dc.contributor.author
Hetschko, Clemens
dc.date.accessioned
2018-06-07T21:47:20Z
dc.date.available
2014-12-18T14:54:54.247Z
dc.identifier.uri
https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/8411
dc.identifier.uri
http://dx.doi.org/10.17169/refubium-12610
dc.description.abstract
Unemployment is a major issue for economics and economic policy. It persists
in modern market economies; its reduction is a frequently targeted policy
goal. Information about who suffers from unemployment, to what extent people
suffer and why they suffer is crucial for understanding the consequences of
unemployment and for developing optimal policies fighting unemployment. The
economics of happiness is a way to research these aspects. The present
doctoral thesis describes four studies that answer open questions in the
context of unemployment and well-being. In all of the investigations, use is
made of data of the German Socio-Economic Panel study. Research so far shows
that hardly any other life event reduces well-being as drastically as
unemployment. Expecting unemployment in the near future already reduces
employees’ welfare. It turns also out that men suffer more than women and that
the loss of income cannot totally explain the well-being effect of
unemployment. As a first contribution, the present thesis identifies a further
reason accounting for the suffering of the unemployed. It is shown that
unemployed people report a substantial increase in their life satisfaction
upon retirement. Based on theoretical considerations and empirical tests, it
is argued that retirement restores an unemployed workers’ identity utility
that has been lost due to becoming unemployed. While people of working age
should be employed, the norm for the retired does not contain such
expectations. As these norms affect individual feelings of identity,
retirement benefits the well-being of the unemployed. Although unemployed
workers gain life satisfaction upon retirement, they do not catch up
completely with workers who have been employed prior to retirement. This might
be caused by “unemployment scarring”. Previous studies find that past
unemployment reduces life satisfaction even after reemployment for non-
monetary reasons. It is not clear, however, whether this ‘scarring’ is only
caused by employment-related factors, such as worsened working conditions, or
increased future uncertainty regarding income and employment. Another study
presented in this thesis analyses non-employment-related scarring by examining
the transition of unemployed people to retirement as a life event after which
employment-related scarring does not matter anymore. Non-employment-related
non-monetary unemployment scarring of an unemployment spell prior to
retirement is found for people who have never been unemployed before this
final spell, but not for people who experienced earlier unemployment spells.
Hence, the first unemployment experience in life may leave non-employment-
related non-monetary scars only. The next contribution of the present thesis
questions whether self-employed workers or paid employed workers suffer more
from losing work. It turns out that the decrease in life satisfaction caused
by an increase in the probability of losing work is higher when self-employed
than when paid employed. Further estimations reveal that becoming unemployed
reduces self-employed workers’ satisfaction considerably more than salaried
workers’ satisfaction. These results indicate that losing self-employment is
an even more harmful life event than losing dependent employment. Monetary and
non-monetary reasons seem to account for the difference between the two types
of work. Moreover, it originates from the process of losing self-employment
and the consequences of unemployment rather than from advantages of self-
employment. Because of the huge negative impact of unemployment and job
insecurity on workers’ well-being, it seems very likely that being on a fixed-
term contract lowers job satisfaction compared to being on a permanent
contract. However, empirical research does not identify such a difference so
far. The final part of the thesis aims at identifying reasons for this
contradiction. The empirical analysis finds an aspect that influences the
statistical relationship of contract limitation and job satisfaction
positively. Fixed-term employees are more likely to be observed in the
extraordinarily happy time right after changing jobs than permanent employees.
Actually, a negative job satisfaction effect of fixed-term employment emerges
when controlling for recent switching. It is also shown that this negative
effect is explained by job insecurity.
de
dc.description.abstract
Arbeitslosigkeit hat große volkswirtschaftliche und wirtschaftspolitische
Bedeutung. Sie ist ein inhärentes Phänomen von modernen Marktwirtschaften;
ihre Reduktion ist ein häufig avisiertes politisches Ziel. Um die Folgen von
Arbeitslosigkeit zu verstehen und optimale Politiken zu ihrer Bekämpfung zu
entwickeln, muss erforscht werden, wer, in welchem Umfang unter
Arbeitslosigkeit leidet und welche Gründe dazu führen. Diesen Fragen widmet
sich die ökonomische Glücksforschung. Die vorliegende Arbeit dokumentiert vier
Untersuchungen, die auf dem Stand der Forschung zum Zusammenhang zwischen
Arbeitslosigkeit und Wohlbefinden aufbauen und offene Fragen beantworten. Sie
nutzt dabei stets deutsche Daten des Sozio-ökonomischen Panels. Bisherige
Studien zeigen einhellig, dass kaum ein anderes Lebensereignis derartig
unglücklich macht wie der Eintritt in die Arbeitslosigkeit. Bereits die Gefahr
einer Arbeitslosigkeit in der nahen Zukunft macht Beschäftigte unzufrieden.
