dc.contributor.author
Große Steffen, Christoph
dc.date.accessioned
2018-06-07T21:20:17Z
dc.date.available
2016-01-29T09:00:24.609Z
dc.identifier.uri
https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/7751
dc.identifier.uri
http://dx.doi.org/10.17169/refubium-11950
dc.description.abstract
The global financial crisis of 2007/08 uncovered the need to integrate
financial- and credit market frictions into macroeconomic models. This
dissertation contributes to this research agenda by modelling and quantifying
the role of financial market frictions in different topics in open economy
macroeconomics through three essays. The first essay provides a quantitative
assessment of financial market frictions in emerging economies. It asks which
frictions and which shocks are most suitable for the explanation of emerging
market business cycle data? The contribution is to develop and estimate a
quantitative business cycle model of a small-open economy with a leveraged and
capital importing banking sector. Further, I model financial sector shocks
which capture the idea of a sudden change in investor preferences in a reduced
form. Using Mexican quarterly data in a Bayesian estimation approach, I find
that financial sector shocks play a more important role compared to shocks to
the foreign interest rate in the determination of investment and trade
dynamics, in particular after the global financial crisis. Further, the
financial accelerator related to bank balance sheets jointly with financial
sector shocks contribute to the procyclicality of capital flows. The second
essay, which is joint work with Philipp Engler, asks how some advanced
economies have become vulnerable to a simultaneous banking and sovereign debt
crisis? The contribution is that we analyse the liquidity role of government
debt for bank funding in a quantitative framework. We find that dynamics in
sovereign risk premia and secured interbank intermediation during the European
sovereign debt crisis can be captured by the concept of strategic default.
While the high default penalty from a credit crunch extends the endogenous
borrowing limit of an advanced economy such that higher debt levels are
achieved, the recession following an unorderly sovereign default are more
persistent due to the subsequent necessary reparations of bank balance sheets.
The third essay contributes to the explanation of excessive returns on
sovereign debt in the course of the European sovereign debt crisis.
Specifically, I show in an empirical analysis that yields on sovereign CDS
contracts are positively affected by forecast disagreement about future GDP
growth, a conventional proxy for macroeconomic uncertainty. I then build a
simple model of optimal sovereign default in which international investors are
ambiguity averse. Investors preferences are captured by multiple-prior
utility, where the interval of priors under consideration is affected by
uncertainty shocks. I find that uncertainty shock raises the cost for issuing
public debt, which in turn distorts the optimal fiscal policy and default
decision of the government. Within a crisis zone, uncertainty shocks may lead
to non-fundamental default events. In a quantitative evaluation, the model
attributes a sizeable share of sovereign yields to time-varying uncertainty.
de
dc.description.abstract
Die Finanzmarktkrise der Jahre 2007/08 hat die Notwendigkeit verdeutlicht,
Friktionen an Kredit- und Finanzmärkten in makroökonomische Modelle zu
integrieren. Diese Dissertation trägt zu dieser Forschungsagenda bei, indem
Finanzmarktfriktionen vor dem Hintergrund drei verschiedener Forschungsfragen
kleiner offener Volkswirtschaften modelliert, und deren Bedeutung
quantifiziert werden. Der erste Aufsatz liefert eine quantitative Analyse für
die Bedeutung von Finanzmarktfriktionen in Schwellenländern. Insbesondere wird
der Frage nachgegangen, welche Art von Friktionen und welche Art von Schocks
am besten dazu geeignet sind den Konjunkturzyklus von Schwellenländern zu
charakterisieren. Mein Forschungsbeitrag besteht darin das neoklassische
Standardmodell einer kleinen offenen Volkswirtschaft um einen
fremdfinanzierten Finanzsektor zu erweitern, der sich anteilig am
internationalen Finanzmarkt finanziert und damit als Intermediär für
Kapitalimporte fungiert. Die Modellierung ist an den Ansatz von Gertler,
Kiyotaki und Queralto (2012) angelehnt. Darüber hinaus analysiere ich
'Finanzsektor-Schocks', die in reduzierter Form die Idee beinhalten, dass sich
die Präferenzen von Investoren ändern, was zu Finanzierungsengpässen für
Banken in Schwellenländern führt. Der Charakter eines Finanzsektor-Schocks,
der seinen Auslöser innerhalb des Finanzsektors hat (Jermann und Quadrini,
2012) ist damit grundsätzlich zu unterscheiden von der Ansicht, dass der
Finanzsektor Schocks lediglich überträgt und gegebenenfalls verstärkt, wie
bekannt aus der Literatur zum Finanzakzelerator (Bernanke und Gertler, 1989).
