dc.contributor.author
Regierer, Anne Constanze
dc.date.accessioned
2018-06-07T21:37:15Z
dc.date.available
2015-05-15T06:04:39.768Z
dc.identifier.uri
https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/8186
dc.identifier.uri
http://dx.doi.org/10.17169/refubium-12385
dc.description.abstract
Ein Ziel der klinischen Versorgungsforschung ist es, die Versorgungsrealität
abzubilden und zu analysieren. In dieser kumulativen Habilitationsschrift
werden sechs Arbeiten vorgestellt, die mit unterschiedlichen Methoden der
Versorgungsforschung klinisch relevante Fragestellung der Therapie des
Mammakarzinoms behandeln. Das metastasierte Mammakarzinom zeichnet sich durch
einen extrem heterogenen Verlauf aus. Wir haben deshalb zunächst das Ziel
gehabt, eine prognostische Einschätzung der Patienten zu dem Zeitpunkt der
Sicherung einer Fernmetastasierung mit möglichst einfachen Faktoren zu
ermöglichen. In der ersten Arbeit wurde hierzu mithilfe einer Cox-
Regressionsanalyse ein Score entwickelt, mit dem die Patienten drei
Risikogruppen zugeteilt werden können. Dieser sogenannte B2-Score ermöglicht
eine sehr gute Diskriminierung der Patienten bzgl. ihrer Prognose. Als
signifikante Faktoren wurden das metastasenfreie Intervall (MFI), die
Lokalisation der Metastasen sowie der Hormonrezeptorstatus ermittelt. Die
zweite Arbeit stellt ein erstes Anwendungsbeispiel unseres B2-Scores dar. Es
wurde der umstrittenen Frage nachgegangen, ob das Gesamtüberleben der
Patientinnen mit MBC sich im Verlauf der letzten Jahrzehnte verändert hat.
Hier zeigt sich, dass das Gesamtüberleben ab Metastasierung in den
Zeitkohorten 1980-94, 1995-99 und 2000-2009 unverändert blieb. Allerdings
veränderte sich in den Kohorten die Risikostruktur der Patientinnen
signifikant mit einer Zunahme der prognostisch negativen Faktoren in den
jüngeren Zeitkohorten. Eine mögliche Erklärung hierfür könnte die effektivere
adjuvante Behandlung sein, die quasi eine Negativ-Selektion der Patienten
bewirkt, die trotz der konsequenten adjuvanten Therapie eine Metastasierung
entwickeln. Wir schlussfolgern daraus, dass die gleichbleibende Prognose bei
höherem Risiko als ein indirektes Zeichen einer Verbesserung der Therapie des
MBC gewertet werden kann. Es ist weiterhin eine kontroverse Frage, für welche
Patientin mit Hormonrezeptor positivem Mammakarzinom eine Chemotherapie
zusätzlich zur endokrinen Therapie in der adjuvanten Situation notwendig ist
und bei wem eine alleinige ET ausreichend ist. In der dritten Arbeit wurde
deshalb der Einfluss der Höhe des ER auf das RFS und die Wirksamkeit einer
adjuvanten Hormontherapie an einem Brustkrebsregister mit 3971 Patientinnen
mit primärem Mammakarzinom untersucht. Wie zu erwarten, zeigte sich ein
signifikanter Einfluss auf das rezidiv-freie Überleben mit der günstigsten
Prognose für die ER hoch-exprimierenden und der schlechtesten Prognose für die
ER-negativen Tumoren. In der Gruppe der ER-hoch exprimierenden Tumoren zeigte
sich zudem kein Zusatznutzen für die Chemo-ET-Kombination im Vergleich zur
alleinigen ET. Durch eine quantitative Betrachtung der Hormonrezeptoren im
Gegensatz zur (üblichen) rein dichotomen Darstellung (positiv vs. negativ)
konnte ein weiterer Hinweis für die Therapieentscheidung gewonnen werden. In
der vierten und fünften hier vorgestellten Publikation werden seltene aber
klinisch meist dramatisch verlaufende Metastasierungsformen des Mammakarzinoms
analysiert. Die Evidenzlage solch seltener Verlaufsformen ist naturgemäß
schlecht, klinische Studien sind meist nicht durchführbar, deshalb bilden
Kasuistiken und Fallsammlungen häufig die einzige Evidenzquelle. Bei der
Mammakarzinom-induzierten thrombotischen Mikroangiopathie handelt es sich um
ein Syndrom, welches durch eine Thrombozytopenie in Kombination mit einer
mikroangiopathischen hämolytischen Anämie gekennzeichnet ist. Unsere Fallserie
zeigt weitere Hinweise auf eine Assoziation mit einer Knochenmarkkarzinose
sowie auf die Wirksamkeit und Durchführbarkeit einer fraktionierten
Polychemotherapie. Die Analyse der Patientinnen mit Meningeosis carcinomatosa
verstärkte die Hinweise, dass eine systemische Therapie in dieser Situation
indiziert ist. In der letzten der hier eingeschlossenen eigenen Arbeiten,
werden internationale LL zur Behandlung des Mammakarzinoms, die eine hohe
methodische Qualität aufweisen, miteinander hinsichtlich der
Therapieempfehlungen der adjuvanten Situation verglichen. Es zeigten sich nur
geringe Unterschiede zwischen den LL: Dies liegt unseres Erachtens v.a. daran,
dass die LL sich auf die gleichen – meist internationalen – Therapiestudien
beziehen. Zudem fielen gegenseitige LL-Zitate in den einzelnen LL auf. Eine
kritische Hinterfragung der gängigen Praxis der Generierung von LL auf
nationaler Ebene sollte deshalb erfolgen. Da die LL-Erstellung eine sehr zeit-
und kostenintensive Aufgabe darstellt, sollte eine verstärkte internationale
Kooperation (z. B. auf europäischer Ebene) erwogen werden.
de
dc.description.abstract
One of the main goals of clinical health services research is to analyze real
world data in order to improve daily clinical care. Six different publications
on breast cancer are included in this thesis. Metastatic breast cancer is
extremely heterogeneous. In the first publication we developed a clinical
score to judge the prognosis of patients at the onset of metastatic disease.
We then showed an usage example of our risk score. The subject of the next
publication is the influence of the quantity of hormone receptor expression on
recurrence free survival in early breast cancer. We also analyzed very rare
complications in breast cancer. In the last publication we compared different
international clinical practice guidelines of breast cancer in regard of their
treatment recommendations.
en
dc.rights.uri
http://www.fu-berlin.de/sites/refubium/rechtliches/Nutzungsbedingungen
dc.subject
health services research
dc.subject
metastatic breast cancer
dc.subject.ddc
600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften::610 Medizin und Gesundheit::610 Medizin und Gesundheit
dc.title
Klinische Versorgungsforschung beim Mammakarzinom
dc.contributor.contact
anne.regierer@charite.de
dc.contributor.firstReferee
Prof. Dr. med. Ulrich R. Kleeberg
dc.contributor.furtherReferee
Prof. Dr. med. Christoph Zielinski
dc.date.accepted
2015-02-09
dc.identifier.urn
urn:nbn:de:kobv:188-fudissthesis000000099305-9
dc.title.translated
Clinical health services research in breast cancer
en
refubium.affiliation
Charité - Universitätsmedizin Berlin
de
refubium.mycore.fudocsId
FUDISS_thesis_000000099305
refubium.mycore.derivateId
FUDISS_derivate_000000017088
dcterms.accessRights.dnb
free
dcterms.accessRights.openaire
open access