Dabei leiden Männer wesentlich stärker als Frauen. Ferner kann der
Einkommensverlust den Verlust an Wohlbefinden durch Arbeitslosigkeit allein
nicht erklären. Ein erster Beitrag der vorliegenden Arbeit untersucht daher
den Verlust an Identität als eine weitere Ursache für das Unglück der
Arbeitslosen. Es wird empirisch gezeigt, dass Arbeitslose einen enormen
Zugewinn an Lebenszufriedenheit erfahren, wenn sie in Rente gehen. Anhand von
theoretischen Überlegungen und Datenanalysen wird argumentiert, dass der
Renteneintritt einen Identitätsverlust behebt, der von der Arbeitslosigkeit
verursacht wird. Während von Menschen im Alter von Erwerbstätigen erwartet
wird, dass sie arbeiten, können sich Rentner zur Ruhe setzen. Da diese
sozialen Normen das eigene Identitätsempfinden beeinflussen, profitieren
Arbeitslose vom Renteneintritt. Allerdings erreichen die Arbeitslosen auch
nach Renteneintritt nicht das Wohlbefinden derjenigen Arbeitnehmer, die vor
dem Renteneintritt beschäftigt waren. Hierfür könnte ein sogenannter
„Vernarbungseffekt“ der Arbeitslosigkeit verantwortlich sein. Bisherige
Studien dokumentieren, dass Arbeitslosigkeit die Lebenszufriedenheit
unabhängig von Auswirkungen auf das Arbeitseinkommen auch nach der Rückkehr in
Beschäftigung noch negativ beeinflusst. Allerdings sind Ursachen solcher
nicht-monetärer Vernarbungseffekte bislang nur auf Aspekte des Arbeitslebens
reduziert worden, d.h. auf verschlechterte Arbeitsbedingungen und
arbeitsmarktbezogene Zukunftsaussichten. Im zweiten Beitrag der Doktorarbeit
wird empirisch untersucht, ob nicht-monetäre Vernarbungseffekte auch noch nach
Renteneintritt auftreten und damit über Ursachen, die für das Arbeitsleben
relevant sind, hinausgehen. Es zeigt sich, dass eine
Arbeitslosigkeitserfahrung vor Renteneintritt nur dann die Lebenszufriedenheit
unabhängig von monetären Ursachen über das Arbeitsleben hinaus reduziert, wenn
sie die allererste Arbeitslosigkeitserfahrung einer Person ist. Dies legt
nahe, dass nur die allererste Arbeitslosigkeitserfahrung einer Person nicht-
monetäre Narben hinterlässt, die über Aspekte der Beschäftigung hinausgehen.
Der dritte Beitrag widmet sich der Frage, ob Selbstständige oder abhängig
Beschäftigte stärker unter dem Verlust ihrer Arbeit leiden. Empirisch wird
gezeigt, dass ein Anstieg der Wahrscheinlichkeit des Verlustes der
Beschäftigung die Lebenszufriedenheit der Selbstständigen stärker senkt als
die Lebenszufriedenheit der abhängig Beschäftigten. Weitere Tests deuten
daraufhin, dass der Eintritt in die Arbeitslosigkeit nach Aufgabe der
Selbstständigkeit das Wohlbefinden stärker reduziert als der Verlust der
abhängigen Beschäftigung. Dieser Unterschied kann durch monetäre und nicht-
monetäre Gründe erklärt werden. Ferner ist es nicht der Verlust an Vorteilen
der Selbstständigkeit, der den stärkeren Rückgang ihres Wohlbefindens erklärt,
sondern die niedrigere Zufriedenheit nach Eintritt in die Arbeitslosigkeit.
Auf Grund der massiven Beeinträchtigungen des Wohlbefindens durch
Arbeitslosigkeit und Arbeitsplatzunsicherheit verwundert es sehr, dass der
befristeten Beschäftigung im Vergleich zu einer unbefristeten Beschäftigung in
empirischen Untersuchungen bislang keine negative Wirkung auf die
Arbeitszufriedenheit attestiert werden konnte. Als abschließenden Beitrag
untersucht die vorliegende Dissertation Gründe für diesen überraschenden
Befund. Dabei kann ein wesentlicher Aspekt identifiziert werden, der den
statistischen Zusammenhang zwischen befristeter Beschäftigung und
Arbeitszufriedenheit positiv beeinflusst. Befristet Beschäftigte werden
häufiger unmittelbar nach einem Arbeitsplatzwechsel beobachtet als unbefristet
Beschäftigte. Erstere profitieren daher eher von der mit außerordentlich hohen
Arbeitszufriedenheitswerten verbundenen Zeit unmittelbar nach einem
Arbeitsplatzwechsel. Tatsächlich erweist sich die Befristung empirisch als
nachteilig, wenn für die erste Zeit in einem neuen Arbeitsverhältnis
kontrolliert wird. Dieser negative Effekt kann durch Arbeitsplatzunsicherheit
erklärt werden.
de
dc.format.extent
IX, 131 S,
dc.rights.uri
http://www.fu-berlin.de/sites/refubium/rechtliches/Nutzungsbedingungen
dc.subject.ddc
300 Sozialwissenschaften
dc.subject.ddc
300 Sozialwissenschaften::330 Wirtschaft::330 Wirtschaft
dc.subject.ddc
300 Sozialwissenschaften::330 Wirtschaft::331 Arbeitsökonomie
dc.subject.ddc
100 Philosophie und Psychologie::150 Psychologie::150 Psychologie
dc.title
On the Relationship of Unemployment and Well-being
dc.contributor.contact
clemens.hetschko@fu-berlin.de
dc.contributor.firstReferee
Prof. Dr. Ronnie Schöb
dc.contributor.furtherReferee
Prof. Dr. Andreas Knabe
dc.contributor.furtherReferee
Prof. Dr. C. Katharina Spieß
dc.date.accepted
2014-11-28
dc.identifier.urn
urn:nbn:de:kobv:188-fudissthesis000000098073-4
dc.title.translated
Zum Zusammenhang zwischen Arbeitslosigkeit und Wohlbefinden
de
refubium.affiliation
Wirtschaftswissenschaft
de
refubium.mycore.fudocsId
FUDISS_thesis_000000098073
refubium.mycore.derivateId
FUDISS_derivate_000000016214
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open access