dc.contributor.author
Bertram, Henriette
dc.date.accessioned
2018-06-07T21:35:36Z
dc.date.available
2011-01-24T10:55:37.426Z
dc.identifier.uri
https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/8137
dc.identifier.uri
http://dx.doi.org/10.17169/refubium-12336
dc.description.abstract
CMC-Patienten weisen selten eine auffällige klinische Symptomatik oder eine
stark eingeschränkte Ejektionsfraktion auf. Dennoch tragen sie ein erhöhtes
Risiko, im Laufe der Erkrankung eine dilatative Kardiomyopathie zu entwickeln.
Daher ist ein optimales „follow-up“ mit präzisen Untersuchungstechniken
vonnöten, um morphologische und funktionelle Veränderungen des Herzens
frühestmöglich zu detektieren und eine entsprechende Therapie einzuleiten.
Einige Studien haben bereits die Bedeutung der rechtsventrikulären Funktion
für die Prognose verschiedener kardialer Erkrankungen beschrieben. Doch ist
über die Funktion des rechten Ventrikels bei chronischer Myokarditis bisher
wenig bekannt. Daher wurden in dieser Arbeit mit Hilfe der MRT funktionelle
Veränderungen beider Ventrikel untersucht und interventrikuläre Interaktionen
beurteilt. Folgendes konnte gezeigt werden: 1\. Verglichen mit herzgesunden
Probanden weisen die CMC-Patienten in unserer Studie eine eingeschränkte
Ejektionsfraktion beider Ventrikel auf. Dabei ist lediglich der linke
Ventrikel dilatiert, während die Größe des rechten Ventrikels unverändert
bleibt. 2\. Auf ventrikulärer Ebene ist sowohl eine Abnahme der
Ejektionsfraktion als auch eine Dilatation des Ventrikels mit einer Zunahme
der Muskelmasse assoziiert. Möglicherweise ist dies Ausdruck einer
kompensatorischen Myokardhyper-trophie, eines ödematös aufgelockerten Myokards
oder auch Zeichen einer reaktiven extrazellulären Fibrose. 3\. Die RVEF und
LVEF der CMC-Patienten korrelieren nur mäßig miteinander. Daher scheinen
hämodynamische Veränderungen nicht alleine ausschlag-gebend für die
interventrikuläre Interaktion zu sein. Die Volumina beider Ventrikel
korrelieren stärker miteinander, sodass bei einer höhergradigen LV-Dilatation
auch der RV vergrößert ist. Gründe hierfür können sowohl ein unterschiedlicher
Wandaufbau der beiden Ventrikel als auch eine erhöhte RV-Nachlast bei Anstieg
des LVEDP sein. Des Weiteren zeigte sich die RVEF bei septaler Hypokinesie
signifikant vermindert. Demnach spielt anscheinend die Kontraktilität des
Interventrikularseptums eine entscheidende Rolle für die rechtsventrikuläre
Funktion. Somit interagiert der LV vornehmlich über seine anatomische aber
auch hämodynamische Verbindung mit dem RV. Die MRT kann anhand bestimmter
Sequenzen die intramyokardiale Entzündungs-reaktion im Rahmen einer akuten
Myokarditis nachweisen. Im chronischen Stadium der Erkrankung ist die
Inflammation jedoch sehr viel schwächer ausgeprägt. Daher wurde untersucht, ob
die MRT ebenso bei CMC-Patienten für den Nachweis entzündlicher Infiltrate im
Myokard geeignet ist. Folgendes konnte gezeigt werden: 1\. Das „late
enhancement“ weist im Vergleich zu Patienten mit akuter Myokarditis bei CMC
Patienten nur eine niedrige Sensitivität aber höhere Spezifität für den
Entzündungsnachweis auf. Grund hierfür ist wohl, dass das LE überwiegend
irreversibel geschädigtes Myokard, also Narbengewebe und Fibrose, darstellt.
Patienten mit einem LE weisen eine signifikant verminderte LVEF auf. 2\. Das
globale relative Enhancement und der relative Wassergehalt weisen eine im
Vergleich zum LE höhere Spezifität und untereinander eine vergleichbare
Sensitivität auf, jedoch ist das grE dem rW in seiner Spezifität überlegen.
