Since the end of the Cold War, military interventions under the auspices of the United Nations and NATO have become a prominent tool of transatlantic security policy. Yet, these military missions against third countries have not been a prerequisite for harmony among transatlantic allies. In light of these differences the thesis asks how and under which conditions are European allies able to influence US policies of military intervention? I explore this question by analyzing the interactions between the United States and France, Germany, and the United Kingdom in four case studies, namely the intervention in Bosnia (1992—1995), Kosovo (1998—1999), Iraq (1998) and Iraq (2002—2003). The thesis starts from the observation that neither structural realism nor the security community literature can account for the variance in European influence. The thesis develops a fine-grained measurement for the concept of influence, differentiating between the principle, political and tactical influence. The thesis set forth a two-step analytical framework of alliance politics. I design a typology mapping strategies of influence-seeking. Europeans tap into three sources of influence: the United States’ sensitivity to the costs of military interventions, the United States’ interest in the preservation of institutionalized cooperation, and the United States’ quest for legitimacy. Lastly, thesis tests three scope conditions for allied influence: the intensity of threat, the unity of US domestic politics, and the degree of unity among European allies. I find that European allies had limited influence over the timing in all four cases but that influence varies among the European allies and with the different dimensions of military interventions. Regarding the strategies of European influence-seeking, more than one way leads to Rome: each case shows that a distinct mixture of strategies are employed by European allies and different instruments may thus lead to success. The analysis of the four cases reveals that Europeans can significantly influence the US, but only under certain conditions. I find that two conditions are central to the success of allied attempts to affect US policy-making. If the US domestic political scene – comprising of a given US administration, congress, and public opinion – is united in its policies on a given military intervention, the ability of European allies to affect US decision-making is significantly diminished. Moreover, the degree of unity among European allies is an important condition for success. If European allies are split in their policy recommendations and demands, they are less likely to have an impact on US policy-making. Finally, I argue that the intensity of threat cannot account for the variance in European influence. While insurmountable perspectives exist with regard to the targets of military interventions, they are products of political construction.
Seit 1990 sind militärische Interventionen unter dem Dach der Vereinten Nationen und der NATO ein wichtiges Instrument transatlantischer Sicherheitspolitik. Jedoch haben militärische Interventionen gegen dritte Staaten immer wieder tiefgreifende Meinungsunterschiede zu Tage treten lassen. Im Lichte dieser Konflikte geht diese Arbeit der Frage nach wie und unter welchen Bedingungen europäische Alliierte auf amerikanische Interventionspolitik Einfluss nehmen können. Anhand von vier Fallstudien – Bosnien (1992-1995), Kosovo (1998-1999), Irak (1998) und Irak(2002-2003) – untersucht die Arbeit das Verhältnis zwischen den USA und Frankreich, Deutschland und Großbritannien. Ausgangspunkt der Analyse ist die Feststellung, dass weder der strukturelle Realismus noch die Theorie der transatlantischen Sicherheitsgemeinschaft die Varianz in europäischem Einfluss plausibel erklären können. Zunächst wird ein Instrumentarium entwickelt, das europäischen Einfluss in militärischen Interventionen präziser aufzuzeigt, indem zwischem prinzipiellen, politischen und taktischen Einfluss unterschieden wird. Im zweistufigen alliance politics Modell wird in einem ersten Schritt eine Typologie entwickelt, um unterschiedliche Strategien europäischer Einflussnahme zu identifizieren. Strategien beruhen auf Einflussquellen beruhen: dem amerikanischen Bedürfnis die Kosten von militärischen Intervention zu teilen, dem amerikanischen Interesse an der Integrität internationaler Institutionen, und dem amerikanischen Streben nach Legitimität Die Arbeit untersucht drei Bedingungen für den Erfolg dieser Strategien: die Intensität der Bedrohung, den Grad an innenpolitischer Einigkeit in den USA, und den Grad an Einigkeit unter den europäischen Verbündeten. In allen vier Fällen haben europäische Alliierte Einfluss auf amerikanischer Interventionspolitik, wenn auch in unterschiedlichem Maße. Mit Blick auf die Strategien europäischer Einflussnahme führen viele Wege nach Rom, wie der spezifische Mix an Strategien in den vier Fallstudien deutlich macht. Europäischer Einfluss auf amerikanische Politik ist möglich, aber nicht garantiert. Die Arbeit identifiziert vor allem zwei Erfolgsbedingungen für europäischen Einfluss. Wenn die innenpolitische Einheit und Unterstützung für eine militärische Intervention innerhalb einer amerikanischen Regierung, des Kongresses und der öffentlichen Meinung hoch ist, dann verringert dies die Aussichten auf erfolgreiche Einflussnahme. Ein hoher Grad an Einigkeit innerhalb des europäischen Lagers steigert die Aussicht auf Erfolg. Zuletzt argumentiert diese Arbeit, dass die Intensität der Bedrohung oder auch Bedrohungsperzeption nicht ausreichend erklärt, warum europäische Politik in manchen Fällen scheitert. Es mag richtig sein, dass solche Perzeptionen existieren und bedeutungsvoll sind. Aber sie sind nicht auf Basis objektiver Bedrohungen entstanden, sondern Teil einer politischen Konstruktion.