Für die Untersuchungen standen 925 Rinder aus drei Betrieben in Brandenburg und dem Patientengut der Klinik für Klauentiere der Freien Universität Berlin zur Verfügung. Die Tiere wurden in drei Gruppen eingeteilt: Milchkälber, Jungrinder und Jungbullen, Kühe. Die Betriebe hatten unterschiedliche Haltungsbedingungen sowie verschiedene Vorgeschichten bezüglich des Vorkommens von Augenveränderungen. Die Tiere wurden einer allgemeinen und einer ophthalmologischen Untersuchung unterzogen. Bei 41,8 % der Tiere konnten pathologische Veränderungen an den Augen festgestellt werden. Bei 66,4 % dieser Rinder wurden beidseits Veränderungen beobachtet. Die am häufigsten gestellten Diagnosen waren Katarakte unterschiedlicher Art, Lokalisation und Größe. Hornhautveränderungen erschienen meist als umschriebene Trübungen, die als Hornhautnarben anzusehen sind. Zusätzlich konnte eine erstaunliche Vielzahl an Diagnosen gestellt werden, z. B. Konjunktivitis, Exophthalmus, Enophthalmus, bilateral konvergierender Strabismus mit Exophthalmus oder subkonjunktivale Hämorrhagien. Einige dieser Veränderungen traten in den einzelnen Altersgruppen oder Betrieben in unterschiedlicher Häufigkeit auf. Tiere, die mit einer Augenerkrankung vorgestellt wurden, sind in einer gesonderten Gruppe enthalten, in der einige sehr interessante Fälle anzutreffen sind. In dieser Gruppe sind auch Tiere zu finden, die an einer der beiden bedeutendsten Augenerkrankungen des Rindes litten, der infektiösen bovinen Keratokonjunktivitis und dem Plattenepithelkarzinom. Am Schlachthof wurden die Augen von 486 Rindern befundet. 70 davon wiesen Augenveränderungen auf (14,4 %). Diese Augen gelangten zur pathomorphologischen Untersuchung. Zuerst wurden sie einer ophthalmologischen Untersuchung unterzogen, dann in YANOFF’scher Lösung fixiert. Anschließend folgte eine pathologisch-anatomische Untersuchung. Danach wurden sie in Paraffin eingebettet, geschnitten und H.E. gefärbt. Linsen- und Hornhautveränderungen waren die im Rahmen der makroskopischen Untersuchungen am häufigsten gestellten Diagnosen. Der Vergleich der drei makroskopischen Untersuchungstechniken ergab hohe Übereinstimmungen ihrer jeweiligen Resultate. Die pathomorphologisch am häufigsten zu beobachtenden Veränderungen waren herdförmige Degenerationen und Nekrosen des Linsengewebes. Weiterhin zeigten sich die Hornhautveränderungen als stromales Ödem, Keratitis oder stromale Degeneration. Zusätzlich fanden sich Fibrinausflockungen in den Augenkammern, Entzündungen in diversen Augenabschnitten, dystrophe Verkalkungen und metaplastische Verknorpelungen der Sclera sowie peribulbäre Hämatome. Die Gegenüberstellung der makroskopischen und der pathomorphologischen Untersuchung ergab vergleichbare Befunde im Mittel zwischen 45,4 % und 58,5 %. Für die sonographischen Untersuchungen standen 57 augengesunde schwarzbunte Kühe sowie das Ultraschallgerät Scanner 100® mit Fußschalter und 6.0 MHz linear array Endorektalschallkopf zur Verfügung. Die Augen wurden in zwei Ebenen (horizontal und vertikal) durch das geschlossene Oberlid hindurch geschallt. Zwischen Lid und Schallkopf wurde eine 20 mm Vorlaufstrecke gelegt. Jede Messung wurde in jeder Position dreimal durchgeführt. Die Augenstrukturen stellen sich im Ultraschallbild folgendermaßen dar: Die Cornea ist als eine gebogene echogene Doppellinie mit einem anechogenen Zwischenraum erkennbar. Die vordere Augenkammer ist anechogen. In einigen Fällen weist sie einige kleine Wiederholungsechos auf. Ziliarkörper und Iris sind mäßig echogen. Die Iris liegt als schmaler Streifen auf der vorderen Linsenkapsel. Der Ziliarkörper stellt sich als v-förmige oder rundliche Struktur seitlich der Linse dar. Von der Linse sind nur die beiden Pole sichtbar, der Rest ist anechogen. Der Glaskörperbereich ist echofrei. Die Bulbuswand erscheint echoreich. Ihre Schichten lassen sich sonographisch nicht separieren. Der Sehnerv stellt sich als eine hypoechogene Struktur mit parallelen Rändern dar. Auf allen Bildern war in Höhe der Linse ein breiter bandförmiger Vorlaufstreckenartefakt zu sehen. Folgende Messwerte wurden erhoben: Corneadicke, Vorderkammertiefe, Linsendicke, Glaskörpertiefe und Bulbuswanddicke. Zur Kontrolle erfolgten zusätzliche Messungen, die Strecke zwischen Cornea und Linsenhinterfläche sowie der Bulbusdurchmesser. Die Mittelwerte der Messungen zeigten in den meisten Fällen keine signifikanten Abweichungen, weder zwischen den rechten und linken Augen noch zwischen den verschiedenen Messebenen.