3\. Die Aussagekraft erhöht sich bei kombinierter Betrachtung der einzelnen
Parameter (grE, rW und LE), dennoch fällt sie auch dann noch geringer aus als
bei der akuten Myokarditis. 4\. Die MRT eignet sich nicht zum
intramyokardialen Virusnachweis. Folglich bleibt hierfür eine
Endomyokardbiopsie unerlässlich. Im Rahmen einer chronischen Myokarditis kann
es zu Wandbewegungsstörungen kommen. Ursache hierfür ist eine
Myozytendegeneration mit konsekutivem Ersatz kontraktiler Elemente durch
fibrotisches Gewebe. In dieser Studie wurde eine Wand-bewegungsanalyse beider
Ventrikel durchgeführt und der Einfluss von Kinetik-störungen auf die
Ventrikelfunktion beurteilt. Folgendes konnte gezeigt werden: 1\. Lokale
Wandbwegungsstörungen treten häufiger auf als eine globale Hypokinesie, führen
aber lediglich zu einer geringen ventrikulären Funktions-einschränkung.
Dennoch ermöglicht die Analyse lokaler WBS selbst bei Patienten mit einer EF
im Normbereich den Nachweis einer bereits vorhandenen myokardialen Schädigung,
welche bei einer alleinigen Bewertung der ventriku-lären Funktionsparameter
unentdeckt bliebe. 2\. Unter einer globalen Hypokinesie kommt es in beiden
Ventrikeln zu einer Einschränkung der Ejektionsfraktion. Während sich der
linke Ventrikel erweitert, bleibt dagegen eine rechtsventrikuläre Dilatation
in der Regel aus. Möglicherweise spielen hierbei Unterschiede im Wandaufbau
und der zu leistenden Arbeit eine Rolle. 3\. Verglichen mit einer isolierten
globalen LV-Hypokinesie ist die LV-Funktion bei einer biventrikulären
Hypokinesie sehr viel stärker eingeschränkt. Möglicher-weise beschreibt dieser
Zusammenhang ein weiter fortgeschrittenes Krank-heitsstadium, bei der sich die
Inflammation über die anatomische Verbindung auf den RV ausweitet.
Andererseits könnte durch eine hämodynamische Interaktion bei einem
vorgeschädigten LV die zusätzliche RV-Dysfunktion einen additiven negativen
Effekt auf die globale EF haben. In dieser Studie konnte gezeigt werden, dass
Patienten mit chronischer Myokarditis zwar eine linksventrikulär betonte
Funktionseinschränkung aufweisen, die zusätzliche Untersuchung des rechten
Ventrikels dennoch wichtige Informationen liefert, um die globale Herzfunktion
optimal beurteilen zu können. Durch die systematische Funktionsanalyse sowie
die Beurteilung der intramyokardialen Entzündung bietet die MRT bei der
chronischen Myokarditis eine gute Grundlage für eine optimales „follow up“ und
eine bestmögliche Abschätzung der Prognose.
de
dc.description.abstract
Patients with chronic myocarditis (CMC) rarely show obvious clinical symptoms
with or without a significantly limited ejection fraction (EF). However, the
risk of developing a dilatative cardiomyopathy is increased. Therefore,
efficient and precise diagnostics within a close follow-up must detect
morphologic and functional changes at the most early stage to assure the
appropriate therapeutic regimen. Previous studies have described the
importance of the right ventricular function in the prognosis of cardiac
diseases. Its importance in chronic myocarditis, however, is less known. Thus,
our study intended to evaluate functional changes and interventricular
interactions of both ventricles with the use of MRI. The following results
were achieved: 1\. Compared to patients without cardiac disease, patients with
CMC presented with a limited ejection fraction in both ventricles and a
dilated left ventricle. The right ventricle remained unaltered. 2\. Both the
decreased ejection fraction and dilation of the ventricle was associated with
an increase of muscle mass. This may be the effect of a compensatory
myocardial hypertrophy, a bulked myocardial edema or an indicator of reactive
extracellular fibrosis. 3\. RVEF and LVEF did not show significant correlation
in CMC patients. Therefore, hemodynamic changes did not appear to be a
decisive factor in the interventricular interaction. Volumes of both
ventricles correlated well with each other, indicating an increase of RV with
an increase in LV-dilatation. This may be due to the difference in wall
morphology or the increased RV afterload when the LVEDP increases. In cases
with septal hypokinesia, the RVEF was significantly decreased, thus presuming
that the contractility of the interventricular septum plays a key role within
the right ventricular function. The LV predominantly interacts with the RV
through his anatomical and hemodynamic connections. Intramyocardial
inflammation in acute myocarditis can be detected by specific MRI sequences.
