dc.contributor.author
Fleischer, Bernhard
dc.date.accessioned
2018-06-07T21:15:41Z
dc.date.available
2012-08-29T09:18:37.761Z
dc.identifier.uri
https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/7615
dc.identifier.uri
http://dx.doi.org/10.17169/refubium-11814
dc.description.abstract
Grundlagen: MHC-I-defiziente Ratten-Aorten-Endothelzellen (RAEC) konnten durch
lentiviralen Gentransfer eines a-MHC-I-Antikörpers hergestellt werden. Die
RAEC konnten verwendet werden um azellularisierte vaskuläre Matrizes luminal
mit einer Endothel-artigen Zellschicht auszukleiden. Die im Rahmen des Tissue
Engineering auf diese Weise erzeugten Gefäßtransplantate wurden in einem
Transplantationsmodell als Gefäßersatzstücke in der Position der abdominalen
infrarenalen Aorta in Ratten End-zu End implantiert. Die nach vierwöchigem
Verbleib im Empfänger entnommenen Transplantate konnten mit Hilfe molekularer
(PCR), und mikroskopiebasierter Untersuchungsmethoden (Immunhistologie und
Immunmorphometrie) zur qualitativen und quantitativen Bestimmung von
Abstoßungsreaktionen in syngenen und allogenen Gefäßtransplantationen genutzt
werden. Das Erkennen von Zellen mit einer verminderten MHC-I-Expression stellt
einen wichtigen Aktivierungsreiz für die zytotoxische Aktivität Natürlicher
Killerzellen (NK-Zellen) dar. Die NK-Zell-vermittelte Immunogenität der
MHC-I-defizienten RAEC ist daher für deren Verwendbarkeit in
Gefäßersatzstücken von entscheidender Bedeutung. Material und Methoden: Durch
die Kombination von Dichtezentrifugation, MACS-Separation und Filtrierung
durch Nylonwolle konnte ein neu etabliertes Isolationsprotokoll erstellt
werden, welches die Gewinnung vitaler, NKRP1(+) Zellen in hoher Reinheit aus
Rattenmilzen ermöglicht. Nach erfolgter Reinheitsbestimmung konnte die
Reaktivität der größtenteils Natürlichen Killerzellen entsprechenden NKRP1(+)
Zellen gegenüber RAEC in Zytotoxizitätstests bestimmt werden. Die
Reinheitsbestimmung der NK-Zell-Isolate sowie die Quantifizierung der
MHC-I-Expressionshemmung erfolgten mittels Durchflusszytometrie(FACS). Im
Rahmen von Transplantationsversuchen wurde der empfängereigene, infrarenale
Teil der abdominellen Aorta aus Ratten vom Stamm Lewis durch die im Rahmen des
Tissue-Engineering-Prozesses gewonnenen Gefäßtransplantate ersetzt. Basierend
auf den verschiedenen Komponenten der Gefäßersatzstücke wurden fünf
Versuchsgruppen gebildet. Die Transplantate der fünf verschiedenen Gruppen
enthielten bezogen auf die Empfänger syngene LEW-RAEC, allogene DA-RAEC,
allogene, transduzierte, MHC-I-defiziente OX18-RAEC, allogene, kontroll-
transduzierte, nicht-MHC-I-defiziente GFP-RAEC und zellfreie Matrices. Nach
vierwöchigem Verbleib in den Empfängern wurden die Gefäßtransplantate
explantiert und immunmorphometrisch, immunhistochemisch und mittels
quantitativer RT-PCR untersucht. Im Rahmen der immunhistochemischen
Untersuchungen wurden in den aus den Gefäßtransplantaten nach Explantation
angefertigten Gewebeschnitten mit Hilfe der ausgewählten spezifischen,
farbstoffmarkierten Antikörper folgende Zellpopulationen markiert: T-Zellen
(TCR+), Monozyten/Makrophagen (ED1+), Leukozyten (CD45+), NK-Zellen (NKRP1+),
Endothelzellen (CD31+). Bei der anschließend durchgeführten Immunmorphometrie
wurden die zellspezifischen Farbstoffsignale computerbasiert in den zuvor
markierten Gefäßwandschichten ausgezählt. Somit ließen sich Infiltratstärken
der markierten immunkompetenten Zellen in den Transplantatschnitten
verschiedener Gruppen quantifizieren, vergleichen und statistisch auswerten.
