dc.contributor.author
Schouler-Ocak, Meryam
dc.date.accessioned
2018-06-07T21:25:12Z
dc.date.available
2012-07-31T07:02:40.608Z
dc.identifier.uri
https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/7877
dc.identifier.uri
http://dx.doi.org/10.17169/refubium-12076
dc.description.abstract
In verschiedenen Studien konnte ein höheres Risiko für das Vorliegen
psychischer Beschwerden wie Depression, Ängstlichkeit oder ein erhöhtes
Suizidrisiko bei Menschen mit Migrationshintergrund aufgezeigt werden (Hovey &
Magaña, 2000; Merbach et al., 2008). In Deutschland existierte bislang wenig
Forschung, die sich mit psychischen Störungen und deren Behandlung bei
Menschen mit Migrationshintergrund befasste. Vorliegende Zahlen aus
unterschiedlichen Versorgungsregionen wiesen darauf hin, dass Migranten von
Teilen der psychiatrischen Versorgung oft nur unzureichend erreicht bzw. über-
sowie unterversorgt wurden. Vor diesem Hintergrund war unser Ziel, Daten zur
aktuellen Versorgungssituation bezüglich der Inanspruchnahme der stationären –
psychiatrischen und der ambulanten in Psychiatrischen Institutsambulanzen in
den Einrichtungen der Psychiatrie und Psychotherapie durch Menschen mit
Migrationshintergrund zu erheben. Zugleich untersuchten wir die
Häufigkeitsverteilungen der diagnostischen Zuordnungen bei diesen Patienten.
Migranten im stationären Bereich erhielten im Vergleich zu einheimischen
Patienten mehr diagnostische Zuordnungen aus dem Spektrum der F2 - Diagnosen.
Im ambulanten Bereich waren Erkrankungen aus dem Affektiven Bereich häufiger.
Unsere Untersuchungen wiesen darauf hin, dass die Inanspruchnahme der
psychiatrischen Versorgung durch Patienten mit Migrationshintergrund in
stationären und ambulanten Bereichen unterschiedlich ist. Während die
Migranten im stationären - psychiatrischen Bereich im Durchschnitt
entsprechend ihrem Bevölkerungsanteil repräsentiert sind, sind sie in
Psychiatrischen Institutsambulanzen überrepräsentiert. Bezüglich der Prävalenz
der Depression bei älteren Migranten wurde festgestellt, dass bei Menschen mit
Migrationshintergrund im Alter von 50 Jahren und älter eine erhöhte Prävalenz
für Depression im Vergleich zu gleichaltrigen Einheimischen bestand.
Depression gilt auch als Risikofaktor für dementielle Erkrankungen, so dass
diese Erkenntnisse auch diesbezüglich Bedeutung haben. Die Diagnostik,
Behandlung und Vorbeugung der Depression bei alternden Migranten ist daher ein
vorrangiges Ziel zukünftiger Interventionsstudien. In den Untersuchungen zu
Erklärungsmodellen süchtigen Verhaltens konnten wir zeigen, dass die
Erklärungsmodelle von türkisch-stämmigen Jugendliche sich von der westlichen
Schulmedizin erheblich unterscheiden und die Betroffenen durch einfache
Übersetzung gebräuchlicher Konzepte aus dem Deutschen schlecht erreicht werden
können. Die bloße Übersetzung der Informationsmaterialien reicht nicht aus.
Kulturspezifische Aspekte müssen mit dem Ziel einer besseren Versorgung
abhängigkeitskranker Patienten mit Migrationshintergrund integriert werden.
Zukünftigen Studien sollten weitere Untersuchungen zu epidemiologischen Daten
bezüglich psychischer Erkrankungen und ihre Versorgung bei Patienten mit
Migrationshintergrund fokussieren. Zudem sollten auch bei anderen Störungen
Untersuchungen zu Erklärungsmodellen und Behandlungserwartungen erfolgen, um
die Betroffenen besser erreichen und entsprechend auch behandeln zu können.
Die Ausweitung der Versorgungs- und Migrationsforschung ist zu wünschen.
de
dc.description.abstract
To date research on mental health and treatment of mental disorders among
migrants were limited locally. The here presented studies are among the first
to present German wide representative data on utilization of psychiatric and
psychotherapeutic health services by migrants. In these studies it was shown
that the rate of migrants treated in in-patient care approaches the rate of
migrants in the general public. Migrants are overrepresented in psychiatric
outpatient services (Psychiatrische Institutsambulanzen). Significantly more
migrants in in-patient treatment received F2-spectrum diagnoses than non-
migrants. Yet, in out-patient services migrants more commonly received an
affective disorder diagnosis. Barriers to mental health services can result
from a culturally diverging understanding of disorders and their treatment.
Thus, studying these differing culture-shaped beliefs can guide overcoming
barriers to care. Furthermore, it was found that the prevalence of depression,
a risk factor for dementia, was increased in older aged migrants. Future
studies could focus on the epidemiology of mental disorders and treatment of
migrants. Among other questions, such studies could focus on explanatory
models, illness perception, and treatment expectations.
en
dc.rights.uri
http://www.fu-berlin.de/sites/refubium/rechtliches/Nutzungsbedingungen
dc.subject
migrant patients
dc.subject
mental health service utilization
dc.subject
out-patient services
dc.subject
in-patient services
dc.subject
explanatory models
dc.subject.ddc
600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften::610 Medizin und Gesundheit
dc.title
Die Versorgung von Patienten mit Migrationshintergrund im psychiatrisch-
psychotherapeutischen Gesundheitssystem
dc.contributor.contact
meryam.schouler-ocak@charite.de
dc.contributor.firstReferee
Prof. Dr. Georg Juckel
dc.contributor.furtherReferee
Prof. Dr. Michaela Amering
dc.date.accepted
2012-07-09
dc.identifier.urn
urn:nbn:de:kobv:188-fudissthesis000000038338-5
dc.title.translated
The utilization of psychiatric and psychotherapeutic health services for
migrant patients
en
refubium.affiliation
Charité - Universitätsmedizin Berlin
de
refubium.mycore.fudocsId
FUDISS_thesis_000000038338
refubium.mycore.derivateId
FUDISS_derivate_000000013052
dcterms.accessRights.dnb
free
dcterms.accessRights.openaire
open access