Hintergrund: Patienten mit linksventrikulärer Hypertrophie weisen eine erhöhte kardiovaskuläre Mortaliät und eine große Vulnerabilität für Arrhythmien und den plötzlichen Herztod auf. Gleichermaßen ist ein erhöhtes Risiko für Patienten mit verlängertem QT-Intervall im Elektrokardiogramm bekannt, durch die Entwicklung von ventrikulären Tachykardien, typischerweise vom Typ Torsade-de-pointes, einen plötzlichen Herztod zu erleiden. In der vorliegenden Arbeit wurde die Frage untersucht, ob mit Zunahme der linksventrikulären Masse auch die Länge der QT-Zeit zunimmt. Methodik: Untersucht wurden Patienten zwischen 50 und 85 Jahren mit den kardiovaskulären Risikofaktoren Diabetes mellitus, arterielle Hypertonie, Zeichen der Arteriosklerose und Schlafapnoesyndrom. Weitere Voraussetzungen waren Sinusrhythmus, normale QRS- Dauer, kein implantierter Herzschrittmacher und Normokaliämie. Mittels computergestützter Auswertung wurde die QT-Zeit im EKG bestimmt und mit den Formeln nach Bazett und Fridericia frequenzkorrigiert. Echokardiographisch erfolgte die Bestimmung der linksventrikulären Masse. Durch Bezugnahme auf die Körperoberfläche errechnet sich der Linksventrikuläre Massenindex. Ergebnisse: Es wurden 132 Patienten eingeschlossen (48 % männlich, mittleres Alter 66 +- 7.5 Jahre). Der mittlere linksventrikuläre Massenindex (LVMI) betrug 136±35 g/m² (142+- 38 g/m² bei Männern und 130 +- 32 g/m² bei Frauen). Die mittlere nach Fridericia korrigierte QT-Zeit ( QTcF) betrug 407 +- 19 ms ( 403 +- 16 ms bei Männern und 410+- 20 ms bei Frauen). Es konnte sowohl eine signifikant positive Korrelation der QTc-Zeit zum linksventrikulären Massenindex nach Pearson als auch ein signifikanter unabhängiger Einfluss von QTc auf den linksventrikulären Massenindex bei einer hierarchischen linearen Regressionsanalyse gezeigt werden. Bei Frauen liegt eine stärkere Korrelation vor als bei Männern. Bei Männern steigt die QTc-Zeit signifikant mit dem Alter an. Ihre zunächst niedrigere QT-Zeit gleicht sich im Laufe der Lebensjahre in Form eines steileren Anstiegs denen der Frauen an. Schlussfolgerung: QTc verlängert sich signifikant bei zunehmendem linksventrikulären Massenindex. Für das erhöhte Risikopotential für die Entstehung von möglicherweise tödlichen ventrikulären Tachyarrhythmien bei Patienten mit linksventrikulärer Hypertrophie bietet sich durch die Verlängerung der Repolarisation ein pathophysiologischer Erklärungsansatz. Das erhöhte Arrhythmierisiko kann entsprechend den hier vorliegenden Ergebnissen durch den EKG-Parameter QTc objektiviert werden, so dass er als spezifischer Risikoparameter bei Patienten mit LVH intensiver wahrgenommen werden sollte. Frauen mit LVH haben besonders im jüngeren Alter ein höheres Risiko für durch QT-Zeit-Verlängerung bedingte Herzrhythmusstörungen als Männer.
Background: Left ventricular hypertrophy (LVH) is known to increase the incidence of sudden cardiac death. The pathophysiological backround is supposed to be an increased vulnerability of the heart for ventricular arrhythmias. The same connection is known of alterated myocardial repolarisation as indicated by a prolongated electrocardiographic qt interval. The aim of this study was to investigate whether there is a direct correlation between LVH (as indicated by the left ventricular mass index) and the heart rate corrected electrocardiographic qt interval ( QTc). Methods:132 patients aged between fifty and eighty five years and with at least one of the followig cardiovascular risk factors were included: hypertension, diabetes, different forms of arteriosclerosis and obstructive sleep apnea syndrom. Additional criteria were sinus rhythm, qrs duration < 120 ms, absence of a cardiac pace maker and normal potassium blood levels. We evaluated the relationship between heart rate corrected QT interval duration (QTc) and left ventricular mass index (LVMI). QTc was determined from digitally acquired 12 lead standard surface electrocardiograms (ECGs) (MAC 5000, GE). Left ventricular mass index (LVMI) was determined by transthoracic echocardiography. Results: One-hundred- thirty-two patients took part in this study (48% male, mean age 66±8 yrs.). Mean LVMI was 136±435. QT was corrected using the Bazett (mean QTcB 412+- 21) and Fridericia (mean QTcF 407 +-19) formulas. QTc duration significantly increased with increasing LVMI. The correlation was stronger in women than in men. In men there was also a significant positive correlation of QTcF and age. Conclusion: We found that the left ventricular mass index is an independent influence factor on myocardial repolarisation. This may explain the increased risk of cardia arryrhmias in patients with left ventricular hypertrophy. In regard of that the elctrocardiographic qtc interval should be more attended in cases of LVH. Women with left ventricular hypertrophy are more endangered of cardiac arrhythmias due to qt prolongation than men.