In chronic myocarditis, however, the inflammatory reaction is less distinct.
Therefore, this study evaluated the efficacy of MRI to detect inflammatory
regions within the myocardium. The following results were achieved: 1\. The
“late enhancement” in CMC patients shows a lower sensitivity but higher
specificity in the detection of inflammation when compared with patients with
acute myocarditis. 2\. In comparison to the LE, global relative enhancement
(grE) and the relative edema ratio (rW) show a higher specificity and equally
comparable sensitivity among each other. 3\. The informative value of these
parameters increases when considered individually, but remains lesser than in
patients with acute myocarditis. 4\. The MRI does not qualify for viral
detection. The endomyocardial biopsy is therefore indispensable. CMC may lead
to wall motion abnormalities. This is caused by degeneration of myocytes with
the consecutive replacement of contractile elements by fibrotic tissue. This
study analysed the kinetics of the myocardial wall of both ventricles with
regard to location and distribution of pathology and ventricular function. The
following results were achieved: 1\. Local kinetic disorders appear more
frequent than global hypokinesia, but only marginally decrease ventricular
function. However, the analyses of local kinetic disorders of the myocardial
wall is capable of detecting myocardial damage, even when patients present
normal values of EF, otherwise undetected when exclusively evaluating the
ventricular function parameters. 2\. Global hypokinesia leads to impaired EF
in both ventricles. Although dilatation of the left ventricle is apparent, the
right ventricle remains unaffected. This may be due to differences in wall
structure and the work load applied. 3\. Biventricular hypokinesia leads to
greater LV impairment when compared to isolated global LV hypokinesia. This
coherency may describe a progressive state in the disease with inflammation
extending to the RV via its anatomical connections. On the other hand, the
hemodynamic interaction and additional RV dysfunction could have an additive
negative effect on the global EF in a predamaged LV. This study demonstrates
the impaired function of the left ventricle in CMC patients and yields further
important information on right ventricular function to support an optimal
evaluation of cardiac function. The MRI qualifies to support the optimal
follow-up and prognosis of CMC patients by systematic function analyses and
the evaluation of intramyocardial inflammation.
en
dc.rights.uri
http://www.fu-berlin.de/sites/refubium/rechtliches/Nutzungsbedingungen
dc.subject
chronic myocarditis
dc.subject
late enhancement
dc.subject
globales relatives enhancement
dc.subject.ddc
600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften::610 Medizin und Gesundheit
dc.title
Beurteilung der ventrikulären Funktion und interventrikulärer Interaktionen
bei Patienten mit chronischer Myokarditis- verschiedene MRT-Techniken
dc.contributor.contact
henriettehelene.bertram@medizin.uni-leipzig.de
dc.contributor.firstReferee
Prof. Dr. med. M. Gutberlet
dc.contributor.furtherReferee
Priv.-Doz. Dr med. R.Röttgen
dc.contributor.furtherReferee
Prof. Dr. med. D. Hahn
dc.date.accepted
2011-02-04
dc.identifier.urn
urn:nbn:de:kobv:188-fudissthesis000000020675-6
dc.title.translated
Evaluation of ventricular function and interventricular interactions in
patients with chronic myocarditis- different MRI techniques
en
refubium.affiliation
Charité - Universitätsmedizin Berlin
de
refubium.mycore.fudocsId
FUDISS_thesis_000000020675
refubium.mycore.derivateId
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open access