Resultate: NK-Zellen (NKRP1+) ließen sich aus Rattenmilzen mit einer
durchschnittlichen Reinheit von 74% anreichern. Die Vitalität und Reaktivität
der aus Rattenmilzen isolierten NK-Zellen gegenüber der murinen Tumorzellinie
YAC-1 konnte durch eine vollständige Lyse aller Tumorzellen nachgewiesen
werden. Im Vergleich der Immunogenität der verschiedenen RAEC zeigte sich in
Effektor:Zielzell-Verhältnissen von 1,25:1 bis 10:1 in den Zytotoxizitätstests
keine verstärkte Immunogenität von MHC-I-armen RAEC verglichen mit syngenen
RAEC. Bei der Verwendung der RAEC als zellulärer Komponente von
Gefäßersatzstücken im in-vivo-Transplantationsmodell zeigte sich ebenfalls
keine erhöhte Immunogenität von NK-Zellen gegenüber Gefäßersatzstücken mit
transduzierten RAEC, weder den kontrolltransduzierten RAEC, die nur ein grünes
Fluoreszensprotein exprimierten (GFP-RAEC) noch den transduzierten RAEC mit
dem Gen für den a-MHC-I-Intrabody (OX18 RAEC). Allerdings war nach
vierwöchigem Verbleib im Empfänger keine signifikante MHC-I-Defizienz der
entsprechend transduzierten RAEC mehr nachweisbar. Eine Immunprivilegierung
aufgrund der Transduktion mit dem hrGFP-Gen erschien ebenfalls möglich. In den
immunhistochemisch markierten, mikroskopischen Fotografien der Gewebeschnitte
mit transduzierten RAEC zeigte sich nach vierwöchigem Verbleib im Empfänger
eine stärkere Neo-Intima-Formation als in den Gefäßersatzstücken mit
untransduzierten RAEC. Immunmorphometrisch ließ sich in Bezug auf T-Zell-,
Makrophagen/Monozyten- und NK-Zell-Infiltration kein signifikanter Unterschied
zwischen Gefäßstücken mit transduzierten und denen mit untransduzierten RAEC
feststellen. Nach der PCR-basierten Analyse anderer immunologisch relevanter
Zellen (T-Zellen, Makrophagen/Monozyten, B-Zellen) und Zytokine (IFNg) sowie
funktionsrelevanter Moleküle (eNOS, Tissue Factor) zeigten sich einige
Ergebnisse, die die der Bildmorphometrie bestätigten. Alle Gefäßtransplantate
wiesen bezüglich der T-Zell-spezifischen CD3-Expression und der Genexpression
des proinflammatorischen Chemokins IP10 (CXCL 10) vier Wochen nach
Implantation vergleichbare Werte auf. Die immunmorphometrisch gezeigte
vergleichbare T-Zell-und NK-Zell-Infiltration in Gefäßen mit transduzierten
RAEC und mit nicht-transduzierten RAEC wurde auf molekularer Ebene eher
bestätigt als widerlegt. Die RT-PCR-Daten deuten aber bezüglich der Interferon
gamma-Genexpression darauf hin, dass es im Vergleich zwischen Gefäßstücken mit
transduzierten und Gefäßstücken mit nicht-transduzierten RAEC eine stärkere
immunologische Reaktion auf die transduzierten RAEC gab, welche gegenüber den
syngenen RAEC mit veränderter Gerinnungs- und Gefäßweitenregulation
reagierten. Diskussion: Ein neues Isolationprotokoll zur Gewinnung von NK-
Zellen aus Rattenmilzen in hoher Reinheit konnte etabliert werden. Die
funktionsfähigen NK-Zellen eignen sich zur Durchführung von Zytotoxizitäts-
Tests mit transduzierten und nicht-transduzierten RAEC sowie der murinen
Tumorzelllinie YAC-1. Transduzierte RAEC zeigen in vitro trotz
MHC-I-Oberflächendefizienz keine erhöhte NK-Zell-Reaktivität gegenüber
untransduzierten RAEC. Die transduzierten und nicht-transduzierten RAEC eignen
sich daher zur Besiedlung azellularisierter Bindegewebsmatrices aus
abdominalen Rattenaorten. Die so gewonnenen Gefäßersatzstücke konnten
erfolgreich in einem Aorteninterpositions-modell in Ratten transplantiert
werden. Nach vierwöchigem Verbleib im Transplantatempfänger wurden die
Gefäßersatzstücke explantiert und zeigten in den durchgeführten Untersuchungen
zur Charakterisierung der Abstoßungsreaktion Zeichen einer abgelaufenen akuten
Abstoßungsreaktion durch Nachweis einer Neo-Intima-Formation
(Immunhistologie). Immunmorphometrisch zeigte sich nach vierwöchigem Verbleib
im Empfänger keine signifikant erhöhte Infiltration mit immunkompetenten
Zellen. Auf molekulargenetischer Ebene (RT-PCR) zeigen sich für
inflammationsrelevante Gene (Interferon gamma, IP 10) ebenso keine
signifikanten Unterschiede zwischen transduzierten und nicht-transduzierten
RAEC. Hinsichtlich funktionsrelevanter Gene (eNOS, tissue factor) konnte
jedoch ein signifikant erhöhtes Genexpressionsniveau in intrabody-haltigen
