Das Ziel dieser retrospektiven Arbeit zum Aderhautmelanom war, die bereits durch das 5-Jahres-Follow-up gesicherten Prognosefaktoren für eine Metastasierung in einer Langzeituntersuchung von 10 Jahren sowohl für das progressionsfreie als auch für das Gesamtüberleben zu analysieren. Die Studienpopulation von 271 Patienten mit Aderhautmelanom erhielt im Zeitraum von 1994 bis 1995 die Primärtherapie in der Augenklinik der Medizinischen Fakultät der Charité- Universitätsmedizin Berlin am Campus Benjamin Franklin. Mittels standardisierten Anamnesebögen wurde retrospektiv der Verlauf der Erkrankung dokumentiert. Zu diesem Zweck wurden die Haus- und Augenärzte der Patienten angeschrieben, telefonisch oder per Fax konsultiert. Auf dieser Grundlage konnten die klinischen Prognosefaktoren der Patienten untersucht werden. Vor allem Patienten mit einem Tumordurchmesser größer 14,0 mm, einer Tumorprominenz größer 7,0 mm, einem Ziliarkörperbefall und einem extraokulärem Tumorwachstum entwickelten die meisten Rezidive, die häufigsten Metastasen und Todesfälle. Patienten mit diesen Risikofaktoren erwartete ein signifikant schlechteres Überleben, was sowohl in der Progessionsanalyse nach Kaplan-Meier als auch in der Cox- Regressionsanalyse zum Ausdruck kam. Aufgrund der häufig erfolgreichen Primärtherapie am Auge betrug die Rezidivrate 7,4 %. In dieser Untersuchung zeigten Patienten mit Aderhautmelanom im medianen Nachbeobachtungs¬zeitraum von 120 Monaten [95%-KI: 26,6-213,4] kontinuierlich Metastasen. Rund ein Viertel der Patienten der gesamten Studienpopulation entwickelten Metastasen, was eine ungünstige Prognose zufolge hatte, denn 91,3% dieser Patien¬ten verstarben daran. Diese leicht zu erhebenden Risikofaktoren konnten im Unterschied zu bisherigen Studien ohne Biopsie erhoben werden. Mit Hilfe dieser Prognosefaktoren wurden Aussagen über den weiteren Erkrankungsverlauf und die Progression des Aderhautmelanoms getroffen. Damit konnte gezeigt werden, dass die erhobenen Pro¬gnosefaktoren auch Gültigkeit für das Gesamtüberleben besitzen. Zukünftig können die klinischen Prognosefaktoren für das Aderhautmelanom genutzt werden, um damit ein Hochrisikokollektiv zu definieren, das sich für die Entwicklung adjuvanter Therapiestrategien eignet, um eine Reduktion des Metastasierungsrisikos und somit eine Verbesserung des Gesamtüberlebens zu erreichen.
Purpose: Metastases from uveal melanoma have an extremely poor prognosis. Factors predicting development of metastases and survival are of critical importance for future adjuvant trials investigating innovative immunotherapeutic approaches in patients with uveal melanoma. Patients and Methods: We analyzed all patients with uveal melanoma, who received primary treatment in 1994 and 1995 in our hospital, from whom we previously had reported 5-year follow-up data. Data on primary tumor, local therapy and follow-up were collected. Results: Of 271 patients 78.2% of patients were available for 10 years follow up. Median follow-up was 123 months. A total of 68 patients (25.1%) developed metastases. Kaplan-Meier analysis revealed a 10-year progression free survival (PFS) of 65% for the whole patient cohort. 10-year PFS was 25% in patients with extraocular tumor growth (EOG). Patients with ciliary body involvement (CBI) or a largest tumor diameter (LTD) > 14mm had a 10-year PFS of 56.3% and 52%, respectively, which was significantly lower than in patients without ciliary body involvement or LTD < 14mm. 10-year overall survival was 57.5% for the whole patient cohort. 10-year survival was 20% in patients with EOG and 42.3% in patients with CBI and 43.2% in patients with LTD > 14mm. Univariate analysis revealed EOG, CBI and LTD > 14mm to be predictive for overall survival (p<0.02, log-rank test for all variables). Conclusion: This study confirmed our previous 5-year follow up data and determined ciliary body involvement and a largest tumor diameter > 14mm to be the most important clinical risk factor for metastases and survival. Therefore patients with ciliary body involvement and LTD > 14 mm are candidates for adjuvant therapeutic interventions within future trials.