Ziele: Mit dem Bundestagsbeschluss vom 28. Juni 2002 wurde die Einführung eines qualitätsgesicherten, bundesweiten und bevölkerungsbezogenen Mammographie- Screening-Programms für Frauen von 50 Jahren und älter festgelegt, wobei der Auftrag an die Kassenärztliche Bundesvereinigung sowie die Spitzenverbände der Krankenkassen erging. Um die hohe Qualität und die speziellen Standards in der Durchführung und den diagnostischen Ergebnissen sicherzustellen, wurden im Rahmen dieses Programms erstmals deutsche und europäische Leitlinien verankert. Für die diagnostischen Anforderungen der Radiologie und der Pathologie bedeutet dies, dass jeder erhobene Befund einer „Doppelbefundung“ unterzogen werden muss. Dieser Fortschritt in der Qualität geht jedoch einher mit einer Zeitverzögerung und einem höheren Kostenaufwand. Zur Kostenminimierung und Beschleunigung des Prozesses der Doppelbefundung wurde ein neuer Telepathologischer Konsultationsservice entwickelt, welcher auf den Erfahrungen des Telepathology Consultation Center (TPCC) der Union International Contre le Cancer (UICC) basiert. Um die diagnostische Sicherheit und die Effektivität der telepathologischen Zweitbefundung im Vergleich zu der konventionellen Zweitbefundung zu beurteilen, wurde im Januar 2005 eine Studie begonnen, die Gegenstand dieser Arbeit ist. Material und Methoden: Die Übertragung der im Screening erhobenen Daten erfolgte IT-gestützt. Bei dem in der Studie genutzten Betriebssystem handelte es sich um den Windows 2003 Server. Als Datenbanksystem wurde der Microsoft SQL-Server 2000 verwendet und als Webserver diente der Microsoft Internet Information Server. Die Webseiten, Formate und Kontrollmechanismen wurden durch ASP Script und JavaScript verschlüsselt. Eine Studie mit 313 Fällen der Mamma-Routine-Diagnostik wurde angelegt. Alle teilnehmenden Pathologen arbeiteten sowohl als Erstbefunder als auch als konventionelle und telepathologische Zweitbefunder. Ergebnisse und Schlussfolgerungen: Die Qualität der telepathologischen Befundung ist mit der konventionellen Befundung vergleichbar. Dennoch ist die Befundlaufzeit durchschnittlich 1 bis 2 Tage kürzer als auf konventionellem Weg (Postverzögerung). Eine telepathologische Anfrage zu erstellen, ist zwar doppelt so zeitintensiv wie eine konventionelle Anfrage zu entwerfen, dieses Verhältnis könnte jedoch durch eine Schnittstelle zwischen dem Pathologischen Informationssystem und dem Telepathologischen Server sowie durch den Einsatz von virtueller Mikroskopie umgekehrt werden. Der Telepathologische Konsultationsservice der Professional Association of German Pathologists bietet einen effizienten und zugleich effektiven Weg, um eine Zweitmeinung zu erhalten. Die Ergebnisse der Studie wurden 2005 publiziert und auf der 89. Tagung der Deutschen Gesellschaft für Pathologie (18. - 21. Mai 2005) als „Bester Forschungsbeitrag 2005“ ausgezeichnet.
Aims: With the decision of the Lower House of the German Parliament on July 28th in 2002 a German screening program was started for identifying breast cancer in the population of women fifty and above. The order was issued to the federal medical insurance alliance and the high associations of the health insurance company. For the first time German and European guidelines were established in this program to guarantee the high quality and the special standards: All given statements of the radiologists and pathologists have to be verified by a second opinion. But this advance in quality is combined with a delay in time and additional expenses. In order to reduce the costs and to speed up the second opinion process a new Telepathology Consultation Service was developed based on the experiences of the Telepathology Consultation Center (TPCC) of the Union International Contre le Cancer (UICC). To examine the diagnostic certainty and the effectiveness of telepathological consultation in comparison to conventional consultation a study was started in January 2005 which is the subject-matter of this assignment. Methods and Material: The complete web-based service is operated under MS Windows 2003 Server. As web server the Internet Information Server was used and as database the SQL-Server (both Microsoft products). The websites, forms and control mechanism have been encrypted by ASP scripts and JavaScript. A study containing 313 cases of mamma- routine-diagnostics has been carried out. All participant pathologists worked as first consultants, conventional second consultants and as second telepathological consultants. Results & Conclusion: The quality of telepathological diagnosis was equal to the conventional diagnosis. In fact Telepathology allows a faster respond of one to two days (conventional postal delay). The time to prepare a telepathology request is about twice as the conventional time. This ratio may be inverted by an interface between the Pathology Information System and the Telepathology Server and the use of virtual microscopy. Finally the Telepathology Consultation Service of the Professional Association of German Pathologists is a fast and effective German-language, internet-based service for obtaining a second opinion. The results of this study were first published in 2005 and the study has been awarded to be the “best research contribution 2005” at the 89th Congress of the Professional Association of German Pathologists (18th – 21st May 2005).