dc.contributor.author
Papacek, Thilo Firminus
dc.date.accessioned
2018-06-07T21:36:30Z
dc.date.available
2017-09-18T08:08:39.934Z
dc.identifier.uri
https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/8169
dc.identifier.uri
http://dx.doi.org/10.17169/refubium-12368
dc.description
Einleitung 1\. Gefangen in der Mausefalle – Die Kolonisierung des
bolivianischen Tieflands und der Hafen von La Gaiba Einleitung 1.1
Delegaciones Nacionales und tierras baldías 1.2 Viehzüchter gegen Missionare
1.3 Fehlende Infrastruktur und Kolonisationspläne 1.4 William H. Murray im
Chaco 1.5 Siedler und Revolutionäre: Boliviens Hafenprojekt in La Gaiba
Schluss 2\. Quebracho und Erdöl – Transnationale Unternehmen im Chaco
Einleitung 2.1 Erdöl in Bolivien 2.2 Standard Oil und Lloyd Aereo Bolivianos
produzieren einen neuen Raum 2.3 Der Ölkrieg 2.4 Nationalisierung des Erdöls
2.5 Die Quebrachoindustrie im Chaco Boreal 2.6 Die Carlos Casado S.A 2.7 „por
debajo del poncho“ – Argentiniens parteiische Neutralität Schluss 3\. Wehrlos
im Chacokrieg – Die mennonitischen Kolonien im Chaco Einleitung 3.1 Die
Mennoniten: Spezialisten für frontier-farming 3.2 Suche nach einer neuen
Heimat: Die Chacoexpedition von 1921 3.3 Staat im Staat oder Nationalisierung
des Territoriums? Das Gesetz 514 3.4 Der Anfang der Kolonie Menno 3.5 Die
Flüchtlinge aus der Sowjetunion und die Globalisierung der Mennoniten 3.6
Zwischen Abwanderung und Ausharren 3.7 Streit um die Siedler: Die Mennoniten
zwischen Bolivien und Paraguay 3.8 Eine Insel des Friedens – mit Vorteilen
für Paraguay Schluss 4\. Die Produktion der Vorstellung des
Nationalterritoriums Einleitung 259 4.1 Vom Land der Guaycurús zum Chaco
Paraguayo: Der paraguayische Nationalismus und der Chaco Boreal 4.2 Der
populäre paraguayische Nationalismus und die indigenen Revolten in Bolivien
4.3 Krieg im paraguay mí: Die guaranísprachigen Indigenen des Chaco zwischen
Bolivien und Paraguay 4.4 ¡Ferrocarril o nada! – Die Rebellionen im
bolivianischen Tiefland 4.5 Die Republik von Santa Cruz de la Sierra – Das
bolivianische Tiefland als Teil des paraguay guazú 4.6 Der geheime Krieg in
Corumbá: Der Kampf um die 5. Division 4.7 Más boliviano que nunca! Santa
Cruz de la Sierra zwischen Separatisten und Integrationisten 4.8 El gobierno
del Oriente – Germán Busch und das bolivianische Tiefland 4.9 Von der
Revolution bis Alfredo Strössner – Die Febreristen und der Chaco Schluss
Schluss Bibliographie Quellen Literatur Anhang Karte 1: Der umkämpfte
Zwischenraum Karte 2: Der Zugang zum Paraguayfluss Karte 3: Der Kriegsverlauf
Karte 4: Die „Republik von Santa Cruz de la Sierra“ Bild 1: Das Konzert der
Nationen und das zergliederte Bolivien Bild 2: Die Darstellung der
Kolonisationsbemühungen Bild 3: Flugzeuge statt Ochsenkarren für das Tiefland
Bild 4: Paraguays Weg zur Front Bild 5: Die Tanninfabrik von Carlos Casado
S.A. Bild 6: Die Fernheimer bei den Lengua (Enlhet) Bild 8: Eisenbahn oder
Nichts! Bild 7: Isoseños als Paraguayer Bild 9: Nationalismus aus dem
Baukasten Bild 10: Notgedrungener Separatismus Bild 11: Die Zukunft Boliviens
Bild 12: Die „Nación Camba“ Tabelle 1: Die sechs Tanninfabriken in Paraguay
um 1911. Tabelle 2: Die Quebracho-Eisenbahnlinien im paraguayischen Chaco und
ihre Länge zu Beginn des Jahrhunderts.
