dc.contributor.author
Müller, Andreas
dc.date.accessioned
2018-06-07T21:55:28Z
dc.date.available
2009-10-15T07:42:07.860Z
dc.identifier.uri
https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/8609
dc.identifier.uri
http://dx.doi.org/10.17169/refubium-12808
dc.description.abstract
Weltweit sind nach Schätzungen von UNAIDS/WHO ca. 33,2 Mio. Menschen mit HIV
infiziert, wovon mehr als 95% in den Entwicklungsländern leben. Da eine
antiretrovirale Therapie in diesen Ländern zunehmend verfügbar wird, wäre zur
Verlaufsbeobachtung der HIV-Infektion ein preisgünstiger und technisch einfach
anwendbarer Parameter wie z. B. das p24-Ag von Nutzen. In dieser
retrospektiven Studie wurden Daten von insgesamt 743 Patienten erfasst, die
sich von 1990-1998 in medizinischer Betreuung in der HIV-Tagesklinik des
Universitätsklinikums Rudolf-Virchow (jetzt: Charité, Campus Virchow)
befanden. Die Laboruntersuchungen erfolgten dort sowie im Robert-Koch-
Institut. Die Patienten befanden sich in klinisch unterschiedlichen Stadien,
wurden je nach Notwendigkeit und nach den jeweils aktuellen wissenschaftlichen
Kenntnissen individuell medikamentös behandelt. Es wurden die Messwerte von
p24-Ag (säuredissoziiert (sd) und nicht säuredissoziiert (nsd)),
CD4-Zellzahlen und die Viruslast (NASBA-Verfahren) erfasst und auf
Korrelationen zwischen den Parametern überprüft. Besonderes Augenmerk wurde
auf Veränderungen des sd p24-Ag im Zusammenhang mit dem erstmaligen Auftreten
einer aidsdefinierenden Erkrankung und mit dem Eintritt des Todes gerichtet,
was anhand unterschiedlicher Einzelverläufe illustriert wurde. Bedingt durch
das sehr heterogene Datenmaterial konnten die einzelnen Fragestellungen
jeweils nur auf unterschiedlich große Subpopulationen bezogen werden. In
Übereinstimmung mit anderen Studien zeigte sich, dass p24-Ag bei einer
größeren Anzahl von Patienten nachgewiesen wurde, wenn die Bestimmung mit
Säuredissoziation erfolgte. So konnte bei 60,3% aller Patienten sd p24-Ag zum
Zeitpunkt der Erstmessung nachgewiesen werden, wohingegen nsd p24-Ag nur bei
43,6% der Patienten nachweisbar war. Es konnte eine negative Korrelation
zwischen p24-Ag (sd und nsd) und CD4-Zellzahl festgestellt werden, allerdings
ließ sich im zeitlichen Verlauf kein gerichteter, d. h. grundsätzlich gleich-
oder gegensinniger Zusammenhang zwischen den Veränderungen der beiden
Parameter nachweisen. Die Einzelverläufe bekräftigten dies, so dass die
p24-Ag- und CD4-Werte unabhängig voneinander zu verlaufen scheinen. Ähnlich
verhielt es sich beim Vergleich von p24-Ag und Viruslast. Zwar korrelierte der
Verlauf von p24-Ag (sd und nsd) positiv mit dem der Viruslast, jedoch fanden
sich auch hier im zeitlichen Verlauf keine gerichteten Veränderungen der
beiden Parameter. In Bezug auf die Therapieart zeigten sich signifikante
Unterschiede nach Mono-, 2-, 3-fach- und Polytherapien. So lag der Mittelwert
von sd p24-Ag bei Patienten mit Polytherapie am niedrigsten und bei Patienten
mit Monotherapie am höchsten. Das (erstmalige) Auftreten einer
aidsdefinierenden Erkrankung für den einzelnen Patienten konnte anhand der
Messwerte von sd p24-Ag nicht vorhergesagt werden. Weder vor noch nach einer
aidsdefinierenden Erkrankung zeigte die Entwicklung des sd p24-Ag-Wertes eine
bestimmte Richtung. Im Zeitverlauf von 12, 9, 6 bis 3 Monate vor dem Tod
zeigten sich tendenziell ansteigende sd p24-Ag-Mittelwerte, was jedoch ohne
statistische Signifikanz war. Die Varianz der Ergebnisse in der vorliegenden
Arbeit ist in erster Linie bedingt durch die Heterogenität des
Patientenkollektivs und die zum Zeitpunkt der Untersuchung zur Verfügung
stehenden technischen Voraussetzungen für die angewendeten Testsysteme. Die
vorliegenden Ergebnisse können als Grundlage für zukünftige Untersuchungen
unter Verwendung moderner, ultrasensitiver p24-Ag-Nachweistestsysteme dienen,
wie sie kürzlich von der Arbeitsgruppe von Knuchel et al 2006/2007 für „dried
plasma spots“ beschrieben wurden [78, 79]. Vor allem in Entwicklungsländern
mit hoher HIV-Durchseuchung, in denen mittlerweile eine antiretrovirale
Therapie zur Verfügung steht, ist eine alternative Methode zum
Therapiemonitoring auf der Basis des p24-Ag-Nachweises notwendig, um nicht
ausschließlich von den teuren und apparativ intensiven Virusgenomnachweistests
abhängig zu sein.
