In der Zeit vom 1.3.2000 bis zum 23.9.2000 wurden im Landkreis Neustrelitz, insbesondere aus dem Neustrelitzer Tierheim, 101 verwilderte Hauskatzen untersucht. Im Rahmen dieser Arbeit wurden klinische und koproskopische Untersuchungen durchgeführt. Erfasst wurden neben Endo- und Ektoparasiten auch die Parameter Gewicht, Ernährungszustand, Puls, At-mung, innere Körpertemperatur, Geschlecht, Haut- und Haarveränderungen sowie klinisch sichtbare Diagnosen. Die gewonnenen Kot- und Fellproben sowie Ohrsekrete, Hautgeschab-sel und einzelne Parasiten wurden dokumentiert und im Institut für Parasitologie und Tro-penveterinärmedizin des Fachbereiches Veterinärmedizin der Freien Universität Berlin un-tersucht. Von 101 untersuchten Katzen waren 45 Kater und 56 Katzen. Bei 86,1 % der Tiere aus der Erstuntersuchung wurden Parasiten nachgewiesen. Endoparasiten wurden bei 58,4 % der Katzen festgestellt, wobei Toxocara cati mit 44,6 %, Toxascaris leonina mit 9,9 %, Haken-würmer mit 2,0 % und Cappilaria spp. mit 1,0 % diagnostiziert wurden. Bei den Zestoden wurden Taenia spp. mit 10,9 % und Dipylidium caninum mit 1,0 % gefunden. Die Protozoen waren mit Cystoisospora felis in 2,0 % der untersuchten Proben vertreten. Die Endoparasito-sen als Monobefall wurden bei 44,6 % und als rein endoparasitärer Polybefall bei 12,9 % der untersuchten Katzen festgestellt. Bei der Ektoparasitenuntersuchung waren 82,2 % der Kat- zen befallen, wobei Felicola subrostratus mit 56,4 %, Ctenocephalides felis mit 22,8 %, Otodectes cynotis mit 16,8 %, Cheyletiella blakei mit 2,0 % und Ixodes ricinus mit 5,9 % in den untersuchten Proben festgestellt wurden. Die Ektoparasiten waren bei 46,5 % der Kat-zen als Monoinfektion und bei 27,7 % der Katzen als Polyinfektion vertreten. Zur Parasiten-behandlung wurden Selamectin und Praziquantel eingesetzt. Das Praziquantelpräparat wurde als Injektionslösung von 0,1 ml pro kg Körpermasse bei nachgewiesenen Bandwurmbefall angewendet. Die übrigen Parasiten wurden mit einem Selamectinpräparat in der Dosierung von 45 mg pro Tier im spot-on Verfahren behandelt. Nach einem Zeitintervall von einer bis acht Wochen wurden 66 Katzen einer Zweituntersuchung unterzogen. Die eingesetzten Me-dikamente erbrachten sehr gute Ergebnisse, lediglich 7,6 % der Katzen waren noch parasito-logisch positiv. Auch die anderen untersuchten Parameter veränderten sich: so konnte eine Gewichtszunahme bei 57 der untersuchten Tiere festgestellt werden. Der Ernährungszustand hat sich bei 29 Katzen verbessert, und der Allgemeinzustand wurde in der Abschlussuntersuchung bei 24 Katzen mit sehr gut bewertet. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass verwilderte Hauskatzen kontrolliert an Futterstellen gehalten werden sollten. Anstehende Kastrationsaktionen sollten zur Parasitendiagnose ge-nutzt werden, um halbjährlich Parasitenbekämpfungen durchführen zu können. Diese Maß-nahmen würden das Infektionsrisiko für die Tiere und damit auch für den Menschen weiter reduzieren.
One hundred and one stray cats were examined between March 1st and September 23rd , 2000. All animals originated from the administrative district of Neustrelitz, in particular from the animal shelter Neustrelitz. Clinical and coprological examinations were conducted. Apart from ecto- and endoparasites the following parameters were recorded: weight, nutritional state, pulse, respiration, body temperature, gender, skin or hair lesions as well as apparent clinical signs. Faeces and hair samples as well as secretion from the ear, skin scrapings, and individual parasites were documented and further investigated in the Institute for Parasitol-ogy and Tropical Veterinary Medicine of the Free University of Berlin. From the 101 animals 45 were male cats, the remaining ones were females. From the first examination 86.1 % had parasites. Endoparasites were detected in 58.4 % of all examined animals, with proportions of Toxocara cati (44.6 %), Toxascaris leonina (9.9 %), and hook- worms (2.0 %) and Capillaria spp. with 1.0 %, respectively. Of cestodes 10.9 % were Taenia spp. and 1.0 % Dipylidium caninum. Protozoa (Cystoisospora felis) were detected in 2.0 % of all samples. Infections with one endoparasite only occurred in 44.6 %, whereas 12.9 % had infections with several endoparasites. Of all cats 82.2 % had ectoparasites, with respective percentages of Felicola substratus (56.4 %) Ctenocephalides felis (22.8 %), Otodectes cyno-tis (16.8 %), Cheyletiella blakei (2.0 %) and Ixodes ricinus (5.9 %). Out of these infections 46.5 % were mono-infections, whereas 27.7 % had poly-infections. Selamectin and Praziquantel were used for treatment. In case of tapeworm infections a Praziquantel prepara-tion 0,1 ml per kilogram of cat weight, was used to counteract the infection. The remaining parasites were removed with a Selamectin preparation (a dose of 45 mg for each animal), applied directly on the skin. Within a time lapse of one to eight weeks (AFTER TREATMENT) 66 cats were re-examined. Only 7.6 % of all cats still showed up with parasi-tological infections. The other recorded parameters changed as well. The nutritional state improved in 29 cats and the general health state was found to be very good in 24 cats during the final examination. In conclusion, stray cats should be kept close under control at feeding places. Impending castrations should also be used for parasitological examinations, allowing bi-annual control campaigns against parasites. The measures are ex-pected to further reduce the infection risk as well for the human population as for the cats.