Fragestellung: Bildgebende Verfahren haben in den letzten Jahren für die Diagnostik und Verlaufsbeobachtung der RA zunehmend an Bedeutung gewonnen. Für die frühzeitige Diagnostik und Therapieentscheidung im Verlauf der Erkrankung ist es wichtig zu wissen, ob entzündliche oder strukturelle Veränderungen an den Gelenken vorliegen. Dazu eignen sich besonders Schnittbildverfahren wie das Niederfeld-MRT oder die hochauflösende Sonografie. Ziel dieser Arbeit ist es festzustellen, ob die sonografische Untersuchung ausgewählter MCP- und MTP- Gelenke beidseits sensitiver ist als die Untersuchung der MCP- bzw. MTP- Gelenke der klinisch aktivsten (dominanten) Hand oder des klinisch aktivsten (dominanten) Vorfußes mittels Niederfeld-MRT. Methoden: Wir untersuchten 26 Patienten mit einem Durchschnittsalter von 48 Jahren, davon 14 Frauen. Die Patienten litten an einer milden oder moderaten RA (mittlerer DAS 28 3,9; mittlere Krankheitsdauer 19 Monate), die sich nicht in klinischer Remission befand. Zum Zeitpunkt 0, nach 6 und 12 Monaten (insgesamt 78 Untersuchungen) wurden alle Patienten klinisch, sonografisch und mit Gadolinium-verstärkten Niederfeld-MRT untersucht. Röntgenaufnahmen der Hände und Vorfüße in zwei Ebenen wurden zu Beginn und nach 12 Monaten angefertigt. Die MRT-Untersuchung wurde an der klinisch aktivsten (dominanten) Hand oder dem klinisch aktivsten (dominanten) Vorfuß durchgeführt. Die sonografische Untersuchung schloss dieselben Gelenke und die jeweils anderen MCP 2-, MCP 5- und MTP 5-Gelenke ein. Ergebnisse: Erosive Veränderungen wurden mit Hilfe der MRT und Sonografie bei 70 und 56 von 78 Untersuchungen (p<0,01), bei der Röntgenuntersuchung nur in 8 von 52 Untersuchungen (p<0,001) entdeckt. MRT und Sonografie waren gleich sensitiv bei der Detektion von Synovialitis (in 64 und 66 Untersuchungen) und dem Vorhandensein synovialitischer PD-Signale im Vergleich zur Detektion von Knochenmarködem (38 und 37 Untersuchungen). Die Sonografie war sensitiver als die MRT bei der Erkennung von Tenosynovitis (30 versus 15 Untersuchungen, p= 0,001). Schlussfolgerungen: Erosive Gelenkveränderungen bei Patienten mit milder oder moderater RA werden mit Hilfe der Niederfeld-MRT der klinisch aktivsten (dominanten) MCP- bzw. MTP-Gelenke und bei der Sonografie ausgewählter MCP- und MTP-Gelenke bilateral signifikant häufiger erkannt als bei der Röntgenuntersuchung. Die MRT schneidet bei der Detektion von Erosionen im Vergleich zur Sonografie leicht, aber signifikant besser ab. Bei der Diagnostik der Tenosynovitis ist die Sonografie im Vergleich zur MRT signifikant überlegen. Der Nachweis der Synovialitis, synovialer Hyperperfusion bzw. Knochenmarködem gelingt mit beiden bildgebenden Methoden MRT und Sonografie gleich gut. Bildgebende Methoden wie die Sonografie und MRT sind zur Diagnostik und Verlaufsbeobachtung der RA sehr gut geeignet, weil entzündliche Veränderungen frühzeitig und objektiv sichtbar gemacht werden können. Die bildgebenden Methoden stellen eine gute Ergänzung der klinischen Untersuchung dar. Die Sonografie ist im Vergleich zur Niederfeld-MRT kosteneffektiv, zeitsparend und weitaus weniger personalintensiv. Hierbei ist anzumerken, dass die Kosten der Niederfeld-MRT-Diagnostik in Deutschland von den gesetzlichen Krankenkassen nicht übernommen werden. Um die Niederfeld-MRT besser zu etablieren, wären technische Weiterentwicklungen erstrebenswert. Vorstellbar wäre ein größeres Field of View (FOV), kürzere Untersuchungsdauer und eine Untersuchungstechnik ohne Kontrastmittelgabe. Aufbauend auf den Ergebnissen unserer Studie sind weitere Untersuchungen insbesondere zur Differenzialdiagnostik entzündlich-rheumatischer Erkrankungen wünschenswert.
Is low-field MRI at the dominant hand or foot or ultrasound of both hands and feet more sensitive to detect inflammation and bone damage in MCP and MTP joints in mild or moderate rheumatoid arthritis? Background: Ultrasound and low-field MRI are more sensitive than conventional radiography to detect synovitis, tenosynovitis and erosions when compared to radiography. Therefore, these newer imaging modalities are particularly useful in early and mild or moderately active rheumatoid arthritis (RA). Objectives: It has been shown that low-field MRI is more sensitive than ultrasound in particular to detect erosions, but in clinical practice its use is usually limited to one hand or foot whereas ultrasound can be easily performed at both hands and feet. How does low-field MRI of the dominant hand or foot compare to ultrasound of both hands and feet to detect erosions, synovial thickening, tenosynovitis and inflammatory activity documented by bone-marrow oedema or synovial vascularity of MCP and MTP joints? Methods: Twenty-six patients, 14 were female, mean age was 48 years, with mild or moderate RA at baseline with mean disease duration of 19 months were examined clinically, by ultrasound and by low-field magnetic resonance imaging (MRI) at baseline, after 6 and 12 months. Radiographs from hands and forefeet were taken at baseline and after 12 months. Gadolinium- enhanced low-field MRI (0.2 Tesla; Esaote C-Scan, Genua, Italy) was performed at the dominant (clinically most active) hand or forefoot including the MCP 2-5 or MTP 1-5 joints. B-mode and power Doppler ultrasound (linear probe, 4-12 MHz, Esaote Technos MPX, Genua, Italy) was performed at the same joints that had been examined by MRI. In addition, the MCP 2 and 5 and MTP 5 bilaterally were also examined by ultrasound. Results: MRI and ultrasound detected erosive disease in 67 and 56 of 78 examinations, respectively (p<0,01); radiography only in 8 of 52 examinations (p<0,01). MRI and ultrasound were equally sensitive to detect synovitis (in 64 and 66 examinations). Synovial power Doppler signals were present in 38 ultrasound examinations. Bone marrow oedema was present in 37 MRI examinations. Ultrasound were more sensitive than MRI to detect tenosynovitis (in 30 vs. 15 examinations; p=0,001). Conclusions: We found low-field MRI to be superior in detecting erosions, ultrasound to be superior in detecting tenosynovitis and ultrasound and low-field MRI are comparably sensitive to detect synovial thickening and inflammatory activity in MCP and MTP joints in RA when MRI is performed at the dominant hand or foot and ultrasound is performed at both hands and feet.