Ein persistierender Ductus Arteriosus ist das häufigste kardiale Problem von sehr kleinen Frühgeborenen und kann zu kardiopulmonalem Versagen sowie einer cerebralen, mesenterialen und renalen Minderdurchblutung führen. Die Behandlung erfolgt primär medikamentös mit Cyclooxygenase-Hemmern. Etabliert für diese Indikation ist Indometacin, die Behandlung ist aber mit zahlreichen Nebenwirkungen verbunden. Für Ibuprofen wurde eine vergleichbare Effektivität bei zum Teil geringeren Einschränkungen der Durchblutungssituation nachgeschalteter Organe nachgewiesen. Es fehlen jedoch umfangreiche Vergleichsstudien mit der Hochrisikogruppe der ELBW- und VLBW- Kinder, insbesondere gibt es keine Langzeitergebnisse. Die vorliegende Arbeit vergleicht retrospektiv den klinischen Verlauf, die Komplikationen und das neurologische Langzeitergebnis von 182 Kindern (Gestationsalter <35 SSW/Median: 28 SSW, Geburtsgewicht <1500g/Median: 850g) mit Indometacin- oder Ibuprofenbehandlung. Die Verschlussrate betrug in der Indometacingruppe 72% gegenüber 68% in der Ibuprofengruppe. Eine Einteilung abhängig vom Gestationsalter ergab für Kinder mit einem Gestationsalter von weniger als 27 SSW eine Erfolgsrate von 65%, wohingegen die Erfolgsrate bei einem Gestationsalter von mehr als 27 SSW bis zu 90% betrug. Im klinischen Verlauf ergaben sich keine Unterschiede bezüglich der Gewichtsentwicklung und der respiratorischen Parameter. Die Nierenfunktion war in beiden Gruppen nur geringfügig beeinträchtigt (3%). Eine Gegenüberstellung der Kinder, die auf die medikamentöse Therapie ansprachen (Responder), und der ligierten Kinder (Non-Responder) ergab, dass es sich bei den Respondern schon vor Beginn der Therapie um die älteren und gesünderen Kinder handelte. In dieser Studie wurde erstmalig die neurologische Langzeitentwicklung nach Ductusintervention mit Indometacin und Ibuprofen verglichen. Dokumentierte Untersuchungen erfolgten an Hand der Griffith-Scale, des Bayley-Tests sowie des Early Motor Pattern Profiles (EMPP). Nach allen Verfahren ergaben sich im Median keine Unterschiede zwischen beiden Behandlungsgruppen. Es zeigte sich in der Ibuprofengruppe mit 25% nach 24 Monaten ein tendenziell günstigeres Ergebnis bezüglich des Auftretens schwerer neurologischer Beeinträchtigungen an Hand des Griffith-Scale und des Bayley-Tests (vs. 31% in der Indometacingruppe). Diese Untersuchungen bewerten vorrangig die kognitive und soziale Sprache sowie das soziale Verhalten. Kein Unterschied zeigte sich hingegen bezüglich grober Motorik - 97% der Kinder beider Gruppen konnten im Alter von 2 Jahren frei laufen. Zusammenfassend wurden im Rahmen dieser retrospektiven Untersuchung keine relevanten Unterschiede zwischen den Behandlungsgruppen Indometacin und Ibuprofen bezüglich Verschluss- und Komplikationsrate sowie des Langzeitverlaufs festgestellt. Deutlich wurde jedoch das schlechte Ansprechen der ELBW-Kinder bzw. der Kinder mit einem GA von weniger als 27 SSW auf die medikamentöse Therapie. Insbesondere ein zweiter Rescue-Zyklus war in dieser Patientengruppe selten erfolgreich und führte somit zu einer zeitlichen Verzögerung bis zum operativen Verschluss des Ductus. Diese Verlängerung der PDA-Dauer ist mit einer erhöhten Komplikationsrate assoziiert und könnte auch ursächlich für das schlechtere neurologische Langzeitoutcome in dieser Gruppe sein.
Persisting Ductus arteriosus (PDA) is the most common cardiac problem of preterm infants. Cyclooxagenase inhibitors represent the current treatment of choice. Unfortunately, the available data on the intervention of PDA in very low birthweight children (VLBW) are limited. Especially the effects on the longterm outcome of these children has not yet been evaluated. The present study investigates the clinical course of 182 VLBW children treated with either indometacin or ibuprofen. Additionally to the clinical profiles, the rates of complications and the success of medical treatment, the neurological longterm outcome of the patients were explored. For conclusion, there were no significant differences between the indometacin and ibuprofen groups. Nevertheless, a tendency towards a better longterm outcome with less severely delayed children was observed after the ibuprofen treatment. Furthermore, children with a gestational age less than 27 weeks showed a reduced respondance upon cyclooxygenase inhibitor therapy.