dc.contributor.author
Jessen, Robin
dc.date.accessioned
2018-06-07T21:15:48Z
dc.date.available
2017-10-18T12:11:33.663Z
dc.identifier.uri
https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/7622
dc.identifier.uri
http://dx.doi.org/10.17169/refubium-11821
dc.description.abstract
This thesis consists of five chapters that analyse the relationship of
households’ labor supply behaviour, taxation, and the distribution of income.
The first chapter proposes a method to decompose changes in income inequality
into the contributions of policy changes, wage rate changes, and population
changes while considering labor supply reactions. Using data from the Socio-
Economic Panel (SOEP), this method is applied to decompose the increase in
income inequality in Germany from 2002 to 2011, a period that saw tax
reductions and a controversial overhaul of the transfer system. The
simulations show that tax and transfer reforms have had an inequality reducing
effect as measured by the Mean Log Deviation and the Gini coefficient. For the
Gini, these effects are offset by labor supply reactions. In contrast, policy
changes explain part of the increase in the ratio between the 90th and the
50th income percentile. Changes in wage rates have led to a decrease in income
inequality. Thus, the increase in inequality was mainly due to changes in the
population. The second chapter is motivated by a puzzling contrast between
theory and practice: A common assumption in optimal taxation is that the
social planner maximises a social welfare function with weights decreasing
with income. However, high transfer withdrawal rates in many countries imply
very low weights for the working poor. We reconcile this puzzle by
generalizing an optimal taxation framework to allow for alternatives to
welfarism. Weights of a social planner's function implied by the German tax-
transfer system based on welfarism, minimum sacrifice, and subjective justness
using a novel question from the German Socio-Economic Panel, are calculated.
Minimum absolute sacrifice principle is in line with social weights that
decline with net income. Chapter 3 develops a method to decompose overall
labor income risk into contributions from wage and hours uncertainty. We
provide estimates of permanent and transitory shock variances of hours and
wages. This is complicated by the convolution of hours shocks and hours
adjustments as reactions to wage shocks in the residual of the labor supply
equation. In order to disentangle hours shocks from reactions to wage shocks,
we use the structure of a life-cycle labor supply model and estimate the
transmission of wage shocks to the marginal utility of wealth. Using this
procedure, a sufficient statistic for the Marshall elasticity is obtained. The
model is estimated using PSID data for married males. A substantially negative
Marshall elasticity is estimated. In contrast to permanent wage shocks,
permanent hours shocks are virtually nonexistent. Transitory wage shocks are
more important than transitory hours shocks in terms of income. However, both
types of transitory shocks play an economically significant role. In chapter
4, the importance of precautionary labor supply defined as the difference
between hours supplied in the presence of risk and hours under perfect
foresight is quantified. Using the German Socio-Economic Panel (SOEP) for
2001-2012, a dynamic labor supply equations augmented with a measure of wage
risk is estimated. Married men choose about 2.8% of their hours of work on
average to shield against wage shocks. The effect is strongest for self-
employed, but also relevant for other groups. If the self-employed faced the
same wage risk as the median civil servant, their hours of work would reduce
by 4.5%. Chapter 5 provides an estimate of the Frisch elasticity of labor
supply for married men in the US using survey data from the Panel Study of
Income Dynamics (PSID). The standard estimation equation is expanded using
approximations of the labor supply Euler equation. This allows to quantify key
policy parameters: the coefficients of relative risk aversion and the higher
order risk attitude prudence with respect to leisure. The restrictions for
these parameters implied by constant relative risk aversion (CRRA) utility is
tested. While agents use precautionary labor supply to cushion against wage
risk, they do so to a lesser extent than predicted by CRRA utility. Therefore
the model is rejected.
de
dc.description.abstract
Die Dissertation besteht aus fünf Kapiteln, die sich mit dem Zusammenhang von
Arbeitsangebot, Besteuerung und Einkommensverteilung beschäftigen. Das erste
Kapitel entwickelt eine Methode zu Zerlegung der Veränderung von
Einkommensungleichheit in Beiträge von Steuer-Transfer-Reformen,
Lohnveränderungen und Veränderungen der Population unter Berücksichtigung von
Arbeitsangebotseffekten. Unter Benutzung von Daten des Sozioökonomischen
Panels (SOEP) wird die Methode auf den Anstieg der Einkommensungleichheit in
Deutschland von 2002 bis 2011 angewandt. In diesem Zeitraum wurden
Einkommensteuersenkungen sowie eine kontroverse Reform des Transfersystems
vorgenommen. Die Simulationen zeigen, dass die Reformen die Ungleichheit
(gemessen durch den Gini-Koeffizienten und die Mean Log Deviation) gesenkt
haben. Arbeitsangebotsreaktionen haben diesem ungleichheitssenkenden Effekt
entgegengewirkt und ihn im Fall des Gini-Index' gänzlich ausgeglichen.
Allerdings erklären die Politikreformen einen Teil des Anstiegs in der Ratio
des Einkommens am 90. und am 50. Perzentil der Einkommensverteilung.
Lohnveränderungen senkten ebenfalls die Ungleichheit. Damit ist der Anstieg
der Einkommensungleichheit auf Veränderungen der Population zurückzuführen.