925 cattles from three farms in Brandenburg and the patients of the clinic for ruminants (FU Berlin) were available for this study. The animals were divided into three groups of different ages: unweaned calves, weaning calves, and dairy cows. The farms had different housing conditions and even different histories in regard of eye diseases. The animals were submitted to a general and an ophthalmological examination. Pathological findings could be made in the eyes of 41,8 % of the examinated animals. 66,4 % of these both eyes were affected. Lens alterations were the most frequent diagnosis. They could be seen as opacities with different localization, size, and shape. Corneal lesions mostly appeared as circumscribed opacities which were corneal scars. In addition many different findings could be diagnosed, for instance conjuctivitis, exophthalmos, enophthalmos, bilateral convergent strabismus with exophthalmos, or subconjuctival haemorrhages. Some pathological findings had a various distribution in different groups of age and in animals coming from several farms. Cattles presented with an ocular disease were put into a special group. They showed some interesting eye diseases including the both most important eye diseases in cattle (infectious bovine Keratoconjunctivitis, Cancer eye). The eyes of 486 cattles were examined at slaughterhouse. 70 (14,4 %) of these animals had pathological findings. Their eyes were taken for histopathological examination. First they were examined ophthalmologically. Then they were fixated in YANNOFF’s solution. A pathological anatomical examination followed. After this they were embedded in paraffin and cutted and stained with haemalum eosin. Lens and corneal alterations were the most frequent findings in macroscopic examination. The macroscopic examination techniques mostly were high concurrant. The histological alterations mostly appeared as focal degeneration or necrosis of lens tissue. Furthermore alterations of the cornea appeared as edema in proper tunic, keratitis, or stroma degeneration. In addition the histological examination showed fibrinous exudation in the anterior and posterior chamber, inflammation in various parts of the eye, dystrophic calcinosis and metaplastic chondrification of posterior sclera, and peribulbar hematomas. The comparison of macroscopic and histological examination techniques showed comparable results between 45,5 % and 58,5 % (mean values). The eyes of 57 female German Black and White cattle were available for the ultrasonic investigations. The ultrasound generator Scanner 100?? with foot switch and a 6.0 MHz linear array endorectal transducer was used. In addition an Sonokit?? offset was applied. The transpalpebral technique was used for the investigations. The globes were examined in horizontal and vertical planes along the central optic axis. In each position measurements were taken three times. In ultrasonographic pictures the cornea was shown as two echoic parallel lines. The anterior chamber was an anechoic space where reverberation artefacts several times could be seen. The iris and ciliary body imagined as moderate echoic structures. The lens appeared as two curvolinear echogenities representing the anterior and posterior lens capsules. The vitreous body appeared as an anechoic space. The sclera imaged as a high echoic structure. It was not possible to separate its single layers. The optic nerve could be seen as a hypoechoic zone with parallel bounds. All pictures showed a broad band-like artefact descending from the offset. The following measurements were taken: corneal thickness, aqueous chamber depth, lens diameter, vitreous chamber depth, thickness of sclera, diameter between cornea and posterior lens pole, and axis bulbi. In most cases there were no significant differences between the mean values of right and left eye or horizontal and vertical plane.