How is the quality of financial reporting affected by an effective corporate governance structure? What is considered to be high-quality financial reporting? What can be assumed about the attitude of an effective means of corporate governance (e.g. the members of a supervisory board) concerning the quality of financial reporting? This thesis compromises three empirical studies which address the effect of the corporate governance on the financial reporting quality of German firms. The first study investigates the reaction of the German capital market as a consequence of the accounting errors that have been revealed by industry peers within the German Financial Reporting Enforcement Process. Besides, it answers the question how the transparency of financial reporting changes as a consequence of an industry peer’s error announcement. It reveals that industry peers to error announcing firms experience statistically significant stock price declines when an accounting error is announced. Moreover, the amount of timely loss recognition increases in post-error-announcement years. This finding is associated with a higher quality of financial reporting. The second study analyzes the effect of the Basle III rules as well as specific characteristics of the corporate governance structure on income smoothing of German co-operative banks. Empirical results support the thesis that income smoothing through the use of loan loss provisions has been less pronounced since the announcement of the Basle III rules in December, 2010. Besides, effective supervisory boards are shown to support income smoothing in pre-Basle III years whereas they mitigate income smoothing in post-Basle III years. This may be explained by stricter requirements concerning the suitability of supervisory board members and altered regulatory own funds definitions. The final study addresses the effect of legal form differences (AG versus eG) on the transparency of financial reporting. Besides, the effect of an effective supervisory board is investigated. Results suggest that co-operative firms exhibit lower financial reporting quality than private corporations as measured by timely loss recognition, income smoothing, and the propensity to avoid reporting small losses. Earnings properties and supervisory board characteristics differ between co-operative firms and non-listed stock corporations.
Wie wirkt sich eine effektive Corporate Governance auf die Qualität der Finanzberichterstattung aus? Was wird unter qualitativ hochwertiger Finanzberichterstattung verstanden? Und welche Annahme kann getroffen werden bezüglich der Einstellung einer effektiven Corporate Governance (z. B. durch ein Aufsichtsratsmitglied) in Bezug auf die Qualität der Finanzberichterstattung. Die Arbeit umfasst drei empirische Studien zum Einfluss der Corporate Governance auf die Qualität der Finanzberichterstattung deutscher Unternehmen. Die erste Studie untersucht die Kapitalmarktreaktion im dt. CDAX© in Folge von durch Branchenpeers bekanntgegebenen Bilanzierungsfehlern im Rahmen des DPR-Prüfungsverfahrens. Daran anschließend wird der Frage nachgegangen, wie sich die Transparenz der Finanzberichterstattung von selbst nicht direkt betroffenen Unternehmen als Folge der Bekanntgabe eines Bilanzierungsfehlers durch einen Branchenpeer ändert. Die Studie kommt zu dem Ergebnis, dass Branchenpeers zu fehlerveröffentlichenden Unternehmen um den Veröffentlichungstag statistisch signifikante Kursrückgänge erfahren. Darüber hinaus steigt im Jahresabschluss nach der Fehlerbekanntgabe eines Branchenpeers das Ausmaß bedingt vorsichtiger Bilanzierung an. Diese bilanzpolitische Maßnahme wird allgemein mit einer qualitativ höherwertigen Finanzberichterstattung in Verbindung gebracht. Die zweite Studie analysiert den Effekt von Basel III sowie spezifischer Charakteristika der Corporate Goveranance auf die Gewinnglättung deutscher Genossenschaftsbanken. Empirische Befunde zeigen, dass die Gewinnglättung durch die Kreditrisikovorsorge nach der Bekanntgabe der Basel III Regularien im Dezember 2010 abnimmt. Ferner kann gezeigt werden, dass effektive Aufsichtsräte vor Basel III die Gewinnglättung positiv beeinflussen. Nach Basel III wirken sich effektive Aufsichtsräte abschwächend auf die Gewinnglättung aus. Eine mögliche Erklärung kann in strikteren Anforderungen an die Eignung von Aufsichtsräten und veränderten Eigenmitteldefinitionen durch die Revision der Baseler Regularien gefunden werden. Die letzte Studie untersucht den Effekt der Rechtsform (eG versus AG) auf die Transparenz der Finanzberichterstattung deutscher Kapitalgesellschaften. Darüber hinaus wird auch der Effekt eines effektiven Aufsichtsrates adressiert. Die Ergebnisse legen nahe, dass die Qualität der Finanzberichterstattung von Genossenschaften tendenziell geringer ist als bei vergleichbaren nicht-börsennotierten Aktiengesellschaften, wobei die Qualität über die bedingt vorsichtige Bilanzierung, die Gewinnglättung, sowie die Wahrscheinlichkeit des Ausweises von schwachen Verlusten approximiert wurde. Unterschiede zwischen den Rechtsformen zeigen sich sowohl bei der Ergebnisdarstellung als auch bei den Aufsichtsratsmerkmalen.