dc.contributor.author
Lindig-Knopke, Claudia geb Lindig
dc.date.accessioned
2018-06-07T21:34:13Z
dc.date.available
2012-08-27T10:29:36.501Z
dc.identifier.uri
https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/8097
dc.identifier.uri
http://dx.doi.org/10.17169/refubium-12296
dc.description.abstract
Schlaganfall und Myokardinfarkt als Beispiel für Akutereignisse auf dem Gebiet
der Herzkreislauferkrankungen stellen weltweit zwei der häufigsten
Todesursachen dar. Ein Schlaganfall ist darüber hinaus der häufigste Grund für
Invalidität bei Erwachsenen. Das Statistische Bundesamt hat die durch
Schlaganfälle in Deutschland verursachte Gesamtkostenbelastung für das Jahr
2008 mit 8,1 Mrd. Euro angegeben, zurück¬zuführen auf etwa 200.000
Schlaganfälle pro Jahr. Im selben Jahr wurden für die Behandlung ischämischer
Herzkrankheiten 6,2 Mrd. Euro aufgewendet. Derzeit gibt es nur wenige
ökonomische Erhebungen, die die mit einem Schlaganfall oder Myokard¬infarkt
assoziierten Kosten im Zeitverlauf untersuchen. Gegenstand der Untersuchung:
Ziel der vorliegenden Arbeit war die Darstellung der mit Erkrankungen des
Herzkreislaufsystems assoziierten Kosten aus routinemäßig verfügbaren
Krankenkassendaten am Beispiel eines zerebrovaskulären (Schlaganfall) und
eines kardiovaskulären (Myokardinfarkt) Akutereignisses zu berechnen und im
Zeit¬verlauf darzustellen. Methoden: Die Kostenanalyse basierte auf einer
retrospektiven Analyse von Abrechungsdaten einer deutschen gesetzlichen
Krankenkasse mit etwa 6,5 Mio. Versicherten. Die Daten von Patienten mit
Schlaganfall oder Myokardinfarkt wurden extrahiert, nachdem anhand des
dokumentierten ICD-10-Codes in den Jahren 2004 oder 2005 ein stationärer
Aufenthalt wegen eines der beiden Akutereignisse vorlag. Für diese Patienten
wurden die Kosten über einen Zeitraum von einem Jahr nach sowie 8 Wochen vor
dem Ereignis auf wöchentlicher Basis untersucht. Die Daten wurden aus der
Perspektive einer gesetzlichen Krankenversicherung analysiert. Ergebnisse: In
die Analyse konnten 18.106 Patienten (Durchschnittsalter 73,65 ± 12,55 Jahre),
die in den Jahren 2004 oder 2005 mit einem Schlaganfall
hospitalisierungs¬pflichtig wurden, eingeschlossen werden. Der Anteil
männlicher Patienten lag bei 44 %. 30 % dieser Patienten verstarben während
des Zeitraumes der Datenverfügbarkeit. Die mittleren Gesamtkosten pro Patient
im ersten Jahr nach dem Schlaganfall lagen bei 11.822 Euro. 75 % (8.856 Euro)
entfielen hierbei auf stationäre Aufenthalte. Es wurden attributable
Schlaganfallkosten in Höhe von 3.573 Euro ermittelt. Insgesamt stiegen die
Kosten im Vergleich zum Vorzeitraum um den Faktor 1,43. Etwa die Hälfte der
Jahres¬kosten wurde bereits während der ersten 4 Wochen nach dem Ereignis
verursacht. Die mittlere Dauer des initialen Krankenhausaufenthaltes lag bei
13,02 Tagen. Des Weiteren konnten 15.185 Patienten, die auf Grund der Diagnose
Myokardinfarkt stationär behandelt werden mussten (Durchschnittsalter 71,10 ±
12,58 Jahre), in die Analyse eingeschlossen werden. Das Patientenkollektiv
bestand zu 57 % aus Männern. Die Mortalität lag bei 25 %. Die
ereignisbezogenen Gesamtkosten beliefen sich auf 13.061 Euro pro Patient im
ersten Jahr nach einem Myokardinfarkt. Mit 10.505 Euro ließ sich der größte
Teil der Gesamtkosten (ca. 80 %) auf Krankenhausaufenthalte zurück¬führen. Die
attributablen Kosten lagen bei 7.266 Euro pro Patient. Verglichen mit dem
Zeitraum vor dem Initialereignis stiegen die Gesamtkosten um den Faktor 2,25.