dc.description.abstract
Der Chaco-Krieg zwischen Bolivien und Paraguay war der größte
zwischenstaatliche Konflikt in den Amerikas des 20. Jahrhunderts. Die beiden
südamerikanischen Länder kämpften zwischen 1932 und 1935 um den nördlichen
Teil der Gran Chaco Region, den Chaco Boreal. Beide Länder beanspruchten das
Gebiet als unveräußerlichen Teil ihres Nationalterritoriums, obwohl sich die
Halbwüste und ihre Bewohner seit Beginn der europäischen Kolonialisierung
einer staatlichen Kontrolle entzogen. Die vorliegenden Forschungsarbeit
untersucht, wie Bolivien und Paraguay im Vorfeld des Krieges versuchten, den
Chaco Boreal zu einem Teil ihres Nationalterritoriums zu machen und dieses so
zu konsolidieren. Es wird die Geschichte von der Transformation eines Raumes
in Nationalterritorium geschrieben. Ausgehend von der Theorie der
Raumproduktion nach Henri Lefebvre und den darauf aufbauenden Überlegungen von
Neil Brenner und Stuart Elden wird hier die Geschichte der Produktion des
Nationalterritoriums von Bolivien und Paraguay im Chaco Boreal untersucht.
Während der 1920er Jahre spitzte sich der Konflikt um den Chaco Boreal zu, da
sich Bolivien von dem Besitz des Gebietes und insbesondere eines schiffbaren
Hafens am Paraguay-Fluss einen Ersatz für den nach dem Krieg gegen Chile
verlorenen gegangenen Meereszugang und die wirtschaftliche Inwertsetzung des
Tieflandes in der Osthälfte des Landes versprach. Paraguay wollte genau dies
um jeden Preis verhindern: Ein Bolivien, das eine effektive Präsenz auf dem
Paraguay-Fluss hätte, sahen die führenden paraguayischen Politiker aller
Parteien als Bedrohung für die ohnehin fragile Souveränität des Landes. Um
ihre jeweiligen Ansprüche vor verschiedenen internationalen
Vermittlungsinstanzen zu verteidigen, mussten beide Länder in dem umstrittenen
Territorium eine staatliche Präsenz nachweisen können. So lieferten sich
Bolivien und Paraguay einen „Wettlauf um den Chaco“, ähnlich wie die
europäischen Mächte um die Kolonisierung Afrikas zum Ende des 19.
Jahrhunderts. Die Regierungen Boliviens und Paraguays sahen im Chaco Boreal
einen „leeren Raum“ den es zu „kolonisieren“ galt – konkret ging es darum, den
als „leer“ dargestellten Raum in Wert zu setzen und in ihm eine
„kapitalistische Raummatrix“ (Poulantzas) aufzubauen, sowie aus der indigenen
Bevölkerung Staatsbürger zu machen. Bei diesem Unterfangen versuchten beide
Länder, verschiedene nicht-staatliche Akteure für ihre Zwecke einzubinden:
Viehzüchter, christliche Missionare, mennonitische Kolonisten aus Kanada und
der jungen Sowjetunion, Erdölfirmen und holzverarbeitende Unternehmen. Diese
Akteure hatten aber jeweils ihre eigenen raumbezogenen Interessen, die sich
nicht immer mit denen der jeweiligen Staaten deckten. Aus den komplexen
Überschneidungen der verschiedenen Raumkonzepte der diversen Akteure
resultiert die Produktion des Nationalterritoriums, die hier untersucht wird.