Unter Rückgriff auf mexikanische Daten bei der Schätzung des Modells mit
bayesianischen Methoden wird gezeigt, dass die Finanzsektor-Schocks eine
größere Bedeutung als Zinsschocks aufweisen, um die Dynamik von Investitionen
und der Leistungsbilanz zu erklären, insbesondere in Folge der
Finanzmarktkrise. Der Finanzakzelerator im Bankensystem zusammen mit den
Finanzsektor-Schocks tragen darüber hinaus maßgeblich zur Prozyklizität von
Kapitalströmen in Schwellenländern bei. Der zweite Aufsatz behandelt die
Frage, woduch entwickelte Länder anfällig werden für ein parallel auftretende
Banken- und Staatsschuldenkrise. Dabei stelle ich gemeinsam mit meinem Ko-
Autor Philipp Engler in unserer Analyse die Rolle von Staatsanleihen für die
Liquidität von Banken in einem quantitativen Modellrahmen heraus. Wir
entwickeln ein DSGE Modell mit einer optimalen Rückzahlungsentscheidung der
Regierung sowie einem Interbankenmarkt auf dem Staatsanleihen als Sicherheiten
dienen. Aus dem Modellaufbau ergibt sich für die Regierung ein Anreiz zur
Bedienung der Staatsschulden, da ein Ausfall zu einem Kollaps des
Interbankenmarktes führt, mit der Konsequenz einer Kreditklemme und einer
tiefen Rezession. Eine Risikoprämie am Interbankenmarkt für besicherte Kredite
steigt in den Zeiten an, in denen das staatliche Kreditrisiko sich erhöht.
Dadurch verschlechtern sich die Kreditbedingungen, was die Wirkung von
negativen Schocks verstärkt. Wir schätzen das Modell mit spanischen Daten und
können damit zeigen, dass die Dynamiken staatlicher Risikoprämien und die
Kreditintermediation am besicherten Interbankenmarkt während der europäischen
Schuldenkrise mit dem Konzept einer strategischen Rückzahlungsentscheidung
vereinbar sind. Während die starken Rückzahlungsanreize durch die tiefe
Rezession bei einem Staatsausfall durch die einsetzende Kreditklemme zu einer
höheren maximalen Staatsverschuldung beitragen, wirken sich die Belastungen
eines Staatsbankrotts auf die Bankbilanzen rezessionsverlängernd aus. Der
dritte Aufsatz trägt zur Erklärung von überhöhten Zinsen auf Staatsanleihen
während der Europäischen Staatsschuldenkrise bei. Ich zeige zunächst in einer
empirischen Analyse, dass die Zinsen für Kreditausfallversicherungen
ansteigen, wenn die Unstimmigkeit zwischen Konjunkturprognosen bezüglich des
BIP-Wachstums im betroffenen Land zunimmt. Die Streuung der Punktschätzer von
Wachstumsprognosen stellen ein gängiges Maß für makroökonomische Unsicherheit
dar. Auf diesem Zusammenhang aufbauend entwickele ich ein Modell mit optimaler
Rückzahlungsentscheidung des Staates, in dem internationale Investoren
'ambiguitätsavers' sind. Diese Agenten besitzen konkurrierende Modelle zur
Einchätzung des zukünftigen Verlaufs von Fundamentalwerten in der
Makroökonomie, denen sie jedoch keinen Wahrscheinlichkeiten zuordnen können.
Damit weichen sie bei der Entscheidungsbildung vom Paradigma der subjektiven
Wahrscheinlichkeit ab (Savage, 1954). Die Präferenzen der Investoren werden
durch multiple A-priori-Wahrscheinlichkeiten modelliert, bei denen das
relevante Intervall für die A-priori-Wahrscheinlichkeit sich durch
Unsicherheits-Schocks verändert. Ergebnis der Modellsimulationen ist, dass ein
Unsicherheits-Schock die Zinskosten der Staatsfinanzierung erhöht, was die
optimale finanzpolitische Entscheidung sowie die Rückzahlungsentscheidung der
Regierung verändert. Innerhalb einer Krisenzone können Unsicherheits-Schocks
einen nicht durch Fundametalwerte begründeten Staatsbankrott hervorrufen. In
der quantitativen Analyse des Modells zeigt sich, dass ein bedeutender Anteil
der Risikoprämien auf Staatsanleihen auf makroökonomische Unsicherheit
zurückzuführen ist.
de
dc.format.extent
xv, 204 Seiten
dc.rights.uri
http://www.fu-berlin.de/sites/refubium/rechtliches/Nutzungsbedingungen
dc.subject
Financial intermediation
dc.subject
Emerging markets
dc.subject
Ambiguity aversion
dc.subject.ddc
300 Sozialwissenschaften::330 Wirtschaft::339 Makroökonomie und verwandte Themen
dc.subject.ddc
300 Sozialwissenschaften::330 Wirtschaft::337 Weltwirtschaft
dc.title
Essays on Macro-Financial Linkages in the Open Economy
dc.contributor.contact
cgrossesteffen@gmail.com
dc.contributor.firstReferee
Prof. Dr. Philipp Engler
dc.contributor.furtherReferee
Prof. Dr. Almuth Scholl
dc.date.accepted
2015-12-03
dc.identifier.urn
urn:nbn:de:kobv:188-fudissthesis000000100985-4
dc.title.translated
Aufsätze zur Rolle der makro-finanziellen Verflechtungen in offenen
Volkswirtschaften
de
refubium.affiliation
Wirtschaftswissenschaft
de
refubium.mycore.fudocsId
FUDISS_thesis_000000100985
refubium.mycore.derivateId
FUDISS_derivate_000000018391
dcterms.accessRights.dnb
free
dcterms.accessRights.openaire
open access