Kapitel 2 ist durch einen erstaunlichen Gegensatz zwischen Theorie und Praxis
motiviert. Eine übliche Annahme in der Optimalbesteuerungsliteratur ist, dass
der soziale Planer eine soziale Wohlfahrtsfunktion mit dem Einkommen fallenden
Gewichten maximiert. Die hohen Transferentzugsraten in vielen Staaten sind nur
mit sehr niedrigen Gewichten für Aufstocker in Einklang zu bringen. Wir
bringen diesen Gegensatz von Theorie und Praxis in Einklang, indem wir ein
Optimalbesteuerungsmodell dahingehend erweitern, dass Überlegungen des
sozialen Planers berücksichtigt werden können, die über Wohlfahrt hinausgehen.
Wir berechnen die Gewichte der Zielfunktion des sozialen Planers, die durch
das deutsche Steuer-Transfer-System von 2015 unter verschiedenen
Gerechtigkeitsvorstellungen impliziert sind. Diese beinhalten
Wohlfahrtsmaximierung, Ideen auf Basis der Opfertheorie der Besteuerung
„Opferminimierung“, sowie ein Konzept von gerechter Besteuerung, das auf einer
neuen Frage des Sozioökonomischen Panels beruht. Unter dem deutschen Steuer-
und Transfersystem ist nur das Konzept der „Opferminimierung“ mit abnehmenden
Gewichten in der Zielfunktion des sozialen Planers in Einklang. In Kapitel 3
wird eine Methode entwickelt, um Arbeitseinkommensrisiko in Stunden- und
Lohnrisiko zu zerlegen. Wir schätzen für diese beiden Bestandteile die
Varianzen der permanenten und transitorischen Komponenten. Eine
Herausforderung dabei ist die Trennung von Stundenschocks und
Arbeitsangebotsreaktionen auf Lohnschocks. Zu diesem Zweck werden die
Implikationen eines Lebenszyklus-Arbeitsangebotsmodells verwendet und der
Effekt von Lohnschocks auf den Grenznutzen des Geldes geschätzt. Mithilfe
dieser Prozedur wird eine suffiziente Statistik für die Marshall-Elastizität
gewonnen. Das Modell wird mit Daten der Panel Study of Income Dynamics (PSID)
für verheiratete Männer geschätzt. Die Marshall-Elastizität ist stark negativ.
Im Gegensatz zu permanenten Lohnschocks sind permanente Stundenschocks
empirisch irrelevant. Transitorische Lohnschocks haben einen stärkeren Effekt
auf das Arbeitseinkommen als transitorische Stundenschocks, aber beide sind
ökonomisch relevant. In Kapitel 4 wird die Wichtigkeit von Vorsichtsarbeiten
quantifiziert, das als der Unterschied zwischen geleisteten Arbeitsstunden
unter Lohnunsicherheit und den geleisteten Arbeitsstunden in der
hypothetischen Situation ohne Lohnunsicherheit definiert ist. Unter Verwendung
von Daten des Sozioökonomischen Panels (SOEP) für die Jahre 2001-2012 wird
eine dynamische Arbeitsangebotsfunkton geschätzt, die um einen Term erweitert
ist, der Lohnunsicherheit abbildet. Die Schätzungen zeigen, dass verheiratete
Männer im Durchschnitt etwa 2.8% ihrer Gesamtarbeitszeit arbeiten, um sich
gegen Lohnschocks abzusichern. Der Effekt ist für Selbständige am stärksten,
aber auch für andere Gruppen relevant. Wenn Selbständige dem geringeren
Lohnrisio von Beamten ausgesetzt wären, würden sie 4.5% weniger arbeiten. In
Kapitel 5 wird die Frisch-Elastizität des Arbeitsangebots für verheiratete
Männer in den USA mithilfe von Daten der PSID geschätzt. Die in der Literatur
übliche Schätzgleichung wird auf Basis der Approximation der Euler-Gleichung
erweitert. Dies erlaubt die Schätzung der intertemporalen
Substitutionselastizität, der Risikoaversion, sowie eines Risiko-Parameters
höherer Ordnung, „prudence“. Wir testen die Restriktionen bezüglich dieser
Paremeter, die unter konstanter relativer Risikoaversion (CRRA) gelten. Die
Schätzungen zeigen, dass Individuen Vorsichtsarbeiten nutzen, um sich gegen
Lohnrisiko abzusichern, allerdings zu einem geringeren Maße, als es die
Theorie impliziert. Daher wird das Modell abgelehnt.
de
dc.format.extent
159 Seiten
dc.rights.uri
http://www.fu-berlin.de/sites/refubium/rechtliches/Nutzungsbedingungen
dc.subject
optimal taxation
dc.subject
income distribution
dc.subject.ddc
300 Sozialwissenschaften::330 Wirtschaft::336 Öffentliche Finanzen
dc.title
Taxation, Labor Supply, and the Distribution of Income
dc.contributor.firstReferee
Prof. Dr. Viktor Steiner
dc.contributor.furtherReferee
Prof. Sir Richard Blundell
dc.date.accepted
2017-10-13
dc.identifier.urn
urn:nbn:de:kobv:188-fudissthesis000000105728-9
dc.title.translated
Besteuerung, Arbeitsangebot und Einkommensverteilung
de
refubium.affiliation
Wirtschaftswissenschaft
de
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FUDISS_thesis_000000105728
refubium.mycore.derivateId
FUDISS_derivate_000000022554
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