Erklärung von
Entwicklungen zur Zeit der Islamischen Republik gewidmet. 1979 gab es einen
Konsens zwischen den verschiedenen Gruppen der Gesellschaft und Politik für
eine unvermeidliche Alternative zum Pahlawi Regime. Die religiösen Führer,
insbesondere Ayatollah Khomeini, der einen tief greifenden Einfluss auf die
Bevölkerung hatte, verlangten allmählich eine islamische Regierung, in der
alle Anforderungen erfüllt werden würden. Dementsprechend gelangten die
religiösen Führer nach der Revolution zur Islamisierung der Verfassung sowie
andrer Gesetze und Verordnungen aus dem Erbe des früheren Regimes. Das Kapitel
enthält die Geschichte der Vorbereitung der ersten Entwürfe der Verfassung von
1979 und dann die Verbesserungen, die zur Kodifizierung der letzten Version
führten. Darüber hinaus werden die neuen Begriffe und die Artikel analysiert,
die eine Verbindung haben mit den Rechten der religiösen Minderheiten in der
Verfassung, dem Bürgerlichem Gesetzbuch, dem Islamischen Strafgesetzbuch, und
anderen Vorschriften in der betreffenden Periode. Der entscheidende Punkt ist,
dass die religiösen Minderheiten, welche über ein Prozent der Bevölkerung
sind, einen schlechteren rechtlichen Status in den Rechts- und
Verwaltungsvorschriften der neuen Zeit bekamen und wieder mehr oder weniger
als dhimma galten. Abgesehen vom Radikalismus in den frühen post-
revolutionären Jahren, und trotz der islamischen Färbung der Rechts- und
Verwaltungsvorschriften, kann man während der Islamischen Republik einen
säkularen (orfi) Prozess finden, mit einer Art religiös- legitimer Färbung
basierend auf einer " totalitären Haltung". Man könnte es auch für
"Rationalität" unter den Gesetzgebern halten. Der Prozess basiert offenbar auf
der Grundlage dieser sozialwissenschaftlichen Regel, dass Säkularismus ständig
die Folge Radikalismus ist. Von diesem Zeitpunkt an, bei dem Prozess der
Islamisierung der Gesetze, ist die Regierung nicht zurückgekehrt zu jizya,
kharāj, und anderen Vorschriften, wie in schiitischem fiqh beschrieben. Wir
werden sehen, dass die Säkularisierung langsam bei dem Prozess der
Modernisierung weitergeht, und gestärkt wird durch die Einrichtung von einer
neuen Institution, d.h. dem "Der Rat zur Feststellung der
Regierungsinteressen" (majmaÝ tashkhÐÒ maÒlaÎa), in der Verfassung und in dem
politischen System. Der Rat ratifizierte doch einige Regelungen zu Gunsten der
religiösen Minderheiten. Im Kapitel Fünf, als Abschluss der Arbeit, werde ich
unter Hinweis auf die Lektionen, die sich aus der Geschichte ableiten lassen,
und basierend auf schiitischen Quellen und Methoden, zwei parallele Wege
anbieten als Lösung zur Verbesserung des rechtlichen Status der religiösen
Minderheiten im Iran. Die Lösung, die man als eine neue Methode des ijtihād
betrachten kann, ist nicht nur subjektiv, sie scheint vielmehr mit den
Tatsachen der iranischen Gesellschaft in Übereinstimmung zu sein. Dieser
Studie liegt in mehrfacher Hinsicht eine phänomenologische Methode zu Grunde.
Im Gegensatz zu einigen muslimischen Denkern, die versuchen, einige Aspekte
der Rechte der religiösen Minderheiten in den muslimischen Quellen und
Gesellschaften zu unterstreichen und andere Aspekte zu leugnen, versucht diese
Untersuchung eine Prüfung von Rechten und Pflichten der religiösen
Minderheiten als einem Phänomen in den islamischen Quellen sowie iranischen
Rechts- und Verwaltungsvorschriften, wie sie per se erschienen sind. Auf
diesem Wege ließen sich vielleicht die größten Hindernisse für die
Durchführung und Einhaltung der Rechte von Nicht-Muslimen als Bürgern
herausfinden. Stichwörter: Shitisches Recht, Iranisches Gesetz, Religiöse
Minderheiten, Rationalität und Modernität im Iran.
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