Das Konzept des SIB, durch moderne Strahlentherapie möglich gemacht, erscheint sowohl für das Zervixkarzinom in Form einer moderaten Dosiseskalation an den Parametrien (Einzeldosis von 2,12 Gy bis zur Gesamtdosis ~60 Gy), als auch für den adjuvanten Einsatz beim Plattenepithelkarzinom der Kopf-Hals-Region (Einzeldosis von 2,13-2,24 Gy) unter Beibehaltung der Einzeldosis von 1,8 bzw. 2 Gy, im Sinne der Normofraktionierung im elektiven Zielvolumen, onkologisch sicher und mit tolerierbarer Toxizität gut durchführbar. Die in dieser Arbeit vorgestellten Ergebnisse unterstreichen dies. Besonders bei Patientinnen mit Zervixkarzinom soll durch diese gut verträgliche und moderate Dosiserhöhung an den Parametrien, eine Reduktion von schwertherapierbaren Lokalrezidiven erreicht werden. Ohne Zweifel ist das SIB Konzept auch für die primären Radiochemotherapie von Patienten mit Kopf-Hals-Tumoren hinsichtlich der Bestrahlungsplanung und der rein technischen Behandlung effektiver als der SeqB. Anders jedoch als in der adjuvanten Behandlungssituation, in welcher man weder die Einzeldosis im elektiven PTV absenkt, noch die Gesamtdosis im Hochrisiko-Bereich bis zu einer Gesamtdosis von ~70 Gy mit erhöhter Einzeldosis (~2,2 Gy) applizieren muss, bestehen für den Einsatz des SIB in der primären Behandlungssituation im Kopf-Hals-Bereich weiterhin offene Fragen bezüglich der onkologischen Wirksamkeit und des Sicherheitsprofils im Vergleich zur jahrzehntelang eingesetzten SeqB-Strategie. Dies wird bedingt durch die signifikant bessere Konformität des SIBs mit konsekutiv steilerem Dosisabfall am sogenannten „Feldrand“, neben möglicher Probleme bei der initialen Zielvolumendefinition, sowie Tumor- und Patienten-bedingter Veränderungen (Gewichtsverlust, Tumorschrumpfung, etc.) unter der Therapie. Für diese im Kopf-Hals-Bereich offenen Fragestellungen werden prospektive, randomisierte klinische Studien benötigt. Es gilt ein etwaig höheres Risiko für loko-regionäre Rezidive und/oder für Spätnebenwirkungen durch eine der zwei beschriebenen Boost-Strategien auszuschließen und die Vergleichbarkeit beider Methoden bzw. den Einsatz der eventuell besseren Boost-Anwendung in der täglichen Routine mit klinischen Daten zu belegen.
Modern radiotherapy with of a simultaneous integrated boost (SIB) seems to be feasible for patients with a moderate dose escalation in the parametrial region (single dose of 2.12. to a total dose of ~60 Gy) and in an adjuvant treatment setting for patients with head and neck cancer (single dose of 2.13-2.24 Gy) if a single dose per fraction of 1.8-2.0 Gy is being used in the elective treatment region. The here presented results of a SIB were oncological safe with tolerable toxicities. Especially, in patients with cervical cancer a moderate dose escalation to the parametrial region might reduce the risk of a local recurrence. Even in the definitive treatment setting for head and neck cancer the SIB concept has advantages in term of treatment planning and applications over sequential boost techniques. But in contrast to the adjuvant treatment for head and neck cancer open questions need to be answered for definitive setting in terms of oncologic effectiveness and the safety.This is due to a significant better conformity of a SIB with steeper dose gradient to the field border, uncertainties in target volume definition, and other tumor- and/or patient related changes (weight loss, tumor shrinkage, etc.) during the time course of radiotherapy. For the use of a SIB in the head and neck region these questions need to be addressed in prospective, randomized clinical trials. A potentially higher risk for loco- regional recurrences and/or an increase in late side effects of one over the other boost strategy needs to be addressed for comparison of both methods.