Nach 2 Wochen war bereits die Hälfte der Jahreskosten erreicht, nach 6 Monaten
80 %. Die mittlere Verweildauer des initialen stationären Aufenthaltes betrug
10,43 Tage. Schlussfolgerung: Die Akutereignisse Schlaganfall und
Myokardinfarkt sind aus Sicht der gesetzlichen Krankenkasse mit erheblichen
Folgekosten verbunden. Eine wesentliche Determinante für diese Kosten stellen
die Hospitalisierungskosten dar. Aus diesem Grund sollten Bemühungen, die
Krankheitskosten einzusparen, v. a. bei der Dauer des Krankenhausaufenthaltes
sowie der medizinischen Versorgung mit dem Ziel, die Invalidität der Patienten
nach kardio- resp. zerebrovaskulären Ereignissen zu mini¬mieren, ansetzen.
Neben einer effektiven Prävention sollte demnach einem effizienten Prozess-
und Behandlungsmanagement während der stationären Unter¬bringung eine
besondere Bedeutung zukommen. Ausblick: Die durch kardio- und zerebrovaskuläre
Akutereignisse wie Schlaganfall und Myokardinfarkt verursachten Kosten sind
erheblich. Ökonomische Analysen von Behandlungsstrategien und –plänen für
Patienten werden dazu beitragen, die zur Verfügung stehenden Ressourcen
optimal einzusetzen und den größtmöglichen Nutzen daraus zu ziehen.
de
dc.description.abstract
Background: Cardio- and cerebrovascular diseases are a major health problem in
the industrialized world and one of the leading causes of death in both men
and women. The Federal Statistical Office of Germany reported total costs of
8.1 billion Euros for 2008 due to approximately 200,000 strokes per year. 6.2
billion Euros were paid for ischemic heart disease in 2008 in Germany. There
are few economic studies on the costs associated with stroke or myocardial
infarction. Methods: A retrospective review of the medical, hospital and drug
claims data in the database of a German statutory health insurance covering
about 6.5 mill. Insurees was performed. The data of patients suffering from
stroke or myocardial infarction were extracted, by using the documented
hospital ICD-10 codes during 2004 and 2005. For these patients all the charges
incurred over a one-year period after the initial index event were reviewed
and summarized on the basis of weekly costs and from the third party payer’s
perspective. Results: 18109 patient with primary diagnosis of stroke (44 %
male patients) were included, with an average age of 73.65 ± 12.55 years. The
cumulative total cost was about 11822 Euros per patient for the first year.
The largest burden of the first year after stroke is due to in-patient stays,
which represents approximately 85 % of the total costs (about 8856 Euros per
year and patient). Furthermore 15185 patients with primary diagnosis of
mycardial infarction (57 % male patients) with an average age of 71.10 ± 12.58
years were included. The cumulative total cost was about 13 061 Euros per
patient for the first year. The largest burden of the first year after
myocardial infarction is due to in-patient stays, which represents
approximately 80 % of the total costs (about 10 505 Euros per year and
patient). Conclusion: Stroke and myocardial infarction are related to
significant economic costs from the perspective of statutory health insurance.
This burden occurs in particular within the first four weeks after first
stroke respectively within the first two weeks after a first myocardial
infarction, where the half of the total annual cost is reached. For this
reason the efficient management of the acute event is outstanding important.
en
dc.rights.uri
http://www.fu-berlin.de/sites/refubium/rechtliches/Nutzungsbedingungen
dc.subject
economic burden
dc.subject
retrospective data-analysis
dc.subject
myocardial infarction
dc.subject
statutory health insurance
dc.subject.ddc
600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften::610 Medizin und Gesundheit
dc.title
Kosten kardio- und zerebrovaskulärer Akutereignisse in Deutschland
dc.contributor.firstReferee
Prof. Dr. S. N. Willich
dc.contributor.furtherReferee
Prof. Dr. Dr. W. Kirch
dc.contributor.furtherReferee
Prof. Dr. F. Hessel
dc.date.accepted
2012-09-07
dc.identifier.urn
urn:nbn:de:kobv:188-fudissthesis000000037944-3
dc.title.subtitle
eine gesundheitsökonomische Analyse aus Perspektive der gesetzlichen
Krankenkassen
dc.title.translated
The costs of cardio- and cerebrovascular diseases
en
dc.title.translatedsubtitle
a longitudinal analysis of German heath insurance data
en
refubium.affiliation
Charité - Universitätsmedizin Berlin
de
refubium.mycore.fudocsId
FUDISS_thesis_000000037944
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open access