In dieser Arbeit ist mit immunhistochemischen Methoden untersucht worden, welche Zellen in welchem Verhältnis zueinander und in welcher zeitlichen Abfolge die Hornhaut nach Keratoplastik infiltrieren, nachdem auf verschiedene Weise immunsuppressiv bzw. tolerogen therapiert wurde. Spender- und Empfängerstamm des verwendeten Rattenmodells sind hinsichtlich ihrer Histokompatibilitätsantigene vollständig inkompatibel, und es kommt bei unbehandelten Tieren immer zur Abstoßung des Transplantates.
Die Blockade des CD4-Moleküls der T-Helferzellen durch den monoklonalen Anti- CD4-Antikörper RIB5/2 führt zu einem Rückgang der Zahl aller das Transplantat infiltrierenden Zellpopulationen. Dem liegt höchstwahrscheinlich ein Überwiegen immunsuppressiv wirkender Th2-Zytokine zugrunde, die nach Antigenerkennung bei blockiertem CD4-Molekül von T-Zellen vermehrt sezerniert werden.
Diese histologische entspricht der klinischen Beobachtung, daß ein Großteil der so behandelten Tiere ihre Transplantate nicht abstoßen.
Die Behandlung mit Leflunomid bzw. Cyclosporin A blieb in diesem Modell ohne Effekt.
Die Arbeit gibt einen Hinweis darauf, daß eine Störung der T-Helferzellen an zentraler Stelle in die Abstoßungsreaktion an der Hornhaut eingreift und unterstützt die These, daß CD4+ Zellen, wenn auch nicht als Effektorzellen im Sinne von die Gewebezerstörung letztlich ausführende Zellen, doch durch ihre steuernde Funktion eine zentrale Position innerhalb der Abstoßungsreaktion einnehmen.
Anti-CD4-Antikörper stellen somit eine erfolgversprechende Therapiealternative zur Verhinderung der Transplantatabstoßung nach Keratoplastik dar.
Utilising immunohistochemistry it has been investigated which cells of the immune system in which proportion to each other and in which timely sequence are infiltrating the graft after penetrating keratoplasty in the rat eye. After transplantation the rats had been treated with different immunosuppressing or tolerogenic agents. The rat strains used as donor and recipient are different in their MHC antigens so that transplantation in untreated animals always leads to allograft rejection.
Blocking the CD4 antigen expressed on T-helper cells by treating the animals with the monoclonal anti-CD4 antibody RIB 5/2 leads to much less infiltration of the graft by all cell populations investigated. This is probably due to the increased secretion of Th2-cytokines by T-helper cells on antigen recognition after blocking the CD4-molecule. Th2-cytokines are immunosuppressing in the context of allograft rejection.
This is corresponding to the clinical observation that most of the animals treated with the anti-CD4 antibody are not rejecting their graft.
Treatment with Leflunomide or with Cyclosporine remained without effect in this setting.
These results support the view that CD4+ T-cells although not destroying the infiltrated tissue themselves are of central importance in allograft rejection because of their initialising role and that blocking normal T-cell function may interrupt allograft reaction in the cornea.
Treatment with anti-CD4 antibodies seems to be a promising alternative in preventing allograft rejection after penetrating keratoplasty.