de
dc.description.abstract
UNAIDS/WHO estimates that approx. 33,2 millon people are infected with HIV.
More than 95% of the infected are living in developing countries. Increasing
availability of antiretroviral treatment in settings lacking resources calls
for simple and inexpensive virus tests, e.g. the detection of p24-antigen. In
this retrospective study data from 743 HIV-1 positive patients were analyzed.
Patients were treated in the day hospital of the University Rudolf-Virchow
(now: Charité, Campus Virchow) from 1990-1998. Blood samples were analysed in
the local laboratory as well as in the Robert-Koch-Institute. Patients were in
different stages of disease, and not all of them were medically treated. For
this study, levels of immun-complex-dissociated (ICD), and free p24-antigen
were analysed, as well as CD4-counts and the viral load (assessed by NASBA);
statistical correlations between the respective parameters were checked.
Special interest was given to the change of ICD-p24-antigen levels in
connection with first-time appearance of an aids-defining disease, and with
occurence of death. Findings were illustrated by different case studies
demonstrating the variable courses of disease. In analogy to other studies it
was shown that p24-antigen was found in a larger number of patients when
ICD-p24-antigen was detected instead of the free p24-antigen. There was a
negative correlation between p24-antigen levels and CD4-count. There was no
time dependent development of these two parameters. There was a positive
correlation between p24-antigen levels and viral load but no time dependent
development between the both parameters. There was a significant difference
between single, double, triple and polytherapy treatment regimens. The mean
value of ICD-p24-antigen was the lowest in patients who received polytherapy,
and it was the highest in those who received monotherapy. The level of
p24-antigen could not predict the (first) appearance of an aids-defining
disease in an individual patient .There was no directional development of the
p24-antigen levels before or after an aids-defining disease. P24-antigen
levels showed a slight increase at 12, 9, 6, and 3 months before death,
respectively, but there was no statistical significance. The results of this
study may be a basis for future examinations using a modern, ultrasensitive
p24-antigen test as presented for the analysis of dried plasma spots
(Knuchel et al. 2006). Especially in developing countries with high rates of
HIV-infection the detection of p24-antigen potentially is an inexpensive, and
simple method to monitor HIV-infection.
en
dc.rights.uri
http://www.fu-berlin.de/sites/refubium/rechtliches/Nutzungsbedingungen
dc.subject.ddc
600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften::610 Medizin und Gesundheit
dc.title
Nachweis von p24-Antigen bei HIV-Infektion Typ 1 in Bezug zu Viruslast,
CD4-Zellzahl, aidsdefinierenden Erkrankungen und Tod
dc.contributor.inspector
Prof. Dr. A. Bier; Prof. Dr. K. Stark; Priv.-Doz. Dr. E. Bogner
dc.contributor.firstReferee
Prof. Dr. H. Zeichhardt
dc.contributor.furtherReferee
Priv.-Doz. Dr. rer. nat. J. Hofmann; Prof. Dr. H. Rabenau
dc.date.accepted
2009-11-20
dc.identifier.urn
urn:nbn:de:kobv:188-fudissthesis000000013520-3
dc.title.translated
Analysis of p24-antigen in relation to viral load, CD4-count, aids-defining
illnesses and death
en
refubium.affiliation
Charité - Universitätsmedizin Berlin
de
refubium.mycore.fudocsId
FUDISS_thesis_000000013520
refubium.mycore.derivateId
FUDISS_derivate_000000006400
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open access