Dabei wird auch herausgearbeitet, wie die damals entstandenen Raumkonzepte
beide Länder bis heute prägen.
de
dc.description.abstract
The Chaco War between Bolivia and Paraguay was the largest international
conflict in the Americas of the 20th century. The two South American countries
fought from 1932 till 1935 over the possession of the northern part of the
Gran Chaco region, the Chaco Boreal. Both countries claimed this region as an
inalienable part of their respective national territories, although this semi-
desert and its population defied any state control since the beginning of the
colonial era. The present research investigates how Bolivia and Paraguay tried
to incorporate the Chaco Boreal into, and to thus consolidate their respective
national territories. It is a history of the transformation of a space into a
national territory. Departing from Henri Lefebvres’s theory of the production
of space and the successive reflections of Neil Brenner and Stuart Elden, this
study investigates the history of the production of the national territories
of Bolivia and Paraguay in the Chaco Boreal. During the 1920s, the diplomatic
conflict over the Chaco Boreal began to escalate. Bolivia sought the
possession of the Chaco Boreal and especially of an harbour on the Paraguay
River to compensate for the access to sea, definitely lost to Chile in 1921,
and to vitalize the economy of the lowlands in the eastern half of the
country. Paraguay tried to prevent this: A Bolivia with full access to the
Paraguay River was seen by paraguayan politicians of all parties as a peril to
the already fragile sovereignty of the country. To defend their respective
claims on the international diplomatic stage, both countries had to prove a
state presence in the disputed territory. So Bolivia and Paraguay were in a
„scramble for the Chaco“, just as european powers were in the end of the 19th
century for the colonization of the african continent. The governments of
Bolivia and Paraguay saw an „empty space“ in the Chaco Boreal, that was
awaiting „colonization“ – in a concrete sense, this meant to realize the
economic value of this seemingly „empty space“ in a capitalist sense. In other
words, it meant to construct a „capitalist spaces matrix“ (Poulantzas) in the
Chaco Boreal, and to transform its indigenous population into state citizens.
To realize this goal, both nation states sought the cooperation with a
diversity of non-state actors: cattle ranchers, christian missionaries,
mennonite colonists from Canada and the young Soviet Union, as well as oil and
timber companies. These actors, however, had their own space related
interests, which were by no means always in line with the interests of the
states. The production of the national territory, investigated in this study,
resulted from the complex interferences of the spatial concepts of these
different actors. These different spatial concepts, that were developed in
this production of national territory in the Chaco Boreal, still shape both
countries until today.
en
dc.format.extent
407 Seiten
dc.rights.uri
http://www.fu-berlin.de/sites/refubium/rechtliches/Nutzungsbedingungen
dc.subject
production of space
dc.subject
production of territory
dc.subject
camba nationalism
dc.subject.ddc
900 Geschichte und Geografie::980 Geschichte Südamerikas
dc.title
Der Wettlauf um den Chaco
dc.contributor.firstReferee
Prof. Dr. Stefan Rinke
dc.contributor.furtherReferee
Prof. Dr. Bernd Hausberger
dc.contributor.furtherReferee
Prof. Dr. Nikolaus Böttcher
dc.date.accepted
2014-09-01
dc.identifier.urn
urn:nbn:de:kobv:188-fudissthesis000000105279-9
dc.title.subtitle
Die Produktion von Raum und Territorium im Kontext des Chacokriegs (Bolivien
versus Paraguay, 1932-1935) aus transnationaler Perspektive, 1921-1938
dc.title.translated
The Scramble for the Chaco
en
dc.title.translatedsubtitle
The Production of Space and Territory in the Context of the Chaco War from a
Transnational Perspective, 1921-1938
en
refubium.affiliation
Geschichts- und Kulturwissenschaften
de
refubium.mycore.fudocsId
FUDISS_thesis_000000105279
refubium.mycore.derivateId
FUDISS_derivate_000000022047
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free
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open access