Ein allein auf den mütterlichen Glukosestoffwechsel fokussiertes Therapieregime konnte die mütterliche und kindliche Morbidität in Schwangerschaften mit Gestationsdiabetes bisher nicht normalisieren. Die vorliegende Arbeit untersucht den Zusammenhang von Lipidprofilen im mütterlichen und Nabelschnurblut mit dem fetalen Wachstum sowie anthropometrischen Daten des Neugeborenen. In einem Kollektiv von 187 Schwangerschaften mit diagnostiziertem Gestationsdiabetes erfolgten Messungen von Gesamtcholesterol (Chol), Triglyzeriden (TG), freien Fettsäuren (FFA), Glycerol, LDL- und HDL- Cholesterol im mütterlichen Serum zum Zeitpunkt der Diagnose, vor der Entbindung und im Nabelschnurblut. Zu den gleichen Zeitpunkten erfolgten ultrasonografische Messungen des fetalen Abdominalumfangs (AU) bzw. nach der Geburt anthropometrische Messungen am Neugeborenen. Der BMI und die neonatale Fettmasse wurden aus den vorliegenden Messwerten errechnet. Mütter mit large for gestational age (LGA)- Neugeborenen hatten signifikant höhere FFA- Spiegel als Mütter von appropriate for gestational age (AGA)- Kindern. Mütterliche Werte für TG, FFA, Glycerol, Chol und LDL korrelierten mit den Werten aus dem Nabelschnurblut. TG aus dem Nabelschnurblut waren negativ korreliert mit dem Geburtsgewicht, BMI und Fettmasse des Neugeborenen. Dabei wiesen SGA- Neugeborene signifikant höhere TG- Spiegel auf als AGA- und LGA- Neugeborene. Ursächlich hierfür ist möglicherweise eine niedrigere Expression bzw. Aktivität der fettgewebsständigen Lipoproteinlipase aufgrund der geringeren Fettmasse der SGA- Neugeborenen. Für engmaschig kontrollierte Schwangerschaften mit Gestationsdiabetes konnten wir einen starken Einfluss der mütterlichen Lipide auf die fetalen Lipidwerte und das fetale Wachstum zeigen. Dabei stellt der gesamte Fettstoffwechsel mit seinen verschiedenen Vernetzungen und Einflußgrößen speziell im Bezug auf das System von schwangerer Frau, Plazenta und Fetus ein noch in großen Teilen unerforschtes Gebiet dar, so dass hier weitere Forschungsarbeit erforderlich sein wird.
Management focused on maternal glucose control cannot normalize morbidity, e.g. the macrosomia rate in pregnancies with Gestational diabetes (GDM). We investigated the correlation between maternal and cord blood (CB) lipids and their relation to fetal and neonatal anthropometry in GDM pregnancies. In 187 GDM pregnancies measurements of cholesterol (Chol), trigylcerides (TG), free fatty acids (FFA), glycerol, LDL and HDL lipoproteins were performed in maternal serum at diagnosis and delivery and in CB. Ultrasound of fetal abdominal circumference (AC) was performed simultaneously with maternal blood sampling. Anthropometric measurement was obtained after birth. BMI and neonatal fat mass were calculated using these measurements. Maternal FFA levels were higher in mothers with large for gestational age (LGA) newborns than in those with appropriate for gestational age (AGA) newborns. Maternal levels of TG, FFA, glycerol, Chol and LDL at delivery correlated with those in cord blood. Cord blood triglycerides were negatively correlated with newborn birth weight, BMI and fat mass. TG were significantly higher in small for gestational age (SGA) newborns compared with AGA or LGA newborns. Lower fat mass in SGA- newborns might be responsible for lower expression and activity of adipose tissue associated lipoproteinlipase (LPL) in SGA- newborns and resulting higher TG- levels. In well- controlled GDM pregnancies, maternal lipids are strong predictors for fetal lipids and fetal growth. Further studies are needed to investigate the multiple influences of lipid metabolism within the network of pregnant woman, placenta and fetus.