RAEC (OX18-RAEC) gegenüber untransduzierten RAEC gezeigt werden. Die
Veränderung der Expression funktionsrelevanter Gene könnte Folge einer
abgelaufenen Immunreaktion mit Neo-Intima Formation und damit gestörten
Gefäßweitenregulation und Beeinträchtigung der Endothelzellfunktion sein. Aus
ungeklärter Ursache zeigten die immunmorphometrischen Messungen, dass sich
nach viewöchigem Verbleib im Empfänger auf den vor Implantation mit
transduzierten RAEC besiedelten Gefäßersatzstücken keine verringerte
MHC-I-Oberflächenexpression in den Intimae gegenüber den mit untransduzierten
RAEC besiedelten Gefäßersatzstücken mehr nachweisen ließ. Von C. Doebis et al
konnte zuvor in vitro gezeigt werden, dass humorale und zelluläre
Abstoßungsreaktionen durch die hier verwendeten transduzierten RAEC
signifikant verringert werden konnte. Eine instabile Transduktion oder das
Überwuchern transduzierter RAEC durch nicht erfolgreich transduzierte,
allogene RAEC könnten eine mögliche Ursache darstellen.
de
dc.description.abstract
MHC (major histocompatibility) class I deficient rat aortic endothelial cells
(RAEC) have been generated in the past by expression of an anti-MHCI-
intrabody. The MHC-I-downregulation was demonstrated to be possible by
lentiviral gene transfer. Transduction with a gene for an anti-MHC-I-intrabody
was shown to be an efficient treatment for avoiding humoral and CTL-mediated
immune attacks. against these cells as a component of vascular grafts (C.
Doebis et al.). Those cells can be used are interesting tools for seeding of
acellularized vascular matrices for generating vascular allografts. However,
due to their MHC I deficiency RAEC may become In physiological conditions
MHCI-deficient cells are, beside virally infected cells, one a main target of
Natural -Killer (NK) -cell (NK-cell) lysis. Therefore the MHCI modulated RAEC
could become a target of NK cell response. In this work we examined the NK-
Cell mediated lysis towards allogeneic MHC-I modulated RAEC, one important
component of our tissue-engineered small calibre vascular grafts. We developed
a four step isolation protocol to isolate NKRP1(+)TCR(-) rat NK cells from rat
spleen with which NK Cells can be isolated in high purity. We performed
cytotoxicity assays after phenotypical characterization by FACS analysis. It
could be shown that there were similar NK-Cell responses to the MHC-I
modulated RAEC compared with untransduced syngeneic and allogeneic endothelial
cells, in vitro. These results allowed us to use these RAEC as a major
component in vascular constructs of luminal seeded decellularized vascular
matrices. These vascular grafts seeded with syngeneic (LEW), allogeneic (DA)
and transduced RAEC were transplanted in an abdominal infrarenal rat aortic
replacement procedure and explanted after four weeks. The grafts were analyzed
by immunehistochemical, immunemorphometrical and RT-PCR analysis. Although
there were no significant signs of NK-Cell mediated acute graft rejection
there was a neo-intima formation in grafts seeded with transduced RAEC.
en
dc.rights.uri
http://www.fu-berlin.de/sites/refubium/rechtliches/Nutzungsbedingungen
dc.subject
tissue engineering small caliber vessels
dc.subject.ddc
600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften::610 Medizin und Gesundheit
dc.title
Charakterisierung der Reaktivität von Natürlichen Killerzellen gegenüber
allogenen MHC I modulierten Endothelzell-Transplantaten
dc.contributor.contact
fbernhard@gmx.de
dc.contributor.firstReferee
PD Dr. rer. nat. M. Seifert
dc.contributor.furtherReferee
Prof. Dr. med. U. Stock
dc.contributor.furtherReferee
PD Dr. med. N. Khaladj
dc.date.accepted
2012-09-07
dc.identifier.urn
urn:nbn:de:kobv:188-fudissthesis000000037952-5
dc.title.subtitle
in vitro und in vivo
dc.title.translated
Characterization of NK-cell reactivity towards allogeneic MHC-I deficient Rat
Aortic Endothelial Cells (RAEC)
en
dc.title.translatedsubtitle
in vitro and in vivo
en
refubium.affiliation
Charité - Universitätsmedizin Berlin
de
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FUDISS_thesis_000000037952
refubium.mycore.derivateId
FUDISS_derivate_000000011244
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open access