Darlehensverträge mit Verbrauchern werden häufig durch sog. Restschuldversicherungen abgesichert. Die Versicherung, die die Rückzahlung des Darlehens in der Regel bei Tod, Arbeitsunfähigkeit oder Arbeitslosigkeit sicherstellen soll, schließt der Verbraucher gleichzeitig mit dem Darlehensvertrag und auf Vermittlung des Darlehensgebers ab. Die Arbeit geht der Frage nach, ob derart kombinierte Darlehens- und Restschuldversicherungsverträge verbundene Verträge im Sinne von § 358 Abs. 3 Satz 1 BGB (in der bis zum 12.07.2014 geltenden Fassung) sind und welche Folgen eine solche Verbindung für die rechtlichen Beziehungen der beteiligten Vertragsparteien hat. Das erste Kapitel gibt einen Überblick über die Grundbegriffe der Arbeit. Ein Schwerpunkt liegt dabei auf der Erläuterung des Restschuldversicherungsvertrags und seinen verschiedenen Ausprägungen. Sie basiert auf zwölf im November 2012 online abgerufenen Darlehensanträgen mit integrierter Restschuldversicherung. Das zweite und dritte Kapitel untersuchen, ob es sich bei der Kombination tatbestandlich um einen Vertragsverbund handelt bzw. ob dessen Vorschriften jedenfalls teilweise auf sie anwendbar sind. Im vierten Kapitel werden verschiedene Einwendungen des Verbrauchers aus dem Versicherungsvertrag behandelt, die er dem Darlehensgeber über den sog. Einwendungsdurchgriff nach § 359 BGB entgegenhalten kann. Im Mittelpunkt steht hier die Unwirksamkeit des Versicherungsvertrags wegen wucherähnlicher Überteuerung. Die Kapitel fünf und sechs behandeln den Widerruf des Versicherungs- bzw. Darlehensvertrags, der über den sog. Widerrufsdurchgriff (§ 358 Abs. 1, 2 BGB) auf den jeweils anderen Vertrag durchschlägt, und die Rückabwicklung der Verträge. Das siebte Kapitel geht schließlich auf die Situation ein, in der über das Vermögen des Verbrauchers das Insolvenzverfahren eröffnet wurde.
Loan contracts with consumers are often covered by so-called residual debt insurance policies. The consumer enters into the insurance contract which is brokered by the lender and intended to ensure the repayment of the loan in the event of death, incapacity for work or unemployment together with the loan contract. The study deals with the question whether such combined loan and residual debt insurance contracts are linked within the meaning of § 358 para. 3 sentence 1 of the Germann Civil Code (BGB) (in the version valid until 12.07.2014) and the consequences of such a link for the legal relations of the parties involved. The first chapter provides an overview of the fundamental terms of the study with an emphasis on the explanation of the residual debt insurance contract and its various expressions which is based on twelve online loan applications with integrated residual debt insurance retrieved November 2012. The second and third chapters investigate whether the combination constitutes linked contracts or if the provisions for linked contracts are at least partly applicable to it. The fourth chapter covers various objections by the consumer under the insurance contract which he can hold against the lender according to § 359 BGB. It focuses on the ineffectiveness of the insurance contract due to overpricing which is close to usury. Chapters five and six deal with the withdrawal of the insurance and loan contract which, through the so-called withdrawal penetration (§ 358 para. 1, 2 BGB), impacts the respective other contract, and the reversal of the contracts. Finally, the seventh chapter deals with the situation in which insolvency proceedings were opened on